1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Auf Probleme aufmerksam machen: „Wir sehen rot“ - Protestwoche in den Apotheken in Mansfeld-Südharz

Auf Probleme aufmerksam machen „Wir sehen rot“ - Protestwoche in den Apotheken in Mansfeld-Südharz

Mit einer Aktionswoche machen die Apotheken - auch in Mansfeld-Südharz - auf ihre Probleme aufmerksam. Worauf sich Kunden einrichten können.

Von Grit Pommer 22.04.2024, 11:06
Symbolfoto - Auch Apotheken in Mansfeld-Südharz beteiligen sich an der bundesweiten Aktionswoche.
Symbolfoto - Auch Apotheken in Mansfeld-Südharz beteiligen sich an der bundesweiten Aktionswoche. (Foto: Robert Michael/dpa)

Sangerhausen/Eisleben/Hettstedt/MZ. - Mit einer Aktionswoche unter dem Motto „Wir sehen rot“ wollen Apotheker in dieser Woche bundesweit auf sich aufmerksam machen. Auch die Apotheker im Landkreis Mansfeld-Südharz beteiligen sich an dem Protest, kündigte Juliane Stadie von der Sangerhäuser Rosenapotheke im Gespräch mit der Mitteldeutschen Zeitung an.

„Wir werden unsere Schaufenster mit der Farbe Rot und mit Absperrbändern gestalten und auch selbst rote Kleidung tragen“, so Stadie. Mit der Aktion wolle man die Kunden auf die Forderungen der Apotheker an die Gesundheitspolitik nach einer besseren Organisation der Arzneimittelversorgung und auch nach einer besseren Vergütung aufmerksam machen.

Lieferengpässe und Berg von Mehrarbeit in den Apotheken

„Alle 17 Stunden schließt in Deutschland eine Apotheke für immer“, sagt Stadie. Seit dem vergangenen Jahr sehen Apotheken sich durch Lieferengpässe bei verschiedensten Arzneimitteln einem Berg von Mehrarbeit ausgesetzt. Die Suche nach alternativen Medikamenten und die häufig nötige Abstimmung mit dem Arzt erzeugen Aufwand, den sie nicht vergütet bekommen.

Zudem sind nach Angaben der Apothekerverbände gestiegene Betriebskosten und gestiegene Tariflöhne der Mitarbeiter nicht durch eine Anpassung der Honorare ausgeglichen worden.

In der Aktionswoche, initiiert von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, wollen die Apotheker die Kunden für ihren Protest mit ins Boot holen. Bei einer Online-Umfrage unter www.apoliebe.de sollen sie deutlich machen, wie wichtig ihnen die Beratung in der Apotheke vor Ort ist.

„In der Aktionswoche werden wir unsere Kunden auf die Umfrage aufmerksam machen“, sagt Stadie. Wichtig zu wissen: Zur zeitweisen Schließung von Apotheken wie im November vergangenen Jahres wird es diesmal nicht kommen. Die Apotheken werden zu den gewohnten Zeiten geöffnet sein, versichert Stadie.