1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Harz
  6. >
  7. Abschied ohne Wehmut: Abschied ohne Wehmut: Immer das Gute weitergeben

Abschied ohne Wehmut Abschied ohne Wehmut: Immer das Gute weitergeben

Von Rita Kunze 13.07.2019, 07:57
Irmgard Günther und Elke Kröber nehmen Abschied vom „Kinderland am Nicolaihof“ in Ballenstedt.
Irmgard Günther und Elke Kröber nehmen Abschied vom „Kinderland am Nicolaihof“ in Ballenstedt. Rita Kunze

Ballenstedt - Viele Lieder, kleine Geschenke und eine große Torte: Für den Abschied von Irmgard Günther und Elke Kröber haben sich die Mitarbeiter der evangelischen Kindertagesstätte „Kinderland am Nicolaihof“ in Ballenstedt etwas einfallen lassen. Die beiden Erzieherinnen, die auf diese Weise in den Ruhestand verabschiedet werden, sind gerührt.

17 Jahre lang war Irmgard Günther stellvertretende Leiterin der evangelischen Kindereinrichtung - als Katholikin. „Für mich ist eins ganz wichtig: Dass man trotz unterschiedlicher Konfessionen eine gemeinsame Basis findet, um den Glauben an die Menschen zu bringen“, sagt sie.

Dass die Ökumene in der Kita gelebt wird, macht sie glücklich. Sie habe es geschafft, diesen Weg zu bahnen - nicht nur in der Kindertagesstätte, sondern auch in der Annäherung der verschiedenen Kirchengemeinden in der Stadt.

Acht Jahre zusammengearbeitet und christliche Werte vermittelt

Acht Jahre lang haben Irmgard Günther und Elke Kröber zusammengearbeitet, haben zwei Kindergruppen gemeinsam betreut. Nicht alle Kinder im „Kinderland am Nicolaihof“ kommen aus christlichen Familien. Aber christliche Werte fließen in die Arbeit mit ein, sagen die Erzieherinnen.

„Es ist ganz wichtig, die Eltern mit ins Boot zu nehmen“, betont Elke Kröber. Und ebenso, „aus den Ideen der Kinder etwas zu entwickeln“. Am Anfang jedes Tages hätten die gleichen Fragen gestanden: Wie geht es den Kindern? Welche Interessen haben sie? Wer braucht Trost?

Gemeinschaft ist für die Kinder wichtig - auch in der großen Familie

Die Gemeinschaft sei für die Kinder wichtig, sagt die Erzieherin: „Wir sind hier die große Familie. Das Elternhaus ist die kleine Familie.“ Für sie sei es immer wichtig gewesen, mit den Kindern zu reden und herauszufinden, wo ihre Interessen liegen. Manchmal, so sagt sie, müsse man auch „kleine Dinge groß machen, um sie zu schätzen“.

„Wenn man für andere etwas Gutes tut, kommt Gutes zurück“, davon ist Irmgard Günther überzeugt. Und: „Das Gute, das man kann, sollte man weitergeben.“ Das gilt nicht nur für ihre Arbeit als Erzieherin und Religionspädagogin, sondern auch für die Ehrenämter. Deswegen gehe sie auch mit Freude, sagt Irmgard Günther. „Weil ich viel im Ehrenamt machen kann.“

Da sei das Musizieren in der Kirchengemeinde und im Seniorenheim und die Arbeit im Förderverein der Huysburg, der die Arbeit der dortigen Mönchsgemeinschaft unterstützt. Außerdem geht sie mit ihrem Mann ganz gern angeln: „Da finde ich meine Ruhe.“ (mz)