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Polit-Satire Polit-Satire: «Die Partei» entrollt in Berlin eine Papiermauer

16.04.2005, 15:50
Der Chefredakteur der Satirezeitschrift «Titanic», Martin Sonneborn, der gleichzeitig Bundesvorsitzender der neu gegründeten «Partei» ist, spricht am Samstag (16.04.2005) vor dem Brandenburger Tor. (Foto: dpa)
Der Chefredakteur der Satirezeitschrift «Titanic», Martin Sonneborn, der gleichzeitig Bundesvorsitzender der neu gegründeten «Partei» ist, spricht am Samstag (16.04.2005) vor dem Brandenburger Tor. (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - Zu demDemonstrationszug hatte die vom Satiremagazin «Titanic» gegründete«Partei» aufgerufen.

Die Mauer solle aus den Trümmern der Dresdner Frauenkircheentstehen, deren Abriss «Titanic»-Chefredakteur und «Partei»-Vorsitzender Martin Sonneborn forderte. «Ich gebe ihnen meinEhrenwort, dass es an der neuen Mauer keinen Schießbefehl gebenwird», sagte er.

Auch im Westen gebe es benachteiligte Randregionen, deren Bewohnerkein Verständnis mehr für Transferzahlungen in den Osten hätten undselbst Hilfe bräuchten. In Nordrhein-Westfalen wurde die Partei zurLandtagswahl im Mai zugelassen. Die Forderungen der «Partei» seienzwar gnadenlos populistisch. «Aber uns ist egal, wer uns die Stimmegibt», sagte Bundeschef Sonneborn.

Kurzzeitige Verwirrung bei der Polizei löste ein zweiter Zug aus,der den Demonstranten auf der Straße des 17. Juni aus östlicherRichtung entgegenkam. Die Gruppe forderte ebenfalls den Mauerbau -reklamierte aber Kreuzberg für den Ostteil Berlins. Schließlichstürmten die Gruppen aufeinander zu und vereinigten sich zu einemZug. Den verdutzt dreinblickenden Touristen riefen sie entgegen:«Neue Mauer, neues Glück!»