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Kriminalität im Burgenlandkreis Diebstähle nehmen zu, Aufklärungsquote bei Warenbetrug sinkt

Das Polizeirevier des Burgenlandkreises hat die Kriminaltitässtatistik des vergangenen Jahres veröffentlicht. Welche Änderungen es im Vergleich zu den Vorjahren gab.

Von Martin Walter 22.03.2024, 10:00
Die Polizei im Burgenlandkreis hat 2023 487 mehr Delikte als im Vorjahr erfasst.
Die Polizei im Burgenlandkreis hat 2023 487 mehr Delikte als im Vorjahr erfasst. Foto: Daniel Karmann/dpa

Weissenfels/MZ. - Erst kürzlich berichtete die MZ über die Zunahme von Einbrüchen in und Diebstählen aus Firmentransportern. Nun bestätigt auch die aktuell veröffentlichte Kriminalitätsstatistik des Polizeireviers Burgenlandkreis für das vorige Jahr: Die Diebstähle im Landkreis haben zugenommen und führen die Liste der häufigsten Delikte an. Zählte die Polizei 2022 noch 3.540 solcher Fälle, stiegen sie 2023 auf 4.216, womit sie rund ein Drittel aller 12.617 erfassten Fälle ausmachen. 2020 gab es mit 4.611 Diebstählen aber noch mehr Fälle. Die Gesamtzahl der Delikte ist zu 2022 indes um 487 gestiegen.

Zudem ist es im Burgenlandkreis gewalttätiger geworden: Das Polizeirevier hatte 2021 insgesamt 1.678 und 2022 noch 1.995 sogenannte Rohheitsdelikte erfasst, wozu Raub, Körperverletzung und „Straftaten gegen die persönliche Freiheit“ wie Menschenhandel und Zwangsprostitution zählen. Im vergangenen Jahr sei die Zahl auf 2.234 gestiegen. Insgesamt nehmen die Rohheitsdelikte mit 17,71 Prozent damit den zweiten Platz der Deliktarten ein.

Straftaten von Zuwanderern sind gestiegen

Auch die Straftaten von Zuwanderern haben zugenommen und sich fast verdoppelt. Und zwar von 352 im Jahr 2022 auf 670 Fälle im Jahr 2023, wobei sie aber nur rund fünf Prozent aller 12.617 Fälle darstellen. Das Gros der Ausländerdelikte machten dabei mit rund einem Drittel aller Fälle Rohheitsdelikte aus, gefolgt von Diebstählen mit 28,2 Prozent.

Als positiv bewertet Thomas Ortmann, Sprecher des Polizeireviers, dass die Aufklärungsquote trotz eines Anstiegs mancher Deliktarten in den vergangenen Jahren relativ konstant geblieben sei. Insgesamt konnte die Polizei im Vorjahr 56,9 Prozent aller Fälle aufklären. 2022 lag die Quote bei 57,8 Prozent. Vor allem bei Körperverletzungen und Rauschgiftdelikten ist sie mit 90 beziehungsweise 95,1 Prozent recht hoch. Die geringste Hoffnung dürfen sich Menschen machen, deren Fahrrad gestohlen oder in deren Fahrzeug eingebrochen wurde: In diesen Fällen lag die Aufklärungsquote mit 17,8 und 16,5 Prozent am niedrigstem.

Warenbetrug verlagert sich immer mehr ins Internet

Auffällig ist jedoch, dass die Aufklärungsquote bei den sogenannten Vermögens- und Fälschungsdelikten der vergangenen Jahre stets rückläufig ist. Bei dem Unterpunkt des Warenbetrugs ist der Rückgang besonders drastisch. Konnten 2019 noch 82,3 Prozent dieser Delikte aufgeklärt werden, sank der Wert kontinuierlich auf 55,7 Prozent im Jahr 2023. Das liege daran, dass sich diese Betrugsmaschen zunehmend ins Internet verlagern, „was die Aufklärung schwierig macht“, so Thomas Ortmann. Er könne den Menschen nur raten, beim Einkaufen im Internet besondere Vorsicht walten zu lassen.