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Stürmer spielte zuletzt in Schottland Saale Bulls verpflichten international erfahrenen Kanadier

Der kanadische Stürmer Steven McParland hat nach Jahren in Nordamerika drei Stationen in Europa hinter sich. Was er sich für die nächste bei den Bulls vornimmt.

Von Christopher Kitsche Aktualisiert: 23.07.2023, 17:26
Steven McParland lief zuletzt für Glasgow Clan auf.
Steven McParland lief zuletzt für Glasgow Clan auf. Foto: Al Goold Photo

Halle/MZ - Die Neugierde auf die für ihn noch unbekannte Welt jenseits des Großen Teiches war groß bei Steven McParland und die Zeit für eine Luftveränderung reif. Vier Jahre ist es her, da zog der damals 28-jährige kanadische Eishockey-Profi deshalb los, ließ seine nordamerikanische Heimat hinter sich und heuerte in Europa an. „Ich wollte anfangen, die Welt zu erkunden und in anderen Ländern zu leben“, sagt McParland. Gesagt, getan.

Seine Reise führte den Kanadier zunächst nach Italien, das Land seiner Vorfahren. Der Stürmer spielte dort von 2019 bis 2021 für Asiago Hockey und danach ein Jahr für den SHC Fassa in der multinationalen Alps Hockey League (AlpsHL). Der nächste Stop auf McParlands Europareise hieß Schottland. In der dortigen Elite Ice Hockey League (EIHL) lief er für Glasgow Clan auf. Das Leben auf der Insel genoss er auch abseits des Eises. „Schottland war eine tolle Erfahrung. Glasgow ist eine wunderschöne Stadt und war für mich ein sehr unterhaltsames und unvergessliches Erlebnis.“ Die Vorfreude auf das nächste Kapitel fern der Heimat ist bei McParland nun ebenso groß.

In der kommenden Saison wird er erstmals in Deutschland, in Halle, für die Saale Bulls in der Eishockey-Oberliga Nord stürmen. „Ich wollte schon immer in Deutschland spielen und habe von einigen Freunden, die in der Liga spielen, nur Gutes über die Mannschaft und die Stadt gehört.“

Stärken im Powerplay

Die Bulls gaben die Verpflichtung des Angreifers am Freitag bekannt. McParland erhält zunächst einen Ein-Jahres-Vertrag beim Oberliga-Meister von 2022. „Mit ihm bekommen wir noch einmal viel Erfahrung dazu. Er ist flexibel einsetzbar und hat seine Stärken vor allem auch im Powerplay“, sagt Bulls-Sportdirektor Kai Schmitz zu der Verpflichtung. Mit der hat der Klub nun die dritte von vier möglichen Importplätze besetzt.

Neben McParland nehmen die in der kommenden Saison der Finne Tatu Vihavainen und der ebenfalls erst jüngst verpflichtete Kanadier-Brite Brett Perlini ein. Ein vierter Ausländer, der Druck auf die Etablierten machen soll, wird zusätzlich noch kommen. „Ich sehe uns damit auf jeden Fall noch besser aufgestellt als im vergangenen Jahr. Wir brauchen uns nicht zu verstecken. Unseren Worten lassen wir Taten folgen“, sagt Schmitz.

Ziel Aufstieg im Blick

Nach dem Erreichen des Playoff-Halbfinals, in denen die Bulls letztlich an den Blue Devils Weiden scheiterten (1:3), soll mit dem verstärkten Kader der nächste Anlauf Richtung DEL2 unternommen werden. „Dieses Ziel habe ich in den Gesprächen klar formuliert“, sagt Schmitz. McParland war schnell angetan. „Als Kai sich an mich wandte, war ich von der Gelegenheit begeistert“, sagt er.

Nach dem Wechsel von Mathieu Tousignant, der sich zur kommenden Spielzeit Oberliga-Konkurrent Rostock Piranhas anschließt, haben die Bulls damit weiter einen Kanadier im Kader. Der seine Treffsicherheit vor allem auch vor seiner Zeit in Europa unter Beweis stellte. In der nordamerikanischen East Coast Hockey League (ECHL), in der McParland von 2016 bis 2019 aktiv war, verzeichnete er in 239 Spielen insgesamt 184 Torbeteiligungen – bedeutet durchschnittlich 0,77 pro Spiel.

Zum Vergleich: Die früheren kanadischen Leistungsträger im Trikot der Bulls wie Matt Abercrombie und Tousignant kommen mit durchschnittlich 0,52 und 0,64 auf geringere Werte. „McParland hat einen starken Zug zum Tor und bringt alles mit“, sagt Schmitz, der von einer schnellen Eingewöhnung des Torjägers ausgeht. „Darauf legen wir immer viel Wert. Die Teambuildingmaßnahmen in der Vorbereitung werden die Integration erleichtern.“ Auch McParlands Frau wird mit nach Halle kommen.

All das soll beim Erreichen der ehrgeizigen Ziele helfen. „Ich gehöre zu den Spielern, die nicht gerne verlieren. Ich mag es zu gewinnen, gehe aber nicht so gut mit Niederlagen um“, sagt McParland. Dessen Reise im besten Fall in die DEL2 führen soll.