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A61 bei Viersen A61 bei Viersen: Polizistin bei Unfall getötet - Prozess gegen Lkw-Fahrer

12.06.2018, 11:43
Der zerstörte Polizeiwagen auf der Autobahn A61 im Dezember 2017
Der zerstörte Polizeiwagen auf der Autobahn A61 im Dezember 2017 dpa

Mönchengladbach - Der Tod einer Polizistin auf der Autobahn 61 sorgte vor einem halben Jahr für Schlagzeilen und große Anteilnahme. Ein betrunkener Lastwagenfahrer hatte Ende Dezember das auf dem Standstreifen der A 61 bei Viersen stehende Polizeiauto der Beamtin gerammt und den Wagen 200 Meter weitergeschoben. Von Dienstag (12. Juni/0930) an muss sich der Mann in Mönchengladbach wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten. Der damals 48-Jährige aus der Ukraine hatte nach dem Crash ausgesagt, sich nicht an das Geschehen erinnern zu können.

Die 23-Jährige Polizistin starb im Wrack des Dienstwagens auf der Rückbank, zwei Kollegen wurden schwer verletzt. Ein Alkoholtest bei dem Lkw-Fahrer hatte nach Polizeiangaben einen Wert von mehr als zwei Promille ergeben. Hinweise auf einen technischen Defekt am Lastwagen gab es nicht.

Streifenwagen wartete mit Warnblinker und Blaulicht auf Seitenstreifen

Ein Autofahrer hatte bezeugt, der Sattelzug sei zunächst in Schlangenlinien gefahren, bevor er in Höhe des Streifenwagens plötzlich auf die Standspur zog und gegen das Polizeiauto prallte. Unerklärlich für die Gutachter: Denn die Beamten hatten mit Blaulicht und eingeschalteter Warnblinkanlage auf den zuvor aufgefallenen Lastwagen gewartet.

Nach dem tödlichen Unfall hatten zahlreiche Menschen, darunter viele Kollegen, ihre Anteilnahme ausgedrückt. Über Twitter, E-Mail, Brief oder Telefon gingen Hunderte Beileidsbekundungen ein, etliche Menschen erschienen persönlich auf der Wache der getöteten Frau, sie beteten und legten Blumen und Kerzen vor der Wache nieder.

Die Mönchengladbacher Kammer will an insgesamt sechs Prozesstagen und bis zum 17. Juni verhandeln. (dpa)