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Schätze der Vergangenheit Schätze der Vergangenheit: Kuriose Fahrzeuge beim Oldtimertreffen im Airpark Merseburg

Von Diana Dünschel 13.07.2020, 08:30
Wohnmobil mal anders interpretiert, das ist der umgebaute W 50 von Kathleen Conrad und Markus Thumser aus Lochau.
Wohnmobil mal anders interpretiert, das ist der umgebaute W 50 von Kathleen Conrad und Markus Thumser aus Lochau. Diana Dünschel

Merseburg - Lange mussten Oldtimerfans coronabedingt auf Treffen und Benzingespräche verzichten. Im Airpark Merseburg waren am Wochenende Liebhaber und Besitzer von historischen Pkw, Lkw, Zweirädern oder Schleppern eingeladen, die Schätze zu zeigen oder der Technik mal ganz nahe zu kommen.

Das Echo blieb verhalten, was Jens Brehmer vom Vorstand des Fördervereins Luftfahrt-Technik-Museumspark Merseburg enttäuschte. „Wir hätten uns mehr versprochen“, gab er Sonnabendmittag mit Blick aufs Gelände zu. Unverständnis äußerte er vor allem über die Oldtimer, die links und rechts entlang der Straße vor dem Airpark Halt gemacht hatten. „Ihre Besitzer sind nicht bereit, den geforderten Eintritt zu zahlen“, sagte er.

„Wir wollen nur eins, den Leuten mal wieder was bieten.“

Dabei habe die Organisation der Veranstaltung vor allem wegen des Sicherheitskonzepts viel Geld gekostet. Dafür hätte er mehr Verständnis erwartet. „Denn wir wollen nur eins, den Leuten mal wieder was bieten.“ Dafür habe man erst das US-Car-Treffen, dann das Oldtimertreffen und am kommenden Wochenende ein markenoffenes Tuningtreffen auf die Beine gestellt.

Die Oldtimertreffen vermisst hatten auch Kathleen Conrad und ihr Partner Markus Thumser aus Lochau. Deshalb schnappten sie ihre Tochter und ihr Wohnmobil und verbrachten ihr Wochenende nun auf dem Airpark-Gelände. Denn ihr Haus auf Rädern ist etwas Besonderes. Es handelt sich um einen IFA W 50, Baujahr 1980, ursprünglich eine Mannschaftspritsche der NVA.

„Das ist ein Heimspiel für uns“

Davon ist freilich kaum noch was zu sehen. Stattdessen wurde das Fahrzeug irgendwann knallrot umgespritzt und trägt jetzt den Aufdruck „Minol-Service“. „Wir haben ihn von meinem Vater“, erzählte Kathleen Conrad. Sie hatte es sich mit einem kühlen Getränk auf einem Campingstuhl bequem gemacht und lernte gerade das Paar vom Oldtimer nebenan näher kennen.

„Wir waren schon bei Oldtimertreffen in Merseburg. Das ist ein Heimspiel für uns“, sagte die Lochauerin. Worauf sie sich hier freut? „Auf die Leute, die machen doch das Schöne an solch einem Treffen aus.“ Dann erzählte sie noch von der Vorfreude auf den bevorstehenden Urlaub mit ihrem Wohnmobil. Markus Thumser hatte dafür extra gerade seinen Lkw-Führerschein gemacht.

Im Kommandantendienst der NVA eingesetzt

Mal unter seinesgleichen sein, das lockte auch Peter Winter aus Wengelsdorf im Burgenlandkreis in seinem Barkas B 1000, Baujahr 1979, nach Merseburg. „Der rot-weiße Streifen darauf zeigt, dass er im Kommandantendienst der NVA eingesetzt war“, erklärte er. Außen würde er zwar nie was verändern. Doch innen wollte er es so schön haben wie in seinem Wohnzimmer. Deshalb habe er nach dem Kauf des Kleintransporters vor zwei Jahren viele Stunden Arbeit reingesteckt.

Bis an die Ostsee ist Peter Winter dann schon mit seinem Schmuckstück gefahren, in dem es nun sogar eine Schlafgelegenheit gibt. Mit mehr als 80 Stundenkilometern sei er dabei nicht unterwegs. Für ihn sei das ein willkommenes Entschleunigen.

››Markenoffenes Tuningtreffen für Autos und Motorräder vom 17. bis 19. Juli im Airpark Merseburg. (mz)

Peter Winter aus Wengelsdorf ist stolzer Besitzer von diesem Barkas.
Peter Winter aus Wengelsdorf ist stolzer Besitzer von diesem Barkas.
Diana Dünschel