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UN-Studie UN-Studie: Essbare Insekten sind gute Nahrungs- und Einnahmequelle

08.11.2004, 12:36
Raupen am Spieß und andere proteinreiche Leckereien bietet ein Verkäufer in einer Garküchenstraße in Peking an (Foto von Juni 2004). Vor dem Verzehr werden die Snacks in siedendem Öl frittiert. (Foto: dpa)
Raupen am Spieß und andere proteinreiche Leckereien bietet ein Verkäufer in einer Garküchenstraße in Peking an (Foto von Juni 2004). Vor dem Verzehr werden die Snacks in siedendem Öl frittiert. (Foto: dpa) dpa

Rom/dpa. - Essbare Insekten können wegen ihres hohen Nährwertsdie Lebensmittelversorgung in Afrika verbessern. Wie eine am Montagin Rom veröffentlichte Studie der UN-Organisation für Landwirtschaftund Ernährung (FAO) ergab, sind bestimmte Arten von Raupen und Madenschon heute wichtiger Ernährungsbestandteil in zahlreichenzentralafrikanischen Ländern.

Etwa 85 Prozent der Teilnehmer an der FAO-Erhebung in derZentralafrikanischen Republik essen demnach Raupen, in derDemokratischen Republik Kongo sind es 70 Prozent, in Botswana gar 91Prozent. «Essbare Insekten aus den Wäldern sind wichtige Protein-Quellen, und sie sind - anders als solche aus landwirtschaftlichbebauten Gebieten - frei von Pestiziden», sagte FAO-Experte PaulVantomme.

100 Gramm getrocknete Raupen enthielten 53 Gramm Proteine, 15Prozent Fett und 17 Prozent Kohlenhydrate, hieß es. Der Energiewertbelaufe sich auf 430 Kilokalorien. Raupen seien auch reich anMineralien und enthielten - je nach Art - viel Kalzium, Zink, Kalium,Magnesium und Eisen sowie zahlreiche Vitamine. Bereits 100 Grammdeckten den Tagesbedarf eines Menschen an Mineralien und Vitaminen.«Raupen sind nicht - wie allgemein angenommen - eineNotstandsernährung, sondern in vielen Regionen ein fester Bestandteilder Nahrung», erklärte Vantomme.

Das Sammeln der Insekten sei zudem eine gute Einnahmequelle,besonders für Frauen in Afrika. Auch würden die Tiere bereits inLänder wie den Sudan und Nigeria, aber auch nach Frankreich undBelgien exportiert. «Der Nährwert, aber auch der wirtschaftliche Wertvon essbaren Insekten wird oft vernachlässigt, und wir sollten dasSammeln und die Vermarktung weiter fördern», betonte die FAO.