Hollywood-Legende: Hollywood-Legende: Burt Reynolds im Alter von 82 Jahren gestorben

Köln - Sein wohl berühmtestes Foto ist jenes aus dem Jahr 1972, als er sich nackt, die intimen  Körperteile nur von seinem linken Arm bedeckt, auf einem Bärenfell für die Frauenzeitschrift  „Cosmopolitan“ ablichten  ließ – als erster Mann zum Aufklappen. Er wurde damit zum Sexsymbol  – aber in seiner Karriere habe es ihm nicht geholfen, sagte er viel später in einem Interview. „Ich war sehr jung und sehr blöd.“

Die Karriere von Burt Reynolds war ein Wechselbad. Der 1,80 Meter große Reynolds wollte zunächst Sportler werden.  Er erhielt ein Football-Stipendium der Florida State University. Nach einer Knieverletzung 1955 und einem Autounfall  wechselte er zur Schauspielerei.

Zuerst waren es kleinere Fernsehrollen, dann schaffte er 1972 mit dem düsteren Actiondrama „Beim Sterben ist jeder der Erste“ von John Boorman den Durchbruch. Der Film um eine Gruppe  Großstädter, für die eine Kanutour zum Albtraum wird, wurde ein Klassiker.

Doch für den gutaussehenden, schnauzbärtigen Reynolds folgten danach nur viele eher  anspruchslose Actionkomödien wie „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ und „Auf dem Highway ist die Hölle los“. Hinzu kamen die Skandal-Scheidung von Kollegin Loni Anderson und  Finanzprobleme. Trotz Millionengagen musste Reynolds sich zweimal für bankrott erklären.

Er war nicht immer klug in seinen Entscheidungen. Er habe zahlreiche Rollen ausgeschlagen, darunter James Bond, Han Solo in „Star Wars“ und den „Pretty Woman“-Part, erzählte er später.  Auch lehnte er die Hauptrolle in „Einer flog über das Kuckucksnest“ ab. Doch trotzdem wurde er in Hollywood ein Mythos. Jüngere Regisseure hatten Interesse an dem  anachronistischen Typen. So schaffte er doch noch ein spätes Comeback. Für seine  Rolle als Pornoregisseur in „Boogie Nights“  wurde er 1997 für einen Oscar nominiert, den Golden Globe bekam er.    

Auch der alternde Reynolds gab sich immer noch gerne als strahlender Charmeur, mit Halstuch, grauem Toupet, gelegentlich auch mit rosa Sonnenbrille. Und natürlich mit Schnäuzer.  Er sei körperlich ein Wrack, klagte Reynolds 2015 in der Sendung „Entertainment Tonight“  mit einem halbherzigen Augenzwinkern. Und flachste über die lädierten Knochen, eine Spätfolge der  Stunts, die er früher alle selbst riskierte.

Zuletzt sollte er neben Leonardo DiCaprio, Brad Pitt und Al Pacino für Regisseur Quentin Tarantino am Film „Once Upon A Time in Hollywood“ mitwirken, der 2019 erscheinen soll.

Doch nun ist Burt Reynolds im Alter von 82 Jahren in einem Krankenhaus in  Florida an einem Herzinfarkt gestorben. Er hatte seit Jahren Herzprobleme, musste sich 2010 einer schweren Bypass-Operation unterziehen.

„Burt Reynolds war einer meiner Helden“, schrieb Arnold Schwarzenegger auf Twitter. „Er gab den Weg vor für den Übergang vom Athleten zum bestbezahlten Schauspieler, und er hat mich immer inspiriert.“ (mit dpa)