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Nach Aufbruchsversuch SB-Filiale Volksbank Börde-Bernburg in Nienburg Saale bleibt geschlossen: Folge von gescheitertem Aufbruch durch Kriminelle

Von Torsten Adam 04.03.2021, 14:56
Die Nienburger Volksbank-Filiale ist derzeit nicht zugänglich.
Die Nienburger Volksbank-Filiale ist derzeit nicht zugänglich. E. Pülicher

Nienburg - Seit unbekannte Täter in der Nacht zum 30. Januar versucht haben, den Geldautomaten der Volksbank Börde-Bernburg in Nienburg zu knacken, ist die Selbstbedienungsfiliale des Geldinstituts geschlossen. Sehr zum Ärger von Vera Friemert.

Die 85-Jährige würde sich dort nämlich gern wieder mit frischem Bargeld versorgen. Nach mehreren Telefonaten mit ihrer Bank fühlt sich die Witwe aus Nienburg ratlos. „Jeder erzählt was anderes“, beklagt die Seniorin, die zur Fortbewegung auf einen Rollator angewiesen ist.

Sie soll in die Bernburger Geschäftsstelle kommen oder im Supermarkt Geld abheben, sei ihr empfohlen worden. Wenn sie als Gehbehinderte extra nach Bernburg fahren und dafür auch ein Beförderungsentgelt entrichten soll, fühle sie sich als Kundin nicht wertgeschätzt. Obendrein erhöhe die Volksbank ab nächsten Monat die Gebühren für alle, die kein Onlinekonto haben.

Gerold Meischen, zuständig für Projekt- und Sonderaufgaben bei der Volksbank, hat für Vera Friemert und die anderen Kunden in Nienburg keine guten Nachrichten. Der durch die Attacke entstandene Schaden am Gebäude sei so enorm, dass eine bloße Reinigung der Halle nicht ausreichen wird.

„Wir schätzen, dass wir 180.000 bis 200.000 Euro investieren müssen“, sagt Meischen auf MZ-Anfrage. In diesen Tagen soll es einen Vor-Ort-Termin mit den Gutachtern der beteiligten Versicherungen geben. Meischen geht davon auf, dass es drei bis vier Monate dauern wird, bis die Filiale an der Franz-Hallström-Straße wieder betriebsbereit ist.

Neben einem Geldautomaten können Kunden auch Kontoauszüge drucken und an einem SB-Terminal Überweisungen eingeben. Eine Beratung durch Mitarbeiter erfolgt dort schon seit Längerem nicht mehr.
Bei ihrem Angriff wollten die Täter den Automaten laut Meischen durch das Auf- und Einbringen von Diesel öffnen. Eine Spur des Brandmittels führte nach draußen und wurde auch entzündet. Ans Bargeld gelangten die Kriminellen zwar nicht, aber am Automaten entstanden Brandschäden. Noch viel schwerer wiegt, dass das dabei entstandene Rauchgas tief in die Wände eingedrungen ist. „Ruß und Giftstoffe lassen sich nicht so einfach abwaschen. Wir müssen die Halle von Grund auf neu aufbauen“, erklärt Meischen.
Es gibt bisher noch keine heiße Spur zu den Tätern, sagte eine Sprecherin der Polizeiinspektion Magdeburg. (mz)