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Film fürs Fernsehen der Ukraine Ein Film fürs Fernsehen der Ukraine: Acamed-Chef spielt Aufbauhelfer in einem Familienbetrieb der Gastronomie

Von Andreas Braun 12.06.2019, 11:57
Alphörner in der Ukraine. Mittendrin Frank Wyszkowski.
Alphörner in der Ukraine. Mittendrin Frank Wyszkowski. Acamed

Neugattersleben - „Ich bin mit all den Vorurteilen losgefahren, die man eben so hat. Wenn auch nur unbewusst. Doch nach den sieben Tagen steht fest: Da will ich wieder hin.“

Frank Wyszkowski hatte sich in ein kleines Abenteuer gestürzt. Er reiste in eine Kleinstadt in den Karpaten, in der Ukraine. Die Idee stammte von einem ukrainischen Fernsehsender. Und Wyszkowski, Geschäftsführer des Acamed Resort in Neugattersleben, ließ sich nicht zweimal bitten. Etwas Neues auszuprobieren ist in seinem Job als Hotelier und Gastronom unabdingbar.

Natürlich. Für Urlaub hat jeder so seine Vorstellungen. Doch kaum jemand wird da auf Anhieb an die Ukraine denken, wenn er seine Reise plant. Zu viele Schlagzeilen waren in den vergangenen Monaten und Jahren zu hören. Streitigkeiten in der Ostukraine, Korruption in Regierungskreisen - ja, sagt Wyszkowski, das habe er auch im Kopf gehabt, als er loszog.

Doch er sei ja nicht in Urlaub gefahren. Man vergesse auch immer, dass dort Menschen leben, die in Ruhe und Frieden leben und arbeiten wollen. Die habe er getroffen.

Film fürs Fernsehen der Ukraine: Familie begleiten, die einen Hotelbetrieb aufbaut

Der Sender wollte einen Film drehen, der ihn als deutschen Hotelier in der Ukraine bei einer dortigen Familie begleitet, die einen Hotelbetrieb aufbaut. Dafür war die Tochter des Hauses kurz zuvor in Neugattersleben, um hier am Schachtsee Erfahrungen zu sammeln.

Es drohte indes ein Dilemma für die Fernsehleute. Die Tochter hatte so gar keine Ambitionen, das Geschäft der Eltern zu übernehmen. Warum das so war, kam erst später heraus, denn die Tochter hatte das gleiche Problem, das Wyszkowski recht schnell bemerkte: Neue Sichtweisen ließen sich nur schwer und langsam umsetzen.

Aber es machte dann doch irgendwann Klick. Nicht nur fürs Fernsehen, sagt Wyszkowski. Auch real will die Tochter mehr mitmischen, wenn sich die Eltern dann auch mal was sagen lassen.

Film fürs Fernsehen der Ukraine: Gastronomie wie kurz nach 1990

„Ich bin froh, dass es so ausgegangen ist, denn die Menschen sind dort sehr herzlich. Ich werde auch nicht nur dienstlich dort wieder zurückkehren. Es ist eine Freundschaft entstanden. Das war nicht geplant. Das passiert, wenn man sich versteht“, so Wyszkowski.

Dass man nicht von einem Betrieb oder gar Land die Geschäfte überstülpen kann, weiß Wyszkowski. Aber es gebe Dinge, die sind allgemeingültig. „Es war hier so wie die Anfänge der Gastronomie nach 1990. Viel musste auf den Tisch. Die Qualität kam an zweiter Stelle. Das geht nicht auf Dauer. Die Qualität muss stimmen.“

Doch was Wyszkowski begeistert hat, ist die sagenhafte Natur, die nahezu unverbaut von Touristenburgen ist. „Es wird sich hier etwas ändern. Aber ich glaube, die Ukrainer wissen ihre Natur zu schätzen und vor Raubbau zu schützen. Das ist ein Pfund, mit dem man wuchern kann“, so der Hotelier. (mz)