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Fußball Fußball: Wolfen setzt Auswärtsserie auch in Sangerhausen fort

Von RALF KANDEL UND THOMAS SCHAARSCHMIDT 17.10.2010, 18:33

SANGERHAUSEN/MZ. - Die Stimmung der Fans des VfB Sangerhausen passte am Sonnabend-Nachmittag zum Wetter. Trist und und farblos präsentierte sich das Verbandsliga-Team des VfB bei der 0:1-Niederlage gegen Grün-Weiß Wolfen. Ganz anders dagegen die Stimmung bei den Gästen. "Das war ein äußerst engagierter Auftritt", freute sich ein angetaner Präsident Udo Pawelczyk, "man hat gespürt, dass die Jungs diese Partie unbedingt gewinnen wollten."

Die 102 Zuschauer, die es am Sonnabend bei kaltem und nassem Novemberwetter ins Friesenstadion zog, erlebten zunächst aus ihrer Sicht "grünes" Wunder. Die eigentlich defensiv erwarteten Gäste dachten gar nicht daran, sich in der eigenen Hälfte zu verstecken. Wolfens Coach Alexander Janke hatte mit Toni Sponer und Nico Scherz zwei nominelle Spitzen aufgeboten und ließ sein Team offensiv agieren - Zeichen von Selbstbewusstsein. Von Anfang an übernahmen die Grün-Weißen dann auch die Initiative. Schnell zeigte sich allerdings, warum Wolfen im bisherigen Saisonverlauf erst sieben Tore auf dem Konto hat. Der Elf fehlte auch in Sangerhausen einfach ein "Knipser."

So blieb der Gastgeber trotz ständiger "Schwimmeinlagen" der Hintermannschaft zunächst von Gegentoren verschont. Der VfB selbst tauchte nach zwölf Minuten das erste Mal gefährlich vor dem Wolfener Tor auf, doch Pascal Ibold fand seinen Meister in Robert Hahn. In der 35. Minute lag der Ball im Tor von Grün-Weiß, doch Schiedsrichter Stueken verweigerte dem Treffer wegen einer Abseitsstellung von Ibold die Anerkennung. Zwar umstritten, aber wohl regelkonform. Sekunden darauf war die Partie für den Wolfener Mittelfeldmann Ron Peters vorbei. Wegen Nachtretens gegen Marcus Rauer sah er die Rote Karte. "Bitter, weil er uns damit natürlich auch im Derby gegen Sandersdorf nächsten Sonnabend fehlt", meinte Udo Pawelczyk. Wer nun von den frierenden Fans hoffte, gegen die dezimierten Gäste würde der VfB Sangerhausen einen Zahn zulegen, wurde bitter enttäuscht. Ohne große Mühe brachte Wolfen das 0:0 in die Halbzeit. "Ich hatte das Gefühl, auch in Unterzahl waren wir immer sehr stark", so Udo Pawelczyk.

Sechs Minuten nach Wiederanpfiff dann der nächste "Kälteschock" für den VfB und seine Fans. Daniel McGarry konnte ungehindert nach einem Eckball zum Führungstreffer einschießen. "Da stehen sechs Mann von uns drumherum und der trifft ins Tor", war VfB-Vizepräsident Volker Haselbacher stinksauer.

Apropos treffen. Nach 65 Minuten traf VfB-Mann Lars Timpe seinen Gegenspieler nach einem übermotivierten Einsteigen und kassierte ebenfalls einen Platzverweis. Damit hatten beide Teams nur noch zehn Akteure auf dem Feld. Mit dieser Situation kamen die Gäste viel besser zu recht. Sie verpassten es nur, bei ihren Kontern den Sack zuzubinden. "Ich glaube, es wäre durchaus möglich gewesen, dass wir hier noch zwei der drei weitere Tore machen, so haben wir etwas unnötig um den Sieg gezittert", gab Udo Pawelczyk zu. Sangerhausen dagegen blieb nur nach Standards gefährlich. So konnte der VfB bis zum Schluss zwar auf ein "Wunder" hoffen - das blieb aber aus, Wolfen brachte den Vorsprung über die Zeit. Und fuhr damit den dritten Auswärtssieg in Folge ohne Gegentor ein. In der Tabelle hat das kuriose Folgen: Wolfen ist dort nach Union Sandersdorf das momentan beste Auswärtsteam der Liga. Am kommenden Sonnabend aber, wenn beide im Derby aufeinandertreffen, wird im Wolfener Jahnstadion gespielt.

Wolfen: Hahn, Gohla, Trettner (87. Wirsing), Nowoisky, Hebsacker, McGarry, Peters, Weimann, Quidzinski, Scherz (83. Rösel), Sponer (75. Römling)