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Bei Flut 2013 abgesackt Bei Flut 2013 abgesackt: Reparaturen an Flutgrabenbrücke dauern länger als geplant

Von Torsten Gerbank 17.05.2018, 05:00
Die Flutgrabenbrücke im Juni 2013.
Die Flutgrabenbrücke im Juni 2013. Torsten Gerbank

Alttröglitz - Das Warten geht weiter. Und Unternehmen aus dem Chemie- und Industriepark Zeitz in Alttröglitz müssen teuer bezahlen. Sie haben weiter Mehrkosten für längere Transportwege für Rohstoffe und Produkte, die auf der Schiene befördert werden.

Denn die Reparatur der Flutgrabenbrücke für die Weiße Elster, die sich nur ein paar Hundert Meter vom Wirtschaftsstandort entfernt befindet, wird nicht -wie noch im November vergangenen Jahres prognostiziert - in diesem Jahr beendet sein.

Flutgrabenbrücke nahe Alttröglitz bei Hochwasser 2013 abgesackt

Jochen Reitstätter, Sprecher der Bayerischen Regionaleisenbahngesellschaft (BRE), hat am Mittwoch auf MZ-Nachfrage bestätigt, dass es höchstens noch einen Baustart geben könnte. „Eine Fertigstellung in diesem Jahr ist unwahrscheinlich“, sagte er.

Rückblick: Die Flutgrabenbrücke nahe Alttröglitz ist im Juni-Hochwasser 2013 so stark beschädigt worden, dass Teile von ihr abgesackt sind. Auf der Brücke liegen allerdings Schienen, mit denen der Chemie- und Industriepark auf kurzem Wege an das überregionale Eisenbahnnetz angeschlossen ist.

Diese Verbindung ist nun seit fünf Jahren gekappt. Pächter der Eisenbahnstrecke ist die BRE. Sie und das von ihr mit der Planung der Brückenreparatur beauftragte Dresdener Büro, hatten Ende November 2017 zu einer Informationsveranstaltung in den Friedenssaal des Zeitzer Rathauses eingeladen.

Chemie- und Industriepark Zeitz sollte 2019 normalen Gleisanschluss wiederhaben

Damals gingen die Verantwortlichen davon aus, dass Anfang 2018 die Bauarbeiten ausgeschrieben werden (die MZ berichtete). Im November war als geplanter Baubeginn der 30. April 2018 genannt worden. Und es hieß, dass, wenn alle Planungen aufgehen, der Chemie- und Industriepark in etwa einem Jahr seinen normalen Gleisanschluss wiederhaben sollte. Derzeit rollen Schienentransporte über die Strecke Meuselwitz-Tröglitz, die zuvor bereits stillgelegt war und reaktiviert wurde.

Doch die vor etwa fünfeinhalb Monaten genannten Zeitplanungen gehen nicht auf. Mehr als ärgerlich für die Wirtschaft. Allein dem Chemieunternehmen Radici, das auf dem Schienenweg mit dem Rohstoff Ammoniak versorgt wird, beschert der aktuelle Transportumweg Mehrkosten in Höhe von rund 250 000 Euro im Jahr, so Werkleiter Jens Metzner. Dazu komme die Ungewissheit, wie lange die Umleitungsstrecke überhaupt befahren werden könne. Sie gelte schließlich als Provisorium.

Bisheriger Terminplan für Baubeginn ist Fall für den Papierkorb

Laut Reitstätter ist der aktuelle Stand nun so, dass gegenwärtig die für die Ausschreibung der Arbeiten notwendigen Unterlagen erstellt werden. Er geht davon aus, dass etwa im Oktober die Ausschreibung beendet ist und die Vergabe der Bauleistungen erfolgt.

Dass der im November vorhergesagte Terminplan nun ein Fall für den Papierkorb ist, das erklärte Reitstätter damit, dass es eben schwierig sei, sicher vorherzusagen, wie lange es dauert, für derartige Projekte die technischen Unterlagen zu erstellen. Dazu komme, dass man sie noch einmal prüfen lassen müsse und gegebenenfalls Hinweise der Prüfung noch einmal einarbeiten müsse. (mz)

Um das Thema Hochwasserschutz im Burgenlandkreis geht es während einer Veranstaltung, zu der die SPD-Kreistagsfraktion am heutigen Abend in die Zeitzer Brikettfabrik Herrmannschacht einlädt. Hintergrund der Veranstaltung ist, dass sich die jüngste Hochwasserkatastrophe in der Region zum fünften Mal jährt.

Anfang Juni 2013 war unter anderem die Weiße Elster in bislang kaum bekannten Maße über die Ufer getreten. Sie hatte unter anderem die gesamte Unterstadt von Zeitz überflutet.

Die Veranstaltung am Abend, die im Revierhaus stattfindet und um 18 Uhr beginnt, steht unter dem Motto „Hochwasserschutz im Burgenlandkreis - Was haben wir aus der Hochwasserkatastrophe 2013 gelernt?“

Erwartet werden laut eines Schreibens von SPD-Fraktionschef Rüdiger Erben verschiedene Diskussionsteilnehmer. Angekündigt ist so zum Beispiel ein Vertreter des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt. Er, so Erben, werde darüber informieren, was in Sachen Hochwasserschutz bereits realisiert wurde, welche Maßnahmen laufen und was noch geplant ist. Zudem sollen Vertreter der Katastrophenschutzbehörde, der Bundeswehr und des Technischen Hilfswerks zu Wort kommen.

Die Veranstaltung richtet sich laut Erben nicht nur an Fachleute, sondern auch an interessierte Bürger. Eine Anmeldung zur Teilnahme an der Veranstaltung ist nicht mehr erforderlich. Kurzentschlossene Gäste seien gern gesehen, sagte Erben am Mittwoch auf Anfrage der MZ.