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Alarmstufe 4 Mit Video: Höchste Hochwasser-Alarmstufe in Bennungen – Scholz bei Besuch teils unfreundlich empfangen

In Bennungen ist der Pegel der Helme in der Nacht weiter gestiegen und hat die höchste Alarmstufe überschritten. Am Mittag besuchte Kanzler Scholz die Flutgebiete in Mansfeld-Südharz.

Aktualisiert: 04.01.2024, 17:19
Der Wasserstand der Helme in Bennungen ist in der Nacht zum Donnerstag weiter gestiegen. 
Der Wasserstand der Helme in Bennungen ist in der Nacht zum Donnerstag weiter gestiegen.  Foto: IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Bennungen/dpa - Die Hochwasserlage im Landkreis Mansfeld-Südharz bleibt angespannt. Der Wasserstand an der Helme in Bennungen wurde am Donnerstagmorgen mit 2,42 Meter angegeben und überschritt damit die höchste Alarmstufe 4.

Kurz vor dem Jahreswechsel wurde im Landkreis Mansfeld-Südharz der Katastrophenfall ausgerufen. Der Fluss Helme war stellenweise weit über seine Ufer getreten.

Hochwasser in Mansfeld-Südharz: Alarmstufe 4 ausgerufen – Kanzler besucht Sachsen-Anhalt

Vom Hochwasser sind im Landkreis unter anderem die Orte Berga, Kelbra und Bennungen betroffen, außerdem der Sangerhäuser Stadtteil Oberröblingen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) wollten am Mittag nach Oberröblingen kommen, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Im Video: Kanzler Scholz besucht Hochwassergebiet in Sachsen-Anhalt

 
Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Ministerpräsident Reiner Haseloff machen sich vor Ort ein Bild der Hochwasserlage in Mansfeld-Südharz. (Schnitt: Bernd Stiasny, Kamera: Frank Schedwill/Joel Stubert)

Auch der Besuch einer Anlage zur Befüllung von Sandsäcken in Berga war geplant.

Bundeskanzler Scholz bei Besuch in Hochwassergebiet teils unfreundlich empfangen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist bei seinem Besuch im Hochwassergebiet im Süden Sachsen-Anhalts von einigen Menschen unfreundlich empfangen worden. „Verbrecher“, „Ihre Politik basiert auf Lügen“ und „Geh gleich wieder zurück“, war am Donnerstag aus einer rund zehnköpfigen Gruppe zu hören.

Bundeswehr soll Hochwasser-Einsatz an der Helme unterstützen

Die Bundeswehr will zeitnah über einen Amtshilfeantrag des Landkreises entscheiden, bereitet sich nach Angaben einer Sprecherin derzeit schon auf einen Einsatz in Mansfeld-Südharz vor. Gefordert wurden 150 Soldaten, die ab Montag eine Woche lang vor allem dabei helfen sollen, Sandsäcke zu befüllen und auszulegen sowie Deiche zu sichern.

 
Die Hochwasserlage bleibt im Mansfeld-Südharz weiterhin angespannt. (Schnitt: Bernd Stiasny, Kamera: Frank Schedwill/Steffi Rohland)

Unterdessen hat der Deutsche Wetterdienst seine Unwetterwarnung vor ergiebigem Dauerregen am Donnerstagmorgen aufgehoben.

Hochwasserwarnung: Was bedeuten die Hochwasser-Warnstufen?

Die Hochwasserwarnstufen in Deutschland lassen sich in vier Kategorien einteilen:

Warnstufe 1 (Meldebeginn): Das Flussbett ist voll, stellenweise sind kleinere Ausuferungen möglich. Es besteht noch keine Gefährdung der Anlieger. Es wird zu erhöhter Wachsamkeit geraten.

Warnstufe 2 (Kontrolldienst): Bei eingedeichten Gewässern können Ausuferungen bis an den Deichfuß reichen. Land- und forstwirtschaftliche Flächen sind überflutet, es kann zu Verkehrsbehinderungen kommen. Gewässer und gefährdete Anlagen werden kontrolliert, Abflusshindernisse beseitigt.

Warnstufe 3 (Wachdienst): Einzelne Grundstücke, Straßen und Keller können überflutet werden. Bei eingedeichten Gewässern steht das Wasser bis zur halben Deichhöhe. Es kann zu Straßensperrungen kommen. Ein ständiger Wachdienst wird eingerichtet, Maßnahmen zur Deichverteidigung werden ergriffen.

Warnstufe 4 (Hochwasserabwehr): Größere Flächen werden überflutet, es besteht unmittelbare Gefahr für Menschen, Tiere und Gebäude. Die Standsicherheit der Deiche ist gefährdet, es besteht die Gefahr der der Deichüberströmung. Evakuierungen von Mensch und Tier können notwendig werden.