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Weltmeisterschaft 2014 Weltmeisterschaft 2014: Brasiliens Prunkstück Maracana macht der FIFA Sorgen

Von Heiner Gerhardts 06.03.2013, 16:55
Das legendäre Maracana-Stadion in Rio de Janeiro wird für die WM umgerüstet.
Das legendäre Maracana-Stadion in Rio de Janeiro wird für die WM umgerüstet. DPA Lizenz

BELO HORIZONTE/SID. - Ausgerechnet das Prunkstück beim „Festival der Champions“ treibt den FIFA-Mächtigen den Schweiß auf die Stirn: Drei Monate vor dem ersten Anpfiff beim Confed Cup in Brasilien ist das Maracana-Stadion die größte Baustelle. Der Fußballtempel von Rio de Janeiro ist aber nur eines von vier Stadien für die WM-Generalprobe, in der immer noch kein einziger Ball rollt. Beim Auftakt der Stippvisite am Dienstag in der Arena Pernambuco von Recife winkte FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke dann auch deutlich mit dem Zaunpfahl. Auf die Frage nach dem Stadion, das ihm am meisten Sorgen bereite, antwortete der „Ober-Inspekteur“ mit sichtbar gequältem Lächeln: „Dasjenige, das ich in zwei Tagen besuche.“

Am Donnerstag trifft der Besuchs-Tross aus Zürich am Zuckerhut ein. „Das Datum der Freigabe ist sehr wichtig für Testläufe, ehe es losgeht. Mai ist zu spät. Das könnte schädlich für die FIFA, für den Event und für Brasilien werden“, so der hochrangige Funktionär weiter. Erst am 24. Mai soll die FIFA Zugriff auf runderneute Arena erhalten, am 2. Juni findet dann mit dem Länderspiel zwischen Brasilien und England der ultimative Testlauf statt. Weil selbst der Rasen im Mekka des brasilianischen Fußballs noch nicht gelegt ist, befürchtet Selecao-Coach Luiz Felipe Scolari für das Duell gegen die Briten „ein Spielfeld mit einigen Schwierigkeiten“.

Derzeit wird vor allem eilig an der Dachkonstruktion gewerkelt. Der Endspiel-Ort des Confed Cups und später bei der WM 2014 startet am 16. Juni mit der Partie Mexiko gegen Italien ins Turnier. Dagegen bekam das einstige Sorgenkind Recife am Dienstag viel Lob ab. Vor acht Monaten und bei nur 46 Prozent Vollzug der Bauarbeiten drohte der Arena Pernambuco gar der Ausschluss aus dem Turnier. „Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich hier sehe“, so Valcke. Das Stadion soll am 14. April eröffnet werden. Baustellen sind auch noch die Spielstätten Salvador da Bahia (Übergabe am 8. März, Testpartie am 7. April) und Brasilia (Übergabe am 21. April). Dagegen rollt im Mineirao-Stadion von Belo Horizonte, wo Valcke am Mittwoch zu Gast war, und im Castelao von Fortaleza bereits der Ball. Aber auch das nicht reibungslos. Probleme bei der Zufahrt auf die Parkplätze, Versorgungsengpässe in den Imbissstuben sowie lange Warteschlange an Kassenhäuschen und Eingangstoren zeigten den lokalen Organisatoren, wie wichtig Testläufe im Vorfeld des Confed Cups sind.

„Kein Stadion ist von Anfang an zu 100 Prozent fertig und perfekt. Es gibt immer Anpassungen“, formuliert es Valcke. Der Zeitverzug beim Stadionbau tut der Euphorie im Land jedoch keinen Abbruch. Es seien bereits mehr Karten verkauft als zum gleichen Zeitpunkt bei den WM-Test-Turnieren 2005 in Deutschland und 2009 in Südafrika, berichtete Valcke. Neben Gastgeber Brasilien stellen sich Weltmeister Spanien, Vize-Europameister Italien sowie die kontinentalen Champions Uruguay, Mexiko, Nigeria, Japan und Tahiti zum WM-Testlauf vom 15. bis 30. Juni.