Nikolaus-Tüte: Musikverein Lebendorf bei Könnern macht Kindern eine Freude: Salzlandsparkasse unterstützt Aktion mit Nikolaustüten

Lebendorf - Kein Räuberfest, kein Sommerfest, keine Halloween-Party: So wie überall in Deutschland hat die Corona-Pandemie auch um den Lebendorfer Musikverein keinen Bogen gemacht. Der traditionelle Adventsmarkt musste wegen der verordneten Beschränkungen ebenfalls abgesagt werden.

Doch die Musikanten wollten wenigstens die Kinder des Dorfes nicht komplett im Regen stehen lassen und ihnen in der schweren Zeit einen kleinen Funken Hoffnung geben.

„Wir haben unsere traditionelle Aktion auf andere Art und Weise durchgeführt und wollten damit unseren Nachwuchs überraschen“, erzählt die Vorsitzende des Lebendorfer Musikvereins, Marina Nauke.

Das Vorhaben ist glänzend gelungen. Alle 72 Lebendorfer Kinder bekamen vom „Nikolaus“ eine Tüte. Darin enthalten waren eine Tasse mit Schneemann-Logo, diverse Süßigkeiten und natürlich ein Schokoladen-Weihnachtsmann.

Der Verein hatte sich für die Finanzierung der Präsente im Vorfeld erfolgreich beim Spendenadventskalender der Salzlandsparkasse beworben. Das Geldinstitut greift kleinen Gemeinden und gemeinnützigen Vereine in der Region unter die Arme. Jeden Tag öffnet sich ein Türchen, in dem mindestens 250 Euro stecken.

„Wir haben uns über diese Spende sehr gefreut, vermissen aber die Hilfe von der Politik. Während beispielsweise die Fußballprofivereine Summen im hohen sechsstelligen Bereich erhalten, steht für kleine Vereine, die sich gemeinnützig engagieren, offensichtlich kein Cent zur Verfügung“, erklärt Marina Nauke.

Eine im August gestellte Anfrage des Lebendorfer Musikvereins um Unterstützung beim Kultusministerium von Sachsen-Anhalt blieb bis heute unbeantwortet. Und Unterstützung wäre nötig, da die Einnahmequellen im Jahr 2020 versiegt sind und die Folgen der Pandemie im Januar noch nicht abzusehen waren.

Die Musikanten hatten nur einen einzigen Auftritt bei einer öffentlichen Probe von mehreren Blaskapellen in der Gartensparte „Roter Stein“. Außerdem musste das Ensemble investieren. Der marode Fußboden im Vereinsheim bedurfte dringend einer Sanierung.

Die Instrumente wurden nach 20 Jahren endlich einmal vom Schalmeienbauer Jürgen Voigt in Markneukirchen gewartet. Die Aufträge an die Fußbodenleger Lutz und Raik Holstein sowie an die Firma im Erzgebirge wurden Anfang des Jahres vergeben. (mz)