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Bäuerliche Tradition Bäuerliche Tradition: Erntekrone für den Landrat

Von Manuela Bank 14.10.2003, 16:06

Köthen/MZ. - "Ohne Wasser, merkt euch das, ist diese Welt ein leeres Fass", hat Frau Frömmigen in diesem Jahr auf die Schleife der Krone gestickt. Mit gutem Grund, denn der Sommer brachte mit seiner Rekordhitze und der anhaltenden Trockenheit den Landwirten im Kreis nicht den erhofften Erntesegen.

Ulrich und Vierenklee nutzten den Termin mit dem Landrat traditionell auch dazu, etwas zur Situation der Bauern zu sagen. Der diesjährige Ertrag bleibe mit 81 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre unter den Erwartungen, so Vierenklee. Dennoch sei damit eine mittlere Ernte eingebracht worden. Das Hilfsprogramm, das vom Land Sachsen-Anhalt für existenzbedrohte Betriebe aufgelegt worden ist, müsse im Kreis nicht genutzt werden, betonte Ulrich. "Wir haben stabile Betriebe. Das Loch ist von den Bauern noch zu stopfen, Geld wird ihnen aber trotzdem fehlen."

Problematisch sei aber die Entwicklung der Preise, vor allem bei Milch und Fleisch, hoben beide hervor. "Für die Produktion hochwertiger Milchprodukte werden 30 Cent pro Liter benötigt, gezahlt werden aber nur 27." Auch für die mit Mühe aufgezogenen Ferkel werde mit 30 Euro pro Tier viel zu wenig auf dem Markt bezahlt. Die Produktionskosten lägen bei 45 Euro. Diese Verluste seien allein von den Landwirten zu tragen.