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Mindestens ein Toter Mindestens ein Toter: Bombenanschlag auf chinesische Botschaft in Kirgistan

30.08.2016, 10:11
Ein Auto rammte das Tor zur chinesischen Regierung und flog in die Luft.
Ein Auto rammte das Tor zur chinesischen Regierung und flog in die Luft. EPA

Bischkek - Bei einem Anschlag auf die chinesische Botschaft im zentralasiatischen Kirgistan ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Drei kirgisische Mitarbeiter der Botschaft seien verletzt worden, sagte Vize-Regierungschef Schenisch Rasakow nach Berichten örtlicher Medien am Dienstag. Er sprach von einem Selbstmordanschlag.

Auto rammte das Tor der Botschaft

Nach Angaben der Sicherheitsorgane rammte zunächst ein Auto gegen 10.00 Uhr Ortszeit (6.00 Uhr MESZ) das Tor der chinesischen Vertretung in der Hauptstadt Bischkek. Anschließend habe es eine mächtige Explosion gegeben, die über mehrere Stadtviertel zu hören gewesen sei, hieß es weiter. Anwohner berichteten, bei der Detonation seien Teile des Fahrzeugs bis zu 600 Meter weit geschleudert worden. Bei dem Toten handelte es sich nach ersten Ermittlungen vermutlich um den Fahrer des Autos.

Die Botschaft wurde vorübergehend evakuiert. Die Polizei riegelte umliegende Straßen ab. Chinesische Botschaftsmitarbeiter wurden nach Angaben der Agentur Tass nicht verletzt.
Kirgistan ist überwiegend muslimisch geprägt. Das verarmte Hochgebirgsland grenzt im Osten an die chinesische Unruheprovinz Xinjiang. In der Region leben überwiegend muslimische Uiguren, immer wieder kommt es zu Aufständen und Anschlägen gegen die chinesischen Behörden. Experten in Kirgistan schlossen nicht aus, dass es sich bei dem Attentäter um ein Mitglied einer uigurischen Separatistengruppe handeln könnte.

Kirgistan ist die erste Ex-Sowjetrepublik in Zentralasien, die nach einem Umsturz 2010 zur parlamentarischen Demokratie nach westlichem Vorbild übergegangen ist. Das Land mit knapp sechs Millionen Einwohnern feiert an diesem Mittwoch den 25. Jahrestag seiner Unabhängigkeit von der UdSSR. Die Behörden kündigten nach dem Anschlag an, die Sicherheitsvorkehrungen für den Nationalfeiertag zu erhöhen. (dpa)