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Wie weiter mit dem Stadtpark? Sangerhausen: Bauausschuss berät zur Sanierung des Stadtparks

Von Frank Schedwill 01.07.2020, 10:00

Sangerhausen - Eigentlich sollte der Termin bereits im März stattfinden. Doch die Kontaktbeschränkungen im Zuge der Coronakrise ließen das nicht zu. Doch an diesem Mittwochabend wollen sich die Mitglieder des städtischen Bauausschusses ein Bild vom Sangerhäuser Stadtpark unterhalb des Rosariums machen. Der erste Teil der öffentlichen Sitzung wird auf dem historischen Gelände mit den Teichen stattfinden.

Hintergrund des Treffens sind Wünsche nach einer Sanierung. Die Fraktion der Linken im Stadtrat hat vorgeschlagen, den Stadtpark einer Kur zu unterziehen, das Gelände mit Hilfe von Fördermitteln auf Vordermann zu bringen und damit eine kontroverse Debatte ausgelöst.

Stadtpark Sangerhausen: Hoffnung auf Fördermittel

Linken-Fraktionschef Holger Hüttel sagte, Ziel müsse es bei der klammen Stadtkasse sein, den notwendigen Sangerhäuser Eigenanteil gering zu halten. Er hatte auch auf die jahrhundertalte Geschichte des Areals verwiesen: Bereits im Jahr 1452 waren die drei Teiche vor dem ehemaligen Riestedter Tor im Bereich des heutigen Stadtparks angelegt worden. Diese in verschiedenen Höhen gelegenen Teiche wiesen oft Wassermangel auf, so dass die Stadt unter Einsatz von erheblichen Mitteln im Jahre 1532 den Röhrgraben aus der Flur bei Emseloh nach Sangerhausen anlegen ließ.

Wasser des Grabens gelangte dann mittels einer Wasserleitung aus Holzröhren von den Teichen aus in die Archen der Altstadt. Der im Jahr 1896 gegründete Sangerhäuser Verschönerungsverein habe dann durch maßgebliche Initiative des späteren Rosariumsgründers Ewald Gnau noch vor 1900 den Stadtpark angelegt. Er bildete den Ausgangspunkt für die Anlage und Entwicklung des 1903 eröffneten heutigen Europa-Rosariums.

Einst beliebter Treffpunkt

„Der Stadtpark mit den Teichen war ein beliebter Treffpunkt der Sangerhäuser - im Sommer zum Promenieren, zur Fischzucht und im Winter zum Schlittschuhlaufen“, schreibt Hüttel. Gnau wurde 1924 die Ehrenbürgerschaft der Stadt verliehen. Am 23. März 1943 beschloss der Sangerhäuser Stadtrat sogar, den Stadtpark in Ewald-Gnau-Park umzubenennen. Der heutige Zustand des Areals zeuge jedoch von Desinteresse und Vernachlässigung, so Hüttel. Dabei könnte der Park ein Bindeglied zwischen der Altstadt und dem Rosarium sein.

Helmut Schmidt (SPD/Grüne) hatte ihm vehement widersprochen. „Ich habe den Park besucht, bei einer Bank ist die Sitzfläche nicht in Ordnung gewesen, ein Geländer könnte mal gestrichen werden, im Zweierteich liegt viel Laub.“ Der Park sei aber grundsätzlich in Ordnung. Man sollte sich eher um die 14 Ortsteile der Stadt oder den Vorplatz der Walkmühle kümmern, forderte Schmidt, der auch Ortsbürgermeister von Riestedt ist.

›› Die öffentliche Sitzung beginnt um 17 Uhr. Treffpunkt ist an der Treppe gegenüber des „Herrenkrugs“ Danach geht die Sitzung in der Grundschule Südwest weiter. (mz)