Eurovision Song Contest: Eurovision Song Contest: Findet Ralph Siegel endlich ein bisschen Frieden?

Berlin/dpa. - Die Generalprobe für die zehn Grand-Prix-Kandidaten ist gelaufen: Am Samstagabend sollte sich entscheiden, werfür Deutschland beim 50. Eurovision Song Contest antreten wird. Als Favoriten galten wenige Stunden vor Beginn der Show Gracia, Mia Aegerter, Stefan Gwildis und Ralph Siegels Duo Nicole Süßmilch & Marco Matias, aber auch den anderen Interpreten wurden Chancen eingeräumt. Als Gäste der ARD-Live-Show (20.15 Uhr) in der Arena in Berlin-Treptow wurden Udo Lindenberg, Heinz Rudolf Kunze, Guildo Hornund die ukrainische Vorjahressiegerin Ruslana erwartet. DasFernsehpublikum sollte am Abend per Telefon oder SMS über den Sieger entscheiden, der am 21. Mai im Finale in Kiew singt.

Ein Liebling der Kritiker ist Siegels Popballade «A Miracle OfLove» nicht, auch Moderator Reinhold Beckmann hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass er das Stück nicht zu den besten zählt. Die «taz» witterte am Samstag sogar, dass es die größte Sorge der ARD sei, dass Siegel («Ein bisschen Frieden») gewinnen könnte und titelte «Ein bisschen Angst». Der Produzent hatte sich 2002 mit Corinna May und 2003 mit Lou beim deutschen Vorentscheid durchsetzen können - undwar im internationalen Finale jeweils abgestürzt. 2004 war er nichtdabei, weil alle Titel beim Jugendmusiksender Viva gelaufen seinmussten.

Während der Generalprobe fieberte Siegel mit Freundin KriemhildJahn auf dem Presseschiff der Show entgegen. «Wir sind natürlich alleaufgeregt», sagte er. 1970 war Siegel zum ersten Mal beim Grand Prixdabei, 1982 holte er mit Nicole den einzigen deutschen Sieg. Diesmalhabe er seinen Titel unter Pseudonym eingereicht, weil er gewollthabe, «dass das Lied als solches zur Wahl steht». Den Musikwettbewerbsieht er als «Teil seines Lebens». «Es ist die Olympiade derKomponisten.» Ob er bei einer Niederlage noch einmal antreten wird,ließ er offen.