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"König von Deutschland" "König von Deutschland": Peter Fitzek genießt Tage in Freiheit

Von Michael Hübner 18.04.2018, 11:43
Peter Fitzek
Peter Fitzek Archiv/Klitzsch

Wittenberg - Peter Fitzek genießt die Freiheit, geht ausgiebig essen und Kaffee trinken. Zuletzt saß der Wittenberger 22 Monate in einer Zelle auf neun Quadratmetern hinter einem vergitterten Fenster zum Innenhof in Untersuchungshaft in Halle. „Das war nicht angenehm“, sagt er.

Der Bundesgerichtshof hat das Urteil gegen den „König von Deutschland“ - so wird er zur Freude seiner Anhänger sogar in der 19-seitigen Begründung genannt - des Landgerichts Halle aufgehoben. In der Saalestadt war gegen den 52-Jährigen eine Haftstraße von drei Jahren und acht Monaten wegen Veruntreuung in Millionenhöhe verhängt worden. Der Prozess wird nun neu aufgerollt.

„Ich habe mit Freispruch gerechnet“, sagt Fitzek, der sich sicher ist, dass dieser noch folgen wird. Fitzeks Statement stammt aus dem ersten Interview nach der Haftentlassung. Das gab er Martin Schulz, quasi dem Mediendirektor des Königreichs. Veröffentlicht wurde es im Internet. Es enthält keine kritischen Fragen, vielmehr wird Werbung betrieben für Bücher, Seminare und das Königreich selbst. Schulz ist nach über 100 Minuten zufrieden: „sehr schön“.

Um das Verfahren geht es nur am Rande. Er habe sich, so Fitzek, „selber angeklagt“. Er wolle Rechtssicherheit. Allerdings habe er sich nicht vorstellen können, „dass Gerichte so langsam arbeiten“. Obwohl die BRD für Fitzek nur ein „sogenannter Rechtsstaat“ ist, will er stets „die Gesetze respektiert“ haben. Dass er zu Reichsdeutschen gezählt werde, sei „eine Diffamierung“. Er erzählt aber auch die Geschichte von dem „eigenen Autokennzeichen“ und zieht Bilanz: „Nichts ist passiert“. Stolz erklärt er, dass er 20 Jahre keine Krankenversicherung gezahlt habe.

Fitzek, dutzendfach wegen Fahrens ohne Führerschein angeklagt, betont gegenüber einer Boulevardzeitung: „Natürlich werde ich wieder Auto fahren.“ Auch diese Urteile gegen ihn seien nicht rechtskräftig. Der 52-Jährige hatte am 3. September 2015 laut Polizei als Unfallverursacher ein achtjähriges Kind in Reinsdorf leicht verletzt. (mz)