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Interview Interview: Staugefahr zum Start der Ferien

19.06.2002, 18:00

Aschersleben/MZ. - Endlich Ferien! Nachdem am Mittwoch die letzten Schüler ihre Zeugnisse überreicht bekamen, startet die Sommer-Urlaubs-Reisewelle. MZ-Redakteur Dennis Lotzmann sprach mit Michael Erdmann vom ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt über zu erwartende Staus, gute Reisevorbereitungen und das A und O für einen guten Urlaubsstart.

Haben die ADAC-Stauberater ihre Kräder startklar?

Erdmann: Ja sicher. Schließlich rechnen wir mit dem Ferienbeginn in fünf Ländern in den nächsten Tagen und vor allem am Wochenende mit der ersten Reisewelle.

Gibt es dann auf den Autobahnen wieder endlose Staus?

Erdmann: Das hängt davon ab, ob es zu Unfällen - vor allen an Baustellen und Engpässen - kommt. Mit Megastaus rechnen wir noch nicht, denn erst Mitte Juli, wenn die ersten Urlauber zurückkommen und die Ferien in den nächsten Ländern beginnen, dürfte es eng werden auf den Autobahnen.

Dennoch: Wo müssen Autofahrer auf den Autobahnen mit Baustellen und Engpässen rechnen?

Erdmann: Wie immer auf der A 9, wo im Bereich Leipzig-Halle-Dessau-Vockerode gebaut wird. Eng dürfte es generell werden rund um München, rund um das Schkeuditzer Kreuz und im Raum Frankfurt/ Main. Zum Glück sind in Hessen noch keine Ferien. Wer über die A 2 Richtung Niedersachen unterwegs ist, muss in Braunschweig mit Behinderungen rechnen.

Oft kommt es an Baustellen auch zu Staus, weil Autofahrer sich beim Einfädeln nach dem Reißverschluss-System schwer tun.

Erdmann: Ja. Die StVO regelt ganz klar, dass der Verkehrsraum bis zur Engstelle auszunutzen ist und Autofahrer sich erst dort wechselweise einordnen müssen. Viele fädeln sich schon vorher ein, was unnötige Stopps verursacht. Andere wiederum glauben, dass die, die korrekt bis zur Engstelle fahren, sich vordrängeln wollen und lassen sie dort nicht rein. All das kostet Zeit und Nerven, erhöht das Unfallrisiko und sorgt für Staus. Also richtig verhalten, gelassen bleiben und notfalls einen Schritt zurückstecken.

Wie viele ADAC-Stauberater sind denn jetzt unterwegs?

Erdmann: Wir schicken in Sachsen-Anhalt drei Teams auf A 2, A 9 und A 14 in die Spur. Sie sind per Funk mit der Polizei verbunden, wissen Bescheid und werden teilweise auch von der Polizei eingesetzt. Der Sozius ist Rettungsassistent. Außerdem hat das Team für Notfälle Spiele und Getränke dabei.

Woran sollen Autofahrer denken?

Erdmann: Spielsachen für die Kinder mitnehmen, genügend Getränke - Säfte und Wasser - dabei haben und nie den Tank bis auf den letzten Tropfen leer fahren, denn Stop-an-Go im Stau kostet viel Sprit. Und daran denken: Im Stau eine Rettungsgasse bilden und den Standstreifen freihalten. Übrigens ist die Autobahn auch bei Stau keine Spielwiese - das Aussteigen ist grundsätzlich nicht erlaubt.

Und wenn wirklich eine Panne oder gar ein Unfall passiert ist?

Erdmann: Versuchen, den Standstreifen zu erreichen, sofort das Auto verlassen und schnell das Warndreieck aufbauen. Die Insassen sollten unbedingt hinter der Leitplanke auf Helfer warten.