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Heimkehr Rockhaus spielt im Volkspark Halle Konzert mit Silly-Sohn Daniel Hassbecker

Von Steffen Könau 15.04.2018, 15:20
Rockhaus-Sänger Mike Kilian
Rockhaus-Sänger Mike Kilian Steffen Könau

Halle (Saale) - Am Ende steht er glücklich lächelnd zwischen den Hauptdarstellern dieses Abends, mit denen der gebürtige Hallenser Daniel Hassbecker gerade auf Tournee ist.

Rockhaus im Volkspark, das ist für die Berliner Band Rockhaus die Fortsetzung einer überaus erfolgreichen Konzertreise, die für die vier Musiker um Sänger Mike Kilian auch einen Neuanfang nach dem tragischen Krebstod von Keyboarder Carsten „Beathoven“ Mohren im vergangene Jahr bedeutet.

Für Konzertveranstalter Ulf Herden ist es eine Rückkehr in den Volkspark, eine früher vielbespielte, in den letzten Jahren aber brachliegende Konzerthalle. „Ich wollte es einfach probieren“, sagt der Chef des „Woman in Jazz“-Festivals.

Und Daniel Hassbecker? 1980 als Sohn des heutigen Silly-Gitarristen Uwe Hassbecker geboren, schlüpft der Hallenser auf der Bühne in die großen Schuhe von Rockhaus-Stammkeyboarder Carsten Mohren. Und er meistert die Rolle souverän, wie die begeisterten Zuschauerreaktionen zeigen.

Rockhaus-Konzert in Halle - Abend bietet Fans alles

Es ist ein Abend, der alles bietet, was das Fanherz begehrt. Rockhaus, in den 80er Jahren als junge Wilde angetreten, die Puhdys als erfolgreichste DDR-Band abzulösen, haben die Altvorderen inzwischen nicht nur überlebt, sondern auch kreativ überflügelt.

Nach einer langen Pause nach dem Ende der DDR fanden Sänger Kilian, Gitarrist Reinhard Petereit, Schlagzeuger Heinz Haberstroh und Bassist Reinhardt Repke vor zehn Jahren wieder fest zusammen. Vom damals entstandenen Album „Positiv“ spielen sie im Volkspark „Seelenverwandte“ und „Mit jeder Träne“, Songs, die erwachsener klingen als der frühe Wave-Rock aus den Anfangstagen.

Als Sänger ist Mike Kilian bis heute unübertroffen in Deutschland, das zeigt der 56-Jährige auch beim Gastspiel in Halle. Mit einer Stimme, die wie spielerisch über drei Oktaven reicht, singt er alte Hits wie „Träume, Träume“ oder „Mich zu lieben“ und neuere Stücke wie „Blutrot“ und „Gegenverkehr“.

Rockhaus spielen in Halle aus einem Guss

Die Band, inzwischen im vierten Jahrzehnt zusammen, spielt wie aus einem Guß: Petereit liefert wuchtige Gitarrenriffs, Repke einen böse brummelnden Bass, Drummer Heinz Haberstoh bekommt mittendrin sogar ein Schlagzeugsolo, das er auf seinem von unten beleuchteten Instrument spielt als wären die 80er nie vergangen.

Daniel Hassbecker, der schon mit Silly und Tim Bendzko unterwegs war, ist dann für ein besonderes Highlight zuständig. Bei „Gefühle“ spielt der 38-Jährige Cello und verlieht dem Klassiker über Sucht und Süchte eine ganz neue Tiefe.

Nach 90 Minuten tobt der Saal, Mike Kilian bedankt sich gerührt beim Publikum für einen „Hammerabend“. Vier Zugaben beschließen ein Konzert, das alles andere war als ein Nostalgieabend. Und nebenbei bewies, dass der Volkspark als Konzertarena Potenzial hat. (mz)