Stadtratswahl am 9. Juni in Halle: Hauptsache Halle stellt 23 Kandidaten zur Kommunalwahl auf

Halle (Saale)/MZ - Im Chu-Tan-Center des Kung Fu Großmeisters Chu Tan Cuong am Böllberger Weg kam am Samstag die Wählergruppe Hauptsache Halle zusammen, um ihr Programm für die Stadtratswahl im Juni zu beschließen. Warum gerade dort?

„Wir sind ein sportlicher Verein“, sagte Sabine Ernst, die Vorsitzende des gleichnamigen Vereins hinter der Wählergruppe. Zudem werde im Wahlkampf um jede Stimme gekämpft. Wahlkampf und Kampfsport passe also durchaus zusammen.

Noch am Samstag seien einige Ergänzungen ins Wahlprogramm aufgenommen worden, sagte die Vereinsvorsitzende in der anschließenden Pressekonferenz. So etwa, dass man Anwohnerinitiativen unterstützen sowie die Clubszene und Szenetreffs in der Stadt stärken wolle.

Als Spitzenkandidaten in den fünf Wahlbereichen in Halle wurden der bisherige Fraktionsvorsitzende Andreas Wels und die beiden Stadträte Andreas Schachtschneider und Sven Thomas bestimmt. Neu ins Rennen schickt die Wählergruppe zudem Sebastian Sell-Römer, der einst im Dienst der Stadt als Eventmanager tätig war und städtische Großveranstaltungen organisiert hat, und Sabine Bauer, die einst den Kinderchor Halle mitgegründet hat.

Insgesamt 23 Kandidaten treten für Hauptsache Halle zur Kommunalwahl am 9. Juni an. Nicht alle sind Mitglied im Verein. So findet sich etwa auch Peter Scharz auf der Kandidatenliste, der Vorsitzende des Neustädter Mieterrates.

Andreas Wels will seinen Fokus auf die Wirtschaftsförderung und auf die Sanierung von Schulen und Kitas legen. Ein besonderes Anliegen ist dem ehemaligen Weltklasse-Turmspringer zudem der Ausbau der Sportinfrastruktur, indem etwa Turnhallen wieder auf Vordermann gebracht werden. Zudem will Wels auch mit sportlichen Großveranstaltungen das Ansehen von Halle als Sportstadt erhöhen.

Was die Mitglieder durchaus schätzen: Dass sie in der Wählergruppe auch mal unterschiedlicher Meinung sind und es „konstruktiven Streit“ gebe, wie Sven Thomas sagte. Die fünf Spitzenkandidaten setzen daher auch unterschiedliche Schwerpunkte. Thomas will weitere Gewerbeansiedlungen ermöglichen und verweist angesichts von Gewerbetreibenden, die nach Flächen suchen, auf die Industriebrachen, die es in der Stadt gibt. Man müsse also nicht immer auf dem grünen Acker bauen.

Speziell in Neustadt gelte es laut Andreas Schachtschneider, für mehr Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Überhaupt ist ihm die weitere Entwicklung des Stadtteils und der Hochhausscheiben eine Herzensangelegenheit.

Am Samstag ebenfalls vor Ort war Halles suspendierter Oberbürgermeister Bernd Wiegand, der auf Nachfrage erklärte, er wolle Hauptsache Halle im Wahlkampf unterstützen - allerdings nicht als OB sondern als Privatperson.