1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Sorge um Hochwasser: Sorge um Hochwasser: Experten erwarten derzeit keinen starken Anstieg der Pegel

Sorge um Hochwasser Sorge um Hochwasser: Experten erwarten derzeit keinen starken Anstieg der Pegel

Von Anke Losack und Diana Dünschel 19.02.2021, 11:01
Auf über 3,30 Meter stieg der Wasserstand der Weißen Elster.
Auf über 3,30 Meter stieg der Wasserstand der Weißen Elster. A. Andräs

Lochau/Mücheln/Querfurt - Schnee und Eis schmelzen Tag für Tag weiter sichtbar. Die Weiße Elster hat sich bei Lochau schon lange auf die dreifache Breite erweitert. Dort, wo normalerweise Wiese ist, fließt mittlerweile das Wasser gen Halle. Doch einen gefährlichen Wasserstand gibt es dank der Flutbereiche (noch) nicht. Ganz ähnlich schaut auch die Lage in den Städten im südlichen Saalekreis aus. Mit Hochwasser wird Stand Donnerstagmittag nicht gerechnet.

In der Region Querfurt scheint die Situation trotz Tauwetters entspannt zu sein

„Ich gehe nicht von einer Gefahr aus“, sagt der Müchelner Bauamtsleiter Steffen Keller für die Kernstadt und die Ortsteile. Die Bauhofmitarbeiter hätten die Zuläufe extra frei gemacht und darauf geachtet, dass die Schneeberge das Wasser nicht am Abfließen hindern. Weil der Boden zudem nicht so stark gefroren sei, könne alles schnell versickern.

In der Region Querfurt scheint die Situation trotz des eingesetzten Tauwetters auch ziemlich entspannt zu sein. Viele Äcker und Wiesen zeigen sich bereits wieder stellenweise grün, trotzdem steht in Gräben kein Wasser. Der Boden ist offenbar sehr aufnahmefähig. In Bächen, die durch Ortschaften fließen, ist derzeit ebenfalls kein kritischer Zustand zu beobachten. Loderslebens Ortsbürgermeister Horst Fabich, der direkt an der Querne wohnt, sagt am Donnerstagvormittag: Der Wasserstand sei ganz minimal erhöht. „Es hält sich in Grenzen. Wir haben wohl Glück, dass es nicht so schnell taut.“

Einwohner räumten Straßeneinläufe, damit Schmelzwasser gut ablaufen kann

Am Morgen hatte der Ortsbürgermeister wieder seine Runde durch das Dorf gemacht. In wenigen Straßen gebe es noch Einschränkungen durch Schneeberge. „In den ganz engen Stellen sieht es noch ein bisschen schwierig aus für die Müllfahrzeuge. Da müssen wir das Tauwetter weiter abwarten“, so Fabich. Der Abfluss von Schmelzwasser in die Kanalisation sei an vielen Stellen im Ort gewährleistet. Die Mithilfe von Einwohnern war notwendig, weil dies für die zur Verfügung stehenden Einsatzkräfte der Stadt nicht zu schaffen war.

Der Ortsbürgermeister hatte am Montag mit einem Aufruf im sozialen Netzwerk die Einwohner gebeten, „wenn die Möglichkeit besteht, Straßeneinläufe vor dem Grundstück frei zu halten“. Das hatte Erfolg, wie Fabich sagt. „Ich möchte mich dafür bei den Einwohnern bedanken.“ In manchen Orten sind Schneeberge am Straßenrand allerdings noch so hoch und zudem vereist, dass die Einläufe darunter gar nicht gefunden und freigeschaufelt werden können.

Steigende Wasserpegel an Saale und Weiße Elster

Für die beiden großen Flüsse Saale und Weiße Elster lassen sich derzeit an den Messstellen steigende Kurven ablesen. Allerdings liegt im Bereich Naumburg der Pegel auch weiter knapp 40 Zentimeter unter der Alarmstufe 1 bei aktuell 3,62 Metern (Stand 19 Uhr).

An der Weißen Elster, die sichtbar über die Ufer gestiegen ist, zeigt die Kurve etwas steiler nach oben. Während die Meldegrenze mit 2,40 Meter bereits am Mittwoch in den frühen Morgenstunden überschritten wurde, liegt der Pegel am Donnerstagabend schon bei 3,24 Meter, Tendenz steigend. (mz)

Ein freigeschippter Straßeneinlauf
Ein freigeschippter Straßeneinlauf
A. Losack