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Radfahren im Burgenlandkreis In Weißenfels heißt es auf: Auf die Sattel, fertig, los!

Der Frühling hat begonnen und viele Menschen zieht es wieder auf die Fahrräder. Oder? Die MZ hat bei Weißenfelser Händlern gefragt, wie das Geschäft läuft und was sie Radlern empfehlen.

Von Martin Walter 25.03.2024, 10:00
René Bockisch (rechts) hat sich einen Fahrradcomputer bei Sven Wittenbecher gekauft.
René Bockisch (rechts) hat sich einen Fahrradcomputer bei Sven Wittenbecher gekauft. Foto: Martin Walter

Weissenfels/MZ. - Auch wenn das Wetter am Wochenende nicht den Anschein erweckt: Die Fahrradsaison hat begonnen. Das macht sich bemerkbar bei Zweiradmechaniker Sven Wittenbecher im Weißenfelser Fahrradladen Zweirad-Eitel junior, der von seiner Frau Tanja Gänkler betrieben wird. Während rund einer halben Stunde beehren fünf Kunden sein Geschäft und klingelt dreimal das Telefon. Routiniert berät er sie, vergibt Termine, sucht Artikel heraus und beantwortet nebenbei Fragen des MZ-Reporters.

Man merkt dem 54-Jährigen an, dass er lange im Geschäft ist, nämlich seit 1986, zunächst in dem seines Vaters, denn es ist „eine Familiengeschichte“, wie Sven Wittenbecher sagt. Und so spricht er aus Erfahrung, wenn er sagt, dass es nicht den einen Startzeitraum in die Fahrradsaison gibt, sondern der sich nach dem Wetter und den Radfahrern selbst richtet. Für manche war die Saison nämlich gar nicht beendet. „Wir hatten ja keinen richtigen beziehungsweise nur einen kurzen Winter“, sagt Sven Wittenbecher.

Flaute im Winter

Trotzdem sei das Geschäft im Winter schlechter gelaufen, was er damit begründet, dass die Preise und anderweitige Kosten in vielen Bereichen recht hoch sind und die Menschen das Geld lieber zusammenhalten. Andersherum sah es während der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Reiseverboten aus. „Da haben die Menschen ihr Urlaubsgeld für Fahrräder auf den Kopf gehauen“, und zwar hauptsächlich für E-Bikes, wie er ergänzt. Die motorisierte Variante mache seit der Pandemie die Mehrzahl der Fahrradverkäufe aus. Und die sei nicht nur bei älteren, sondern auch „bei Menschen mittleren Alters gefragt“, sagt der Zweiradmechaniker. Und „man kann ja auch selbst treten“.

„Gerade in Weißenfels, wo es viel Berg und Tal gibt“, greifen Menschen aller Altersklassen gern zu E-Bikes, bestätigt Mathias Teuber, stellvertretender Leiter der Weißenfelser Filiale von Little John Bikes. Dort machen E-Fahrräder seinen Angaben zufolge rund 60 Prozent aller Verkäufe aus. Auch im Winter hatten die Mitarbeiter bei Little John Bikes viel zu tun, denn „von Oktober bis Februar bieten wir eine kostenlose Durchsicht für Fahrräder an, die bei uns gekauft wurden“, was gut angenommen werde, sagt Mathias Teuber.

Welche Routen Rad-Experten empfehlen

Den Zustand der Radwege um Weißenfels bewerten die Rad-Experten als gut. Und welche Routen können sie empfehlen? Mathias Teuber nennt die Rad-Acht im Burgenlandkreis und ergänzt: „Ich fahre gern die Saale entlang in Richtung Halle.“ Sven Wittenbecher verschlägt es oft in die entgegengesetzte Richtung: „Ich fahre immer die Saale entlang und dann weiter Richtung Freyburg. Das ist eine super Gegend, es gibt immer mal eine Kneipe auf dem Weg.“ Auch das Leipziger Seenland und der Geiseltalsee seien Touren wert.

Eine Fahrt um Letzteren, den größten See Sachsen-Anhalts, gehört auch zu René Bockischs Lieblingstouren. Er hat sich zum Saisonstart bei Sven Wittenbecher einen Fahrradcomputer für sein E-Bike gekauft. Seine Enkel sind aber allein mit Muskelkraft auf ihren Drahteseln unterwegs. „Da muss man mit dem E-Bike Rücksicht nehmen und langsamer fahren“, sagt der Weißenfelser, der mit ihnen ebenfalls gern den Saaleradweg entlang radelt. Auch er ist der Meinung, dass das Radwegenetz der Region „gut ausgebaut“ und in einem guten Zustand ist. Wer längere Fahrten vorhat, sollte indes einen Ratschlag von Mathias Teuber beherzigen und „immer einen Ersatzschlauch und das nötige Werkzeug“ mitnehmen.