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Neuer HFC-Abwehrchef Hallescher FC: Jannes Vollert kann Zweifel der HFC-Fans verstehen

Von Christoph Lesk und Fabian Wölfling 17.07.2019, 08:44
Jannes Vollert wurde für zwei Jahre vom Regionalliga-Team des SV Werder Bremen ausgeliehen.
Jannes Vollert wurde für zwei Jahre vom Regionalliga-Team des SV Werder Bremen ausgeliehen. Holger John / VIADATA Photo

Halle (Saale) - Ja, er hatte einen schönen Montag, sagt Jannes Vollert am Dienstagvormittag. Der freie Tag war auch nötig. Kurz durchpusten nach einer anstrengenden Woche mit zwei Testspielen. Nicht nur physisch hatten die vergangenen Tage ihren Spuren hinterlassen.

Nach der 0:3-Niederlage bei Regionalligist Rot-Weiß Erfurt am vergangenen Samstag erfuhr auch die Stimmung beim Halleschen FC einen Dämpfer. Die Generalprobe hatten die Drittliga-Fußballer ordentlich verhauen. „Doch man darf jetzt nicht alles schwarz malen“, sagt Jannes Vollert. Und meint damit auch seine Leistung.

Jannes Vollert: Aus Fehlern schnell lernen

Der Leihspieler der U23 von Werder Bremen hatte seinen Anteil an der Pleite. Vor dem Gegentreffer zum 0:2 wollte er eine brenzlige Situation spielerisch lösen - und lud den Gegner mit einer Fehlflanke zum Toreschießen ein. „Ich hatte einen langen Ball abgelaufen, der Gegner hatte unseren Torwart zugestellt. Deshalb wollte ich den Ball zu einem Mitspieler chippen“, erklärt der 21-Jährige. Er hat seine Lehren aus der missratenen Aktion gezogen: „Das nächste Mal werde ich den Ball auf die Tribüne hauen“, erklärt Vollert.

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Genau das hatte auch Trainer Torsten Ziegner direkt nach dem Schlusspfiff in Erfurt gefordert. Noch auf dem Platz war es zum Vier-Augen-Gespräch gekommen. Weil Ziegner nicht zufrieden war. „Das war nicht das, was er kann und was wir erwarten“, sagte er über die Leistung des Mannes, den er jüngst zum Abwehrchef auserkoren hatte.

Die Aktion zur Vorentscheidung war nur das Sinnbild einer - mit Blick auf den Saisonstart gegen Uerdingen - besorgniserregenden Defensivleistung. „Wir müssen noch kompakter werden und uns einspielen. Dann bekommen wir das hin“, sagt Vollert. Vier Tage bleiben dafür allerdings nur noch - wenig Zeit. Die Lücken sind groß, bereits beim vorangegangenen Test gegen Regionalligist Auerbach hätten mehr als die zwei Gegentreffer fallen können.

HFC-Abwehr sucht noch nach der Stabilität

Nervös ist der ehemalige Junioren-Nationalspieler aufgrund der zuletzt negativen Entwicklung nicht. Aber gewarnt. „Ich weiß, dass wir uns deutlich steigern müssen“, sagt Vollert. „Aber vielleicht ist es auch besser, als jedes Testspiel mit 5:0 zu gewinnen. Dann denkt man am Ende noch, man wäre schon am Limit“, versucht er Positives aus den schwachen Auftritten zu ziehen.

Ganz so locker nehmen es viele HFC-Fans aber nicht. In den sozialen Netzwerken wurde nach der Erfurt-Pleite die Forderung laut, Sebastian Mai wieder auf seiner angestammten Position in der Innenverteidigung spielen zu lassen. Statt Vollert. „Ich komme aus der Regionalliga, die Fans kennen mich noch nicht so gut. Sie wollen nur das beste für den Verein - da wäre ich auch skeptisch“, hat der Zugang sogar Verständnis für diese Forderung.

Die wohl ohne Erfüllung bleiben wird. In den Überlegung von Trainer Ziegner spielt sie keine Rolle. „Ich sehe Mai vorn“, hatte er während der Vorbereitung betont. Deshalb wird Vollert aller Voraussicht nach gegen Uerdingen spielen - und den Ball notfalls auch auf die Tribüne schlagen. (mz)