1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Extra: Extra: WSV war in Sachsen-Anhalt nicht der «Renner»

Extra Extra: WSV war in Sachsen-Anhalt nicht der «Renner»

09.02.2002, 18:53

Magdeburg/Halle/dpa. - Der Winterschlussverkauf ist inSachsen-Anhalt größtenteils kein «Renner» gewesen. Das ergab einedpa-Umfrage zum Abschluss am Samstag unter Einzelhändlern. DieUmsätze bewegten sich meist ähnlich oder unter dem Niveau desVorjahres. Wegen der milden Temperaturen und einer spürbarenKaufzurückhaltung blieben etliche Geschäftsleute vor allem auf warmenSachen «sitzen». Die Preise purzelten um 30 bis 50 Prozent, teilweiseauch bis zu 75 Prozent in den Keller.

«Der Kunde kauft zeitnah. Wenn er nicht friert, kauft er keinenWintermantel», sagte der Kaufhof-Geschäftsführer und Chef der City-Gemeinschaft der Einzelhändler in Halle, Dieter Berndt. Auchpreisgesenkte Wintersportartikel seien im Vergleich zum Vorjahrweniger gekauft worden. «Das Geld saß nicht sehr locker», sagte erauch mit Blick auf die Kaufzurückhaltung wegen der Euro-Umstellung.Negativ auf das Geschäft habe sich auch «die nicht immer faireDiskussion» um Preiserhöhungen ausgewirkt. Die Kunden hätten zwar denEuro in der Tasche, gäben ihn aber nicht unbedingt gleich wieder aus.

Das Rathauscenter in Dessau war am letzten Tag desWinterschlussverkaufs - wie andere Konsumtempel im Land auch - gutbesucht. «Young Fashion, Lederwaren und Schuhe sowieUnterhaltungselektronik und Spielwaren wurden viel gekauft», sagteCenter-Manager Gerald Gorny zur Bilanz des zweiwöchigenSchlussverkaufs. In dem Center sind rund 80 Geschäfte ansässig.

Nach Einschätzung des Verbandes der Kaufleute Sachsen-Anhalt hatder Winterschlussverkauf den generellen Umsatzeinbruch desEinzelhandels im Januar nicht ausgleichen können. DieUmsatzergebnisse des Januars seien die schlechtesten seit Jahren.Viele Kunden seien mit der Euro-Umstellung verunsichert darüber wieviel ihnen am Monatsende in der Haushaltskasse bleibe. Der Verbandder Kaufleute hat im Land nach eigenen Angaben 1 200 Mitglieder, dierund 3 500 Geschäfte betreiben.

Der Winterschlussverkauf werde von Kunden und Händlern nach wievor gut angenommen. Laut einer Umfrage hätten sich beispielsweise 70Prozent der Textileinzelhändler für dessen Fortbestand ausgesprochen,hieß es weiter vom Verband. «Der Winterschlussverkauf hat sich nichtüberlebt, aber wir sollten nicht auf den Schlussverkauf als alleinigeMöglichkeit setzen», sagte der Chef der City-Gemeinschaft Halle.