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40 Verletzte 40 Verletzte: Massenschlägerei im "Dschungel" von Calais

27.05.2016, 12:08
Bei Auseinandersetzungen zwischen afghanischen und sudanesischen Flüchtlingen in Calais wurden Zelte in Brand gesteckt.
Bei Auseinandersetzungen zwischen afghanischen und sudanesischen Flüchtlingen in Calais wurden Zelte in Brand gesteckt. Associated Press Television

Lille - Nach einer Massenschlägerei mit 40 Verletzten im Flüchtlingslager von Calais hat die französische Justiz Ermittlungen aufgenommen. Ermittelt werde wegen „bewaffneter Gewalt“, sagte Staatsanwalt Jean-Pierre Valensi am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Rund 200 Flüchtlinge aus Afghanistan und dem Sudan waren am Donnerstag aus noch unbekannter Ursache in dem als „Dschungel“ bekannten Lager in Nordfrankreich aufeinander losgegangen. Bei den Auseinandersetzungen wurden 33 Flüchtlinge, zwei Polizisten und fünf Helfer verletzt, wie die Präfektin Fabienne Buccio sagte. 13 Verletzte seien ins Krankenhaus gebracht worden, darunter einer mit Stichverletzungen. Buccio widersprach Angaben eines Polizisten, wonach ein Flüchtling durch eine Schusswaffe verletzt worden sei.

Bis zu 5000 Flüchtlinge im Lager

Zu der Gewalt kam es bei der Essensausgabe in einem Hilfszentrum am Rande des Flüchtlingslagers, die Prügelei setzte sich dann über Stunden in Lager selbst fort. Mehrere Flüchtlingsunterkünfte gingen in Flammen auf. 260 Polizisten waren im Einsatz, um die Lage unter Kontrolle zu bekommen. Die Feuerwehr rückte mit 70 Mann an.

In dem wegen schlechter hygienischer Zustände berüchtigten „Dschungel“ von Calais leben derzeit den Behörden zufolge rund 4000 Flüchtlinge, Hilfsorganisationen sprechen von 5000 Flüchtlingen. Die meisten der Flüchtlinge hoffen, über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu gelangen. Im Februar und März ließen die Behörden den südlichen Teil des Lagers räumen. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen kritisierte am Freitag „die immer schlechteren Lebensbedingungen in dem überfüllten Lager“. (afp)