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Awo wird in ihren Kitas keine Kaution erheben

Von Petra Wozny 09.12.2004, 15:00

Merseburg/MZ. - "Wir weigern uns, so etwas zu machen", antwortete dazu Sylvia Plättner, Awo-Geschäftsführerin, auf MZ-Nachfrage. "Kinderland" begründet die Erhebung einer Kaution vor allem damit, Elternbeitragsrückständen damit vorzubeugen. "Das sehen wir eben nicht so", findet Plättner und ergänzt: "Wir haben erhebliche rechtliche Bedenken, dass die Erfüllung des Rechtsanspruches auf einen Platz in der Kindereinrichtung von der Zahlung einer Kaution abhängig gemacht werden kann."

Die Awo betreibt in Halle und dem Saalkreis gegenwärtig zwölf Einrichtungen. Schulden der Eltern seien auch hier an der Tagesordnung. "Als vorrangiges Ziel sehen wir immer, dass das Kind in der Einrichtung bleibt. Dennoch verfolgen wir recht strenge Richtlinien, um das Geld einzutreiben", so die Geschäftsführerin. Bleibt ein Beitrag aus, gebe es Gespräche und eine Mahnung. Fehlen dem Träger zwei Elternbeiträge, folgt die Kündigung. Brennpunkte seien hier Einrichtungen auf der halleschen Silberhöhe und in Halle-Neustadt. Auch zu gerichtlichen Verfahren sei es schon gekommen. Die Erfahrung lehre, dass die Eltern meist dann doch noch das Geld entrichten würden.

In Merseburg seien die Eltern in den zukünftigen Awo-Kitas ausführlich unterrichtet worden. "Wir hatten den Eindruck, dass die Mütter und Väter mit unserer Verfahrensweise mitgehen und froh darüber sind, keine Kaution entrichten müssen", findet Plättner.