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Raktion auf Terror in USA Raktion auf Terror in USA: PEN-Generalsekretär greift Broder an

19.09.2001, 18:51

Berlin/München/dpa. - Zuvor hatte Strasser im DeutschlandRadio Berlin gesagt, einwahrer Freund lasse einen anderen nicht in etwas hineinschlittern,was ihm schade. Daher dürfe Deutschland die USA ««nicht um dienotwendige Kritik betrügen», sagte der Schriftsteller und Publizist

Die Solidarität mit den USA liege in Deutschlands ureigenstemInteresse. Nur gemeinsam könne die Gefahr des Terrorismus gebanntwerden. Über die Wege und Mittel bestehe jedoch keine Einigkeit.«Was uns nicht hilft, ist der Gratismut von Schreibtischstrategen,die von Vergeltung faseln, ohne sagen zu können, wen sie dennlegitimerweise treffen sollen».

Unbrauchbar sei auch «die dümmliche Kraftmeierei, die so tut, alskomme es nur auf Entschlossenheit an und nicht auf Klugheit» an. Amschädlichsten sei es jedoch, wenn im schneidigen Ton jedem Fragenden«der Mund verboten wird und Sorgen und Nachdenklichkeit als Feigheitdiffamiert werden», erklärte Strasser.

Broder hatte in der jüngsten Ausgabe des Nachrichtenmagazins «DerSpiegel» und in der Zeitung «Der Tagesspiegel» einzelnenIntellektuellen und Journalisten Verharmlosung des islamischenTerrorismus vorgeworfen. Als Beispiel nannte Broder die Einladungder früheren palästinensische Terroristin Leila Chalid zu einerGewerkschaftskundgebung in der Schweiz sowie einzelne Berichte indeutschen Medien.

Unterdessen warnte der in den USA lebende palästinensischeSchriftsteller und Literaturwissenschaftler Edward Said davor, sichohne kritisches Innehalten auf einen langen Krieg und langes Leideneinzulassen. «Der Islam und der Westen taugen nicht als Fahnen,denen man blindlings nachlaufen könnte», schrieb Said in einemBeitrag für Tageszeitung «Die Welt» (Donnerstagausgabe).