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Nepal Nepal: 250 Tote bei Maoisten-Angriff

10.05.2002, 11:46

Kathmandu/dpa. - Ministerpräsident Sher Bahadur Deuba wies unterdessen in einemInterview des US-Nachrichtensenders CNN ein Waffenruhe-Angebot derRebellen zurück. Den Maoisten könne man nicht trauen. Gesprächekönnten erst beginnen, wenn die Rebellen ihre Waffen niedergelegt undder Gewalt abgeschworen hätten. «Sie töten unschuldige Menschen. Siehaben uns betrogen und Friedensgespräche vor sechs Monatenboykottiert», sagte Deuba zur Begründung.

Deuba hat sich bei einem Besuch in Washington um amerikanischeUnterstützung bemüht. US-Präsident George W. Bush hatte am Dienstagnach einem Treffen mit Deuba gesagt, er wolle «auf vielfache Weisehelfen». Die USA erwägen nach Angaben von Regierungssprechern, demLand Militärhilfe zu leisten.

Der am Dienstag angegriffene Armeeposten in Gam liegt drei bisvier Stunden Fußmarsch von einem Ausbildungslager der Rebellenentfernt, gegen das die Armee vor einer Woche eine Offensiveeingeleitet hatte. In dem Camp von Lisne Lekh starben nach Angabendes Verteidigungsministerium schätzungsweise 350 Untergrundkämpfer.Die Medien hatten von mehr als 600 Toten berichtet.

Nach ihren schweren Verlusten hatten die Maoisten eine einseitigeWaffenruhe angeboten. Vom kommenden Mittwoch an sollten die Waffenschweigen, hieß es in einem Fax, das am Donnerstag bei dennepalesischen Medien eingegangen war.

Die Rebellen kämpfen seit sechs Jahren für die Errichtung einerkommunistischen Volksrepublik in dem Himalaja-Königreich. Bislangsind mindestens 4400 Menschen ums Leben gekommen. Die Maoistenverlangen mehr Entwicklung in den extrem armen ländlichen Regionen.Sie finanzieren sich durch Banküberfälle und Schutzgelderpressungen.