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VfL Wolfsburg

14.08.2007, 09:22

Ein Bild mit Symbolcharakter: Als es beim Trainingsauftakt des VfL Wolfsburg wie aus Kübeln goss, betrat der neue VfL-Coach Felix Magath hocherhobenen Hauptes als Erster den Platz. Nach der völlig verkorksten Saison 2006/2007, als die Niedersachsen mit dem 15. Tabellenplatz gerade noch den Gang in die Zweitklassigkeit abwenden konnten, ruhen nun alle Hoffnungen auf dem 54 Jahre alten Fußball-Lehrer.

Magath wirkte nach seiner viereinhalbmonatigen Bundesliga-Pause, die Ende Januar mit der Entlassung bei Bayern München begonnen hatte, gut erholt und prächtig gelaunt. Vor allem aber präsentierte sich der Cheftrainer, Sportdirektor und Geschäftsführer in Personalunion tatendurstig. «Es kann nicht mein Ziel sein, im Mittelfeld zu landen. Titel sind für mich das Maß der Dinge», sagte der Nachfolger, des in Wolfsburg in Ungnade gefallenen Klaus Augenthaler, zuversichtlich.

In der VW-Stadt wird wieder einmal von der großen Fußball-Bühne geträumt. Die ganz großen Ziele werden zwar noch etwas Zeit brauchen, aber perspektivisch ist für den ehemaligen Mittelfeld-Regisseur des Hamburger SV in Wolfsburg vieles möglich. «Die Umfeldbedingungen mit dem VW-Konzern im Rücken dafür sind da. Sonst wäre ich nicht gekommen.» Magath weiß die neue Führung der Volkswagen AG um ihren fußballbegeisterten Chef Martin Winterkorn bedingungslos hinter sich. Auf Millionengeschenke des Automobil-Konzerns ist der neue starke Mann, der sich an seiner siebten Bundesliga-Station bis 2010 an den VfL gebunden hat, nicht aus. «Mir ist wichtig, dass ich etwas aufbauen kann. Dass ich das kann, habe ich schon des öfteren bewiesen», betonte Magath, der mit einer Macht wie keiner seiner Bundesliga-Kollegen ausgestattet ist. Mit den Bayern gewann er zuletzt zwei Mal das Double in Meisterschaft und Pokal, den VfB Stuttgart hatte er zuvor in die Champions League geführt.

Weil bei Magath Erfolg geplant wird, überlässt der Trainer-Routinier nichts dem Zufall. Mit Josef «Seppo» Eichkorn als Assistenten holte sich Magath eine Vertrauensperson zum VfL. Der 50-jährige Eichkorn war bereits beim VfB Stuttgart und beim FC Bayern München Magaths Rechte Hand. Zudem gehören auch noch die «Magath-Spezl» Bernd Hollerbach und Werner Leuthard zum Trainerteam.  

Die erfahrene Trainer-Riege will aus dem VfL-Kader eine homogene Einheit schweißen, in der Marcelinho auch unter Magath immer noch alle Freiheiten genießt. Der divenhafte Spielgestalter ist Magaths «Leitwolf» in der Offensive. Große Hoffnungen setzt er zudem auf die Neuzugänge Vlad Munteanu und Sergiu Radu. Das Rumänen-Duo Munteanu/Radu hatte in der Vorsaison bei Energie Cottbus für Furore gesorgt und soll nun bei den Niedersachsen den Abgang der Stürmer Diego Klimowicz (zu Borussia Dortmund) und Mike Hanke (zu Hannover 96) vergessen machen.

Pech hatten die Wolfsburger mit einem anderen hochkarätigen Neuzugang: Der für vier Millionen Euro vom FC Porto verpflichtete portugiesische Nationalspieler Ricardo Costa riss sich beim 4:0 im DFB-Pokal beim Würzburger FV das hintere Kreuzband des rechten Knies. «In diesem Jahr wird er keinen Fußball mehr spielen. Da ist schon bitter - vor allem für ihn. Wir müssen sehen, wie wir mit der Situation umgehen», sagte VfL-Trainer Magath. Costa sollte nach dem Weggang von Kevin Hofland (zu Feyenoord Rotterdam) der neue Abwehrchef der «Wölfe» werden.

Außerdem sollen die jungen Neuzugänge Daniel Baier (1860 München), Sascha Riether (SC Freiburg), Ashkan Dejagah (Hertha BSC), Edin Dzeko (FK Teplice) und Alexander Laas (Hamburger SV) dazu beitragen, dass in der Volkswagen Arena nach den tristen Tagen der Vergangenheit endlich wieder die Sonne scheint.

Das Aufgebot:

Tor: Simon Jentzsch 1*, André Lenz 12, Patrick Platins 21, Jonas Deumeland 34

Abwehr: Jan Simunek 0, Facundo Hernan Quiroga 2, Peter van der Heyden 3, Marcel Schäfer 4, Ricardo Costa 5, Christopher Lamprecht 15, Uwe Möhrle 16, Alexander Madlung 17, Sascha Riether 20, Alex 22, Daniel Reiche 33

Mittelfeld: Josué 0, Daniel Baier 8, Jacek Krzynowek 10, Alexander Laas 11, Jonathan Santana 14, Cedric Makiadi 18, Vlad Munteanu 19, Ashkan Dejagah 24, Christian Gentner 25, Sergej Evljuskin 26, Pablo Thiam 27, Valdet Rama 30, Marcelinho 32

Angriff: Juan Carlos Menseguez 7, Edin Dzeko 9, Isaac Boakye 13, Kamani Hill 28, Sergiu Radu 29, Emre Öztürk 31, Mame Cheikh Niang 36

* Zahl ist jeweils die Rückennummer

(Stand: August 2007)