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Spanische Royals Felipe und Letizia in Berlin - „Endlich sind wir jetzt hier“

Prächtiges Wetter, gute Stimmung: Der Staatsbesuch von König Felipe VI. und Königin Letizia in Deutschland beginnt sehr herzlich. Dem König kommt etwas in Berlin fast schon spanisch vor.

Von Ulrich Steinkohl und Emilio Rappold, dpa Aktualisiert: 24.10.2022, 09:45
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (r) und seine Frau Elke Büdenbender (l) begrüßen König Felipe und Königin Letizia vor dem Schloss Bellevue.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (r) und seine Frau Elke Büdenbender (l) begrüßen König Felipe und Königin Letizia vor dem Schloss Bellevue. Bernd von Jutrczenka/dpa

Berlin - Spanien und Deutschland wollen ihre ohnehin schon guten Beziehungen weiter vertiefen. Das haben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und König Felipe VI. zum Auftakt eines Staatsbesuchs der spanische Königspaares am Montag in Berlin betont.

„Spanien und Deutschland können sich aufeinander verlassen“, sagte Steinmeier (66) nach einem Gespräch mit Felipe (54). Das gelte gerade auch in einer Zeit, in der Russland die Ukraine angegriffen habe, in einer Zeit mit so viel Leid in der Ukraine, in einer Zeit mit so vielen ukrainischen Flüchtlingen, die in anderen Teilen Europas Aufnahme gefunden hätten.

Der Bundespräsident und seine Frau Elke Büdenbender begrüßten König Felipe VI. und Königin Letizia am Vormittag bei strahlendem Herbstwetter vor dem Schloss Bellevue mit militärischen Ehren. Das Stabsmusikkorps der Bundeswehr spielte die Nationalhymnen beider Länder. Büdenbender und Letizia trugen dunkelblaue Kleider, wobei sich die Blautöne etwas bissen. Felipe schritt im schwarzen Anzug mit Steinmeier die Front des Wachbataillons der Bundeswehr ab.

Ein herzlicher Auftakt

Bevor Gastgeber und Gäste gegenseitig ihre Delegationen vorstellten, sprachen sie ausführlich mit einer Gruppe Schülerinnen und Schüler der Joan-Miró-Grundschule, einer bilingualen Schule in Berlin. Geduldig ließen sie Selfies machen und gaben Autogramme auf deutsche und spanische Papierfähnchen, die die Kinder dabei hatten.

Der Auftakt des Besuchs war betont herzlich. So verließen Büdenbender und Letizia Arm in Arm den Saal, in dem ihre Männer zuvor vor Journalisten ihre Statements abgegeben hatten. Felipe dankte für den herzlichen Empfang und merkte begeistert an, „dass uns heute auch fast schon ein spanisches Wetter begrüßt hat“. Am Abend sollte es im Schloss Bellevue ein Staatsbankett zu Ehren der Gäste geben. Zuvor wollte sich der König mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) treffen.

Der Bundespräsident betonte nach einem Gespräch mit dem König, der russische Angriffskrieg in der Ukraine sei auch ein Krieg gegen die Einheit Europas. „Unser Appell ist, dass Europa sich in dieser Situation nicht spalten lässt.“ Steinmeier versicherte: „Der enge Austausch mit Spanien auf allen Ebenen ist mir ein besonderes Anliegen. Wir wollen zukünftig noch enger bei strategischen Fragen zusammenarbeiten und unsere bilaterale Kooperation in vielen Bereichen vertiefen.“

Der König würdigt die Arbeit der Auswanderer

Felipe sagte, er und Letizia hätten sich schon lange auf diesen Besuch gefreut. „Endlich sind wir jetzt hier.“ Der Staatsbesuch war wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben worden. Spanien und Deutschland teilten viele Werte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und die Achtung des Völkerrechts, sagte der König. „Dieser Besuch ist eine hervorragende Chance, um unseren bilateralen Beziehungen einen neuen Impuls zu verleihen.“

König Felipe VI. und Königin Letizia hatten Deutschland zuletzt im Dezember 2014 besucht. Der Bundespräsident und seine Frau waren im Oktober 2018 in Spanien gewesen.

Das Königspaar kam bereits am Sonntagabend in Berlin an. Es empfing kurz danach in der Botschaft 250 Vertreter der spanischen Gemeinde in Deutschland. Felipe betonte dabei, die bilateralen Beziehungen beider Länder seien „von Freundschaft und gemeinsamen Anstrengungen geprägt“ und aktuell in einer besonders guten Phase.

Der König würdigte die Bedeutung der Auswanderer für das Bild Spaniens in Deutschland: „Hier wird eure Arbeit geschätzt und respektiert. Es war nicht einfach. Das schafft ihr jeden Tag aufs Neue.“ In Deutschland leben etwa 200 000 Spanier.