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Jubiläum im Saalekreis Jubiläum im Saalekreis: Wo der größte Weinberg der DDR zuhause war

Von Diana Dünschel 03.04.2018, 13:22
Weinlese in Branderoda 1970
Weinlese in Branderoda 1970 Christine Popko

Branderoda - Branderoda feiert dieses Jahr gleich mehrere Jubiläen, die mit Wein zu tun haben: 70 Jahre Weinbergsiedlung, 55 Jahre Weinblüte und 50 Jahre Fertigstellung des genossenschaftlichen Weinbergs.

Das alles soll am 18. Juni bei einer Feierstunde gewürdigt werden. Dazu plant der Heimatverein eine Ausstellung und bittet in einem Aufruf um Unterstützung.

Gesucht werden vor allem Zeitzeugen und Zeugnisse der Weinbautradition in Branderoda und Umgebung wie Text- und Bild-Dokumente. Wer sich noch erinnern kann und über private Aufzeichnungen verfügt, etwas zu Ausrüstung, Maschinen und Geräten, Traktoren und Schleppern für den Transport und die Bodenbearbeitung erzählen kann, wird gebeten, sich mit dem Vereinsvorsitzenden Klaus Popko in Verbindung zu setzen.

Weinjubiläen in Branderoda: Intensive Bodenbearbeitung vor erster Weinbepflanzung

Freilich ist zum Branderodaer Weinberg einiges schon bekannt, wie Klaus Popko informiert. Demnach erfolgte vor der ersten Weinpflanzung 1962 auf dem Flurstück mit dem Namen „Der schiefe Hang“ eine intensive Bodenbearbeitung.

Leider sei bisher nicht eindeutig belegt, wie diese Bodenbearbeitung erfolgte. Manche Einwohner erzählen von „großen Planierraupen“ und andere von „Traktoren mit Kettenantrieb und großem Pflug“.

Im Fall der Planierraupen könnten diese aus dem nahe gelegenen Braunkohletagebau im Geiseltal bei Mücheln gekommen sein, so die Vermutung.

Weinbau in Branderoda: Tradition reicht mindestens 100 Jahre zurück

Bis jedenfalls der größte zusammenhängende Weinberg der DDR zwischen den Nachbarorten Schleberoda und Zeuchfeld im heutigen Burgenlandkreis fertiggestellt wurde, entstand erst einmal der größte zusammenhängende Weinberg der DDR mit zwölf Hektar Größe in Branderoda.

Fertiggestellt wurde er 1968 mit dem Zaunbau und einigen restlichen Weinpflanzungen. Eigentlich aber reicht die Weinbautradition in Branderoda mindestens 100 Jahre zurück, so Klaus Popko weiter.

Ein Flurstück nördlich der Ortslage namens „Weinberg“ aus dem 19. Jahrhundert belegt das. Wahrscheinlich setzte die Reblausplage zwischen 1890 und 1920, die in der Region zahlreiche Weinstöcke vernichtete, dem ersten Anbau ein Ende.

››Kontakt zu Klaus Popko: [email protected]