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Was tun bei Herz-Infarkt? Was tun bei Herz-Infarkt?: Diese Erste-Hilfe-Tipps sind lebensrettend

Von Detlef Färber 20.06.2019, 11:30
Dr. Udo Junge, Statistiker an der medizinischen Fakultät der Uni, wusste von bedrückenden Zahlen zu berichten.
Dr. Udo Junge, Statistiker an der medizinischen Fakultät der Uni, wusste von bedrückenden Zahlen zu berichten. Silvio Kison

Halle (Saale) - Als „Land der kranken Herzen“ muss Sachsen-Anhalt leider weiterhin gelten. Sprich, das einstige „Land der Frühaufsteher“ steht im Bundesvergleich ganz vorn, wenn es um die Gesamtzahl der Herzerkrankungen geht. Doch daran lässt sich womöglich doch etwas ändern, wie am Mittwoch bei der zweiten „Herzwoche“ zu erfahren war.

So haben sich Herzstiftung, Krankenkassen, Kliniken, Rettungsdienst und andere, die sich zu dieser vorbildlich organisierten Großaktion zusammengetan, um ein gemeinsames Beratungsangebot zu bieten. Und einen Erfolg gab’s doch zu vermelden, dass bei der Sterblichkeit bei Herzinfarkten das Land den letzten Platz schon verlassen hat: Ein Ergebnis der ersten Herzwoche im Vorjahr?

Rauchen und Übergewicht: Jeder zweite Infarkt auch vermeidbar

Jedenfalls gab es in einer Art Wagenburg zwischen Rettungsfahrzeugen und Infoständen auf dem Markt viel zu auszuprobieren: Herzdruckmassagen, Mund-zu-Mund-Beatmung und den Umgang mit einem Defibrillator, den es in Kaufhäusern, Rathäusern oder in immer mehr großen Institutionen schnell zu beschaffen gibt, wie zu erfahren war - um dann bei Infarkt-Verdacht schnell Hilfe leisten zu können.

Doch wäre jeder zweite Infarkt auch vermeidbar, wenn es etwa gelänge, Hauptrisiken wie das Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel auszuschalten, sagte der Medizinstatistiker Udo Junge von der halleschen Uni, der ebenso wie viele Rettungssanitäter schon in den ersten Stunden des Beratungstags mit Hunderten Hallensern ins Gespräch gekommen war.

Schnell Handeln ist lebensrettend

Wenn es doch zum Infarkt gekommen ist, wenn schnell gehandelt werden muss und Augenblicke entscheiden, dann ist auch Dr. Hartmut Stefani, Halles leitender Notarzt, oft vor Ort - und oft darauf angewiesen, dass zuvor Laien kundig und beherzt geholfen haben: „Was falsch macht nur, wer nichts tut“, ist also auch seine Devise.

Die lässt sich zugleich auf die Vorbeugung anwenden: Dazu gehörten auch zwei mal wöchentlich 45 Minuten Ausdauertraining - oder, statt den Aufzug zu benutzen, möglichst die Treppen zu steigen. Das Herz dankt einem all das sehr wahrscheinlich. (mz)