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Kita "Pfiffikus" Bennungen: Eltern schlagen Dachausbau der Kita Pfiffikus vor

Von Helga Koch 09.01.2020, 10:13
Die Kita „Pfiffikus“ in Bennungen aus der Vogelperspektive.
Die Kita „Pfiffikus“ in Bennungen aus der Vogelperspektive. Maik Schumann

Bennungen - Für die rund 70 Mädchen und Jungen, die zurzeit in der Bennunger Kindertagesstätte „Pfiffikus“ betreut werden, wäre es ein Gewinn: Namens der Elternschaft haben Regine Hartkopf und Stephanie Seibt angeregt, im bisher nur teilweise ausgebauten Dachgeschoss einen weiteren Raum zu schaffen und so die räumliche Situation zu verbessern.

Bürgermeister Ralf Rettig (parteilos) steht der Idee aufgeschlossen gegenüber, bremst aber die Erwartungen: „Die Finanzierung wäre sehr schwierig.“

Bennungen: Mehr Platz in Kita durch Dachausbau

Beide Mütter hatten den Vorschlag dem Gemeinderat unterbreitet. „Es ist ein wunderschöner Kindergarten und zu 100 Prozent ausgelastet“, sagte Hartkopf. Sie ist Architektin: „Baulich und technisch ist vorstellbar, den angrenzenden Dachraum begehbar zu machen und auszubauen.

Voraussetzung wäre neben einem bauordnungsrechtlichen Verfahren das Schaffen eines zweiten Zugangs vom bestehenden Flur aus.“ Fenster müssten ein- und der neue Bereich ausgebaut werden. So entstünde ein weiterer Raum, der über zwei Ebenen gehen und weitere Rückzugsmöglichkeiten bieten könnte, etwa in schwierigen Situationen.

Kita "Pfiffikus": 80.000 Euro für Dachausbau

„Darüber hinaus würde die Gesamtsituation attraktiver und das Konzept der offenen Arbeit könnte weiter ausgebaut werden“, so Hartkopf. Ohne die Kapazität der technischen Anlagen geprüft zu haben, schätze sie die Kosten nach einer ersten Ortsbesichtigung auf etwa 80.000 Euro. „Seitens der Eltern besteht die Bereitschaft, einen Eigenanteil mit einzubringen.“ Man denke an etwa 5.000 Euro.

„Es ist eine ganz tolle Idee“, versichert der Bürgermeister und lobt zugleich die Einrichtung. „Die Richtung des Vorschlags ist gut und verdient volle Unterstützung. Die Rahmenbedingungen würden sich verbessern. Ich stehe für Bildung und Kindereinrichtungen, das sind unsere Pflichtaufgaben als Kommune.“

Kaum Chancen auf Finanzierung

Das Bauamt habe sich bereits sachkundig gemacht. Hinsichtlich der Auslastung liege die Kinderzahl noch im grünen Bereich; die Einrichtung hat eine Kapazität von 75 Plätzen. „Natürlich wäre es sinnvoll, noch Freiräume zu errichten und mehr Möglichkeiten zu schaffen“, sagt Rettig. „Doch mit der Finanzierung wird’s schwer werden, der Haushalt 2020 wird’s zeigen.“

Die Kosten, um das Dach komplett auszubauen und einen zweiten Fluchtweg zu schaffen, würden „eine enorme Summe“ erfordern - im sechsstelligen Bereich. Abgesehen von Innenausbau und Isolierung müssten die Versorgungsleitungen gelegt werden.

Es wäre eine Nutzungsänderung zu beantragen, die Baugenehmigung nötig. „Es ist mir schwummrig geworden angesichts der Kosten.“ Vom Land sei kein Zuschuss zu erwarten. Das habe er 2019 mit den zuständigen Stellen in Magdeburg diskutiert, als es um den Grundschulanbau in Roßla und die Isolierung der Rottleberöder Kindertagesstätte ging. „Es ist mehr Förderung für die Kinder im ländlichen Bereich nötig.“ Mit den Bennunger Eltern werde es ein Gespräch geben, so Rettig, um ihnen die Situation zu erläutern. (mz)