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„Die Leute sollen mehr lächeln“ Diese Frau „bringt Mehrsprachigkeit auf sehr spielerische Art und Weise zu den Kindern“

Die Zeitzerin Maria Ruppel sorgt in der Grundschule Kretzschau für viel Fröhlichkeit und besondere Lerninhalte. Warum Spanisch wichtig ist.

Von Matthias Voss 23.09.2021, 16:03
Maria Ruppel aus Bolivien ist neue Hort-Mitarbeiterin an der Schule in Kretzschau. Sie möchte den Kindern auch die spanische Sprache näher bringen.
Maria Ruppel aus Bolivien ist neue Hort-Mitarbeiterin an der Schule in Kretzschau. Sie möchte den Kindern auch die spanische Sprache näher bringen. (Foto: René Weimer)

Kretzschau/MZ - Wer Maria Ruppel mal kennenlernen durfte, fühlt sich sofort angesteckt von ihrer Freund- und vor allem Fröhlichkeit. Die 43-Jährige hat für jeden immer ein Lächeln im Gesicht. Aber das wünscht sie sich auch von ihren Mitmenschen. „Die Leute sollen mehr lächeln“, sagt Ruppel und meint, dass sowas immer ein Geben und Nehmen ist. Generell aber fühlt sie sich in Deutschland willkommen und freut sich über viele liebevolle Menschen, die sie hier kennenlernen durfte.

Geben und Nehmen ist auch das Motto bei ihrer Arbeit als pädagogische Mitarbeiterin und Supervisorin an der Grundschule in Kretzschau. Ihr Einsatzgebiet ist vor allem der Hort, aber ein paar Stunden in der Woche steht sie auch in der Klasse. Dann ist nämlich Spanisch-Unterricht angesagt.

Maria Ruppel ist gebürtige Bolivierin. Sie möchte den Mädchen und Jungen aber nicht nur ihre Muttersprache, sondern auch die vielfältige Kultur näherbringen. „Sie hat zusammen mit mir unser Schulprofil ins Leben gerufen“, sagt Schulleiterin Ute Pöhlitz. Unter dem vielleicht etwas sperrigen Titel „Kinder für Vielfalt, interkulturell, fit und gesund“ verbirgt sich eine Weltoffenheit, die Maria Ruppel auslebt und auch in das Kollegium gebracht hat. „Sie bringt nicht nur den Schülern, sondern auch den Mitarbeitern Spanisch bei“, so Pöhlitz. „Ich lade schon mal meine spanisch-sprechenden Freunde ein, damit sie sich nicht nur mit den Kindern unterhalten“, erklärt Maria Ruppel. Aber der Schwerpunkt liegt natürlich auf den Kleinen.

„Sie bringt die Mehrsprachigkeit auf sehr spielerische Art und Weise zu den Kindern“

In der Grundschule wird auf diese Art und Weise gelernt, aber auch getanzt, gesungen und sogar gekocht, wenn es zum Beispiel um bolivianische Gerichte geht. Dazu kommen regelmäßigen Ausflüge nach Berlin zur bolivianischen Botschaft und natürlich in den Bundestag. „Sie bringt die Mehrsprachigkeit auf sehr spielerische Art und Weise zu den Kindern“, meint Hortleiterin Jaqueline Sachsenröder.

Vor 15 Jahren ist Maria Ruppel aus Südamerika nach Deutschland gekommen, weil sie im Urlaub in München mit einem Zeitzer ihren späteren Ehemann kennengelernt hat. Neben einer erwachsenen Tochter und einem Sohn aus früheren Beziehungen haben die beiden auch einen gemeinsamen Sohn. „Die Region hier ist mittlerweile meine Heimat geworden, mein Herzland“, sagt die 44-Jährige, natürlich mit einem entsprechenden Lächeln. Diese Freundlichkeit kommt sicher auch daher, dass Maria Ruppel ein sehr christlicher Mensch mit Nächstenliebe ist.

Das Thema Bildung und Schule kam für Ruppel erst im zweiten Anlauf. Denn zunächst studierte sie Kommunikationswissenschaften und arbeitete als Journalistin. „Dann habe ich aber meine eigentliche Passion entdeckt und auf Grundschullehramt studiert und auch erst als Lehrerin gearbeitet“, erklärt sie. In Leipzig ging es für die Supervision noch mal an die Uni. Die harte Arbeit habe sich gelohnt, sagt Ruppel. „Der Job erfüllt mich und macht mich glücklich.“ Vor allem, wenn die Kinder so fröhlich bei der Sache sind, wie sie selbst.