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Heilpraxis für Psychotherapie in Teuchern Mit Hypnose gegen die Angst

Franziska Schlegel führt in Teuchern eine Heilpraxis für Psychotherapie. Mit welchen Problemen die Patienten zu ihr kommen.

Von Meike Ruppe-Schmidt 16.04.2024, 14:00
Franziska Schlegel behandelt in ihrer Teucherner Heilpraxis unter anderem Angst-, Depressions- und Burnouterkrankungen.
Franziska Schlegel behandelt in ihrer Teucherner Heilpraxis unter anderem Angst-, Depressions- und Burnouterkrankungen. Foto: Meike Ruppe-Schmidt

Teuchern - Vor Herausforderungen und Krisenzeiten ist wohl kein Mensch im Leben gefeit. Doch jeder geht anders damit um. Bei manchen schlagen sich Lebenskrisen auf die Psyche nieder. Hier kommt Franziska Schlegel ins Spiel. Die 37-jährige Teuchernerin ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, führt seit 2017 ihre Praxis in der Schützenstraße.

„Angst und Panik, Depressionen und Burnout - das sind die häufigsten Probleme, mit denen sich Menschen an mich wenden“, so Schlegel. Bei der Heilpraktikerin erhoffen sie sich Hilfe, wenn sie entweder keinen Termin beim regulären Psychotherapeuten oder Psychologen bekommen haben, weil die Wartelisten dort einfach zu lang sind oder sie einfach nicht angenommen werden. „Die Patienten leiden dann oft schon sehr akut und sind entsprechend verzweifelt.“

Falsche Vorstellungen von Hypnose

Dabei soll die psychotherapeutische Heilpraxis die klassische Psychotherapie nicht ersetzen. Schlegel möchte mit ihrer Praxis vielmehr ein ergänzendes Angebot bieten – für das Patienten selbst zahlen. „Mein Ansatz ist eine zielorientierte Kurzzeittherapie“, erklärt Schlegel. „Das bedeutet, dass man in acht bis zwölf Sitzungen zunächst den derzeitigen Zustand betrachtet und dann gemeinsam schaut, wo will man hinkommen und wie man das erreichen kann.“

Eine ihrer angewandten Methoden ist dabei die Hypnose. „Viele stellen sich vor, dass sie unter Hypnose willenlos und manipulierbar gemacht werden“, sagt Schlegel. Diese Vorstellung treffe aber nicht zu, da ihre Patienten durchaus bei Bewusstsein bleiben sollen. „Ziel ist es dabei, verschiedene Arten von Ängsten abzubauen, aber auch das Selbstbewusstsein zu stärken und wieder zu lernen, auf die innere Stimme zu hören.“

Männer und Frauen leiden gleichermaßen

Neben Depressionen und Burnout-Krankheiten hätten laut Schlegel nach Corona vor allem Probleme mit sozialen Ängsten zugenommen. „Männer und Frauen leiden gleichermaßen daran, allerdings suchen sich Frauen eher Hilfe und öffnen sich schneller.“ Betroffen seien alle Altersgruppen von 25 bis 65 Jahren. Es sei der direkte Kontakt zu diesen Menschen, der Schlegel an dem Beruf gereizt habe.

„Ursprünglich habe ich eine Grafikdesign-Ausbildung absolviert, aber schnell gemerkt, dass ich lieber mit Menschen arbeiten möchte“, erzählt sie. Darum lernte sie in Leipzig den Heilpraktiker-Beruf und bildete sich mit speziellen Seminaren, unter anderem im Bereich Hypnose und systemische Therapie weiter. Neben dem Fachwissen benötige ein guter Heilpraktiker aber noch mehr: „Es ist wichtig, Empathie zu zeigen, wirklich zuhören zu können und den Patienten nicht von oben herab zu beurteilen, sondern ihm auf Augenhöhe zu begegnen.“