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Minusgeschäft Patient Mull und Miese - Droht der Kollaps der ambulanten Versorgung in Sachsen-Anhalt?

Sie wechseln Verbände, messen Blutzucker und versorgen Wunden: Von dieser Arbeit können Pflegedienste zunehmend schlechter leben. Deswegen verlangen sie mehr Geld. Finanzieren müssten das die Krankenkassen, die die Forderung der Dienste aber als übertrieben zurückweist. Ein Streit, in dem nur eines sicher ist: Zahlen werden die Patienten.

Von Julius Lukas Aktualisiert: 15.04.2024, 22:12
Kathrin Leusmann-Klipp versorgt den Fuß von Reinhard Voss. Zwei Mal am Tag muss der Verband erneuert werden.
Kathrin Leusmann-Klipp versorgt den Fuß von Reinhard Voss. Zwei Mal am Tag muss der Verband erneuert werden. (Foto: Julius Lukas)

Klötze/MZ. - Bei Familie Voss ist alles schon vorbereitet. In einer Kiste liegen Mullbinden und Desinfektionsmittel, Hautpflege und Druckverband. „Das läuft hier alles sehr eingespielt“, sagt Kathrin Leusmann-Klipp. Sie ist Leiterin des Pflegetreffpunkts Altmark und selbst oft ambulant bei Kunden rund um die Kleinstadt Klötze unterwegs. So wie bei Reinhard Voss. Der ist Diabetiker. Im vergangenen Jahr wurde ihm ein Zeh amputiert. Auch sein anderer Fuß ist geschädigt. Dort klafft eine tiefe Wunde in der Sohle. „Wir müssen beide Beine jeden Morgen und Abend verbinden“, sagt Leusmann-Klipp. Hinzu komme am Mittag noch die Insulinspritze. So steuert der Pflegedienst dreimal am Tag das Haus der Voss' in Neuferchau an - elf Minuten hin und elf Minuten zurück.