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+++WM-Newsblog+++ WM 2018 Liveticker: Französische Fans verwandeln Paris in riesige WM-Party - Ausschreitungen

17.07.2018, 06:43
Auf dem Champs-Elysees kam es zu Krawallen.
Auf dem Champs-Elysees kam es zu Krawallen. AFP

L'Équipe Tricolore jubelt: Frankreich ist Weltmeister. Im Final-Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland gewannen die Franzosen in einem furiosen Match 4:2 gegen starke Kroaten. Dies und weitere Entwicklungen, Neuigkeiten und Wissenswertes lesen Sie in unserem WM-Newsblog.

+++Nach WM Feiern noch immer 31 Menschen in Gewahrsam+++

Nach Krawallen am Rande der WM-Feiern in Paris sind immer noch 31 Menschen im Polizeigewahrsam. Unter ihnen seien acht Minderjährige, berichtete der französische Radionachrichtensender Franceinfo unter Berufung auf Justizquellen. Nach dem Titel für die französische Fußball-Nationalmannschaft in Russland hatten am Sonntagabend Hundertausende auf den Champs-Élysées gefeiert. Im Bereich der Prachtstraße wurden nach Angaben der Polizeipräfektur etwa ein Dutzend Geschäfte beschädigt, so gingen Schaufensterscheiben zu Bruch. Es gab auch Diebstähle, laut Medienberichten wurde etwa ein bekanntes Geschäft geplündert. In ganz Frankreich hatte die Polizei nach Ausschreitungen in der Nacht zum Montag zusammen 292 Menschen in Gewahrsam genommen. 

+++25 Millionen Cyberattacken auf Russland+++

Russland ist nach Regierungsangaben während der einmonatigen Fußball-Weltmeisterschaft das Zielvon knapp 25 Millionen Cyberattacken gewesen. Ziel waren die Informationsstrukturen des Landes, die in Verbindung mit der WM standen, teilte der Kreml am Montag mit. Über die Herkunft der Angriffe machte der Kreml zunächst keine Angaben. Staatschef Wladimir Putin hatte demnach die russischen Sicherheitsdienste bereits am Sonntag informiert.

+++Schwere Ausschreitungen in Frankreich+++

Bei den Jubelfeiern nach dem WM-Sieg ihres Teams über Kroatien ist es in mehreren französischen Städten zu Ausschreitungen gekommen. Die Feiern von Hunderttausenden Fans wurden in der Nacht zu Montag vor allem in Paris, Lyon, Marseille und Ajaccio von Zwischenfällen überschattet, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete.

In der Hauptstadt wurde ein Mann nach einer Schlägerei schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Rund 30 junge Menschen plünderten zudem auf der Prachtstraße Champs-Élysées eine Apotheke, die Polizei vertrieb sie mit Tränengas.

Zu Zusammenstößen von rund 100 zumeist jugendlichen Fans mit der Polizei kam es auch in Lyon. In Marseille wurden bei Auseinandersetzungen zwei Polizisten verletzt. Zehn Menschen wurden festgenommen. In Ajaccio gerieten französische und kroatische Fans aneinander.  

+++Französische Fans verwandeln Paris in riesige WM-Party+++

Nach dem Sieg Frankreichs bei der Fußball-WM ist Paris in einem kollektiven Freudentaumel versunken. Menschenmassen strömten am Sonntagabend auf die Champs-Élysées und verwandelten den Prachtboulevard in eine riesige Feiermeile voller Frankreich-Fahnen, wie eine dpa-Reporterin berichtete. Fans brüllten ihre Freude heraus. Überall war der Sprechchor „On est les champions“ („Wir sind die Champions“) zu hören. Die Polizei hatte den Bereich um den Boulevard noch während des Spiels großräumig für Autos gesperrt.

Frankreich hatte Gegner Kroatien im Finale der Weltmeisterschaft in Moskau mit 4:2 (2:1) geschlagen. Ganz Paris befand sich schon den Tag über im Ausnahmezustand. 90 000 Menschen verfolgten das Spiel auf einem Public-Viewing-Gelände am Eiffelturm. Der Andrang war so groß, dass die Polizei die Zugänge Stunden vor Anpfiff schloss. Beim Einlass kam es teils zu tumultartigen Szenen.  

+++Frankreich ist Weltmeister – L'Équipe siegt 4:2 gegen Kroatien+++

Frankreich ist zum zweiten Mal Fußball-Weltmeister. Im WM-Finale gegen Kroatien setzten sich die Franzosen am Sonntag in Moskau mit 4:2 (2:1) durch und holten damit nach 1998 erneut den Titel. Das Team von Trainer Didier Deschamps tritt als Champion die Nachfolge der deutschen Mannschaft an, die vor vier Jahren in Brasilien triumphiert hatte.

Frankreich ging vor 78 001 Zuschauern durch ein Eigentor von Mario Mandzukic, dem ersten in der Geschichte von WM-Finals, in der 18. Minute in Führung. Nach dem schnellen Ausgleich durch Ivan Perisic in der 28. Minute entschieden Antoine Griezmann mit einem Handelfmeter (38.), Paul Pogba (59.) und Kylian Mbappé (65.) die Partie zugunsten des Favoriten. Kroatiens zweites Tor durch Mandzukic (69.) brachte keine Wende mehr.
Frankreichs Coach Deschamps ist damit der Dritte nach dem Brasilianer Mario Zagallo und Franz Beckenbauer, der als Spieler und Trainer den WM-Titel gewonnen hat. Der 49-Jährige hatte die Franzosen 1998 als Kapitän zur ersten Weltmeisterschaft geführt.

+++Die Aufstellungen – so starten Frankreich und Kroatien ins WM-Finale+++

Die Bundesliga-Profis Benjamin Pavard vom VfB Stuttgart und Ante Rebic von Eintracht Frankfurt stehen im WM-Finale in der Startelf von Frankreich beziehungsweise Kroatien. Dies geht aus den Aufstellungen der Trainer Didier Deschamps und Zlatko Dalic vor dem Endspiel an diesem Sonntag (Anpfiff: 17.00 MESZ/ZDF) im Luschniki-Stadion von Moskau hervor. Beide Teams laufen mit der gleichen Anfangsformation auf wie in ihren Halbfinal-Spielen.

Nicht in der Startelf der Franzosen befindet sich Corentin Tolisso vom FC Bayern München. Bei den Kroaten gehören Andrej Kramaric (1899 Hoffenheim), Tin Jedvaj (Bayer Leverkusen) und Marko Pjaca, den Schalke 04 zuletzt von Juventus Turin ausgeliehen hatten, zu den Ersatzspielern.  

Frankreich: 1 Lloris - 2 Pavard, 4 Varane, 5 Umtiti, 21 Hernandez - 6 Pogba, 13 Kante - 10 Mbappe, 7 Griezmann, 14 Matuidi - 9 Giroud.

Kroatien: 23 Subasic - 2 Vrsaljko, 6 Lovren, 21 Vida, 3 Strinic - 7 Rakitic, 11 Brozovic - 18 Rebic, 10 Modric, 4 Perisic - 17 Mandzukic.

+++„Allez les Bleus“ – Frankreichs Präsident Macron feuert Nationalmannschaft an+++

Kurz vor dem Fußball-WM-Finale hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die französische National-Elf via Twitter angefeuert. Auf einem am Sonntagnachmittag veröffentlichten Video ist zu sehen, wie der Staatschef im Chor mit einer Menschenmenge ruft: „Allez les Bleus!“. Das heißt: „Auf geht's, Blaue!“

Frankreich trifft am Sonntag im Finale der Weltmeisterschaft in Moskau auf Kroatien. Bei einem Sieg wäre das Land zum zweiten Mal in seiner Geschichte Fußballweltmeister. Macron will das Spiel im Stadion verfolgen. Am Montag sind die Spieler zu einem Empfang in seinem Amtssitz, dem Elysée-Palast in Paris, geladen. 

+++Frankreich im Final-Fieber – 90.000 Fans strömen zum Eiffelturm+++

Paris fiebert auf das Finale der Fußball-WM zwischen Frankreich und Kroatien hin. Vor der Public-Viewing-Zone am Eiffelturm herrschte schon Stunden vor Anpfiff Ausnahmezustand. Tausende Menschen drängten auf die Eingänge zu. „Lasst uns rein“-Sprechchöre waren zu hören.

90.000 Zuschauer können das Spiel auf vier großen Bildschirmen verfolgen. Die Polizei empfahl, möglichst früh da zu sein, um noch einen Platz zu ergattern. 4000 Sicherheitskräfte waren nach offiziellen Angaben für den Schutz der Fans in Paris im Einsatz. Kurz vor 15 Uhr hat die Polizei dann die Zugänge abgesperrt – die Kapazität der Fan-Meile war bereits zwei Stunden vor Anstoß erreicht.

Die Metro, die die Fans zum Public Viewing brachte, war am Nachmittag brechend voll. Viele Gespräche drehten sich um das anstehende Spiel: „Das wird ein großes Match“, sagte ein junger Mann. Einige Fans sangen die französische Nationalhymne, die Marseillaise. Auch Sprechchöre waren in der Metro-Station La Tour-Maubourg zu hören: „Allez les Bleus!“
In der Stadt waren schon am frühen Sonntagnachmittag unzählige Fans in Trikots, mit Frankreich-Fahnen und blau-weiß-rot geschminkt in der Stadt unterwegs.

+++So hoch ist das Preisgeld für den WM-Titel+++

Der Sieger des Finals bei der Fußball-WM in Russland darf sich auch über 38 Millionen US-Dollar (32,5 Millionen Euro) freuen. Das unterlegene Team im Duell zwischen Frankreich und Kroatien am Sonntag in Moskau erhält immerhin noch 28 Millionen Dollar.

Die Prämien für die beiden Finalisten wurden im Vergleich zur WM 2014 in Brasilien um jeweils drei Millionen angehoben. Trotz des Vorrunden-Aus kassierte der Deutsche Fußball-Bund noch acht Millionen. Insgesamt schüttet der Weltverband FIFA 400 Millionen Dollar aus.

Abgesehen davon hat der WM-Titel natürlich einen nicht-materiellen Wert. Für vier Jahre lang gilt die Sieger-Nation als beste Mannschaft der Welt. Und das ist vielleicht sogar unbezahlbar.

+++ Belgien gewinnt Spiel um Platz drei gegen England +++

Die belgische Fußball-Nationalmannschaft hat die WM-Endrunde in Russland als Dritter abgeschlossen und den größten WM-Erfolg in der Geschichte erzielt. Die Roten Teufel gewannen das Spiel um Platz drei in St. Petersburg gegen England mit 2:0 (1:0). Thomas Meunier (4.) und Eden Hazard (82.) erzielten die Tore für die Belgier.

1986 hatte Belgien in Mexiko den vierten Platz erreicht, nachdem damals das kleine Finale gegen Frankreich mit 2:4 nach Verlängerung verloren wurde. Den Three Lions, Weltmeister von 1966, blieb wie 1990 nach dem 1:2 gegen Gastgeber Italien im Spiel um Platz drei auch diesmal nur der vierte Rang.

+++Ehemann reicht Scheidung nach Streit wegen Messi und Ronaldo ein+++

Ging diese Fußball-Liebe etwas zu weit? Ein 40-jähriger Russe soll sich nach 14 Jahren Ehe von seiner Frau getrennt haben, berichtet die englische „Daily Mail“. Der Grund: Er ist Fan von Argentiniens Superstar Messi, sie Anhängerin von Messis Konkurrenten Cristiano Ronaldo.

Der Ehemann soll, nach einem Streit und von ihr geäußerten abfälligen Bemerkungen über Messi, die Scheidung eingereicht haben. Sie habe immer wieder schlecht über den Argentinier geredet, da „habe er seine Sachen gepackt und sie verlassen“, so der Ex-Ehemann gegenüber der Zeitung.

+++Fifa lädt gerettete thailändische Kinder zur Weltfußballer-Wahl ein+++

Der Fußball-Weltverband Fifa wird die aus einer überfluteten Höhle gerettete thailändische Jugendmannschaft zur Wahl des Weltfußballers am 24. September nach London einladen. Das teilte FIFA-Präsident Gianni Infantino am Freitag mit.

Die mehr als zwei Wochen gefangenen zwölf Kinder und ein Betreuer waren am Dienstag gerettet worden. Die FIFA hatte sie bereits zum WM-Finale eingeladen, aufgrund der derzeit laufenden medizinischen Maßnahmen konnten sie aber die Reise nach Moskau nicht antreten.

+++Fifa-Präsident Infantino: „In Russland ist die beste WM überhaupt“+++

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat die WM in Russland als bislang beste der Fußball-Geschichte bezeichnet. „Seit ein paar Jahren sage ich, dass es die beste WM wird. Heute kann ich es mit größter Überzeugung sagen. Ich habe es erlebt und Sie haben es auch erlebt: „Es ist die beste Weltmeisterschaft, die jemals stattgefunden hat““, sagte der Weltverbandschef bei einer Pressekonferenz am Freitag in Moskau.

Ausdrücklich lobte Infantino nicht nur die sportlichen Akteure, sondern auch die Gastgeber. „Ein großes Dankeschön an Russland: Spassibo Rossija. Der russischen Regierung, Präsident Putin, allen die in diesem Land beteiligt waren, um sicherzustellen, dass es die beste WM war, die jemals stattgefunden hat“, betonte der Weltverbandschef. Russland habe sich durch die WM zu einem Fußball-Land verändert.

+++Integrationsbeauftrage kritisert Bierhoff und Grindel scharf+++

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung hat DFB-Präsident Reinhard Grindel und Teammanager Oliver Bierhoff für ihren Umgang mit Nationalspieler Mesut Özil kritisiert. Annette Widmann-Mauz sagte der „Süddeutschen Zeitung“: „In dieser aufgeheizten Debatte rate ich allen Beteiligten, miteinander zu sprechen statt übereinander. Aus der berechtigten Kritik am Verhalten der Spieler darf keine pauschale Ausgrenzung von Spielern mit Migrationshintergrund werden.“

In scharfen Worten verurteilte Gökay Sofuoglu, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland, die DFB-Spitze: Grindels und Bierhoffs Beiträge „erinnern an die Haltung der rechtspopulistischen AfD, Menschen mit ausländischen Wurzeln zu Sündenböcken für alles Mögliche zu machen. Özil soll offenbar zum Sündenbock für das frühe Ausscheiden der Nationalmannschaft bei der WM gemacht werden“, sagte Sofuoglu. 

+++Fotograf Yuri Cortez wird selber zum Star+++

Der von den jubelnden Kroaten umgerannte afp-Fotograf ist selber zum Star geworden. Der in Mexiko-Stadt lebende Journalist ist seitdem ein gefragter Interview-Partner.

Cortez hatte blitzschnell reagiert und aus unmittelbarer Nähe weitere Fotos der kroatischen Spieler geschossen.  Die wollten ihm auf die Beine helfen und reichten ihm die Hand. Cortez fotografierte all diese Szenen.

Am frühen Donnerstagmorgen war der Rückflug für Cortez nach Mexiko gebucht. „Ich habe ihm gesagt, er solle später fliegen, weil die Resonanz unglaublich war und das Telefon nicht mehr still stand. Aber er war bereits beim Boarding“, sagte der Chefkoordinator bei afp für die WM, Vincent Amalvy.

+++Fotograf von kroatischem Jubel nach WM-Halbfinale überrannt+++

Vor Freude über ihren WM-Halbfinalsieg gegen England sind die Spieler der kroatischen Fußballnationalmannschaft über einen Fotografen der Nachrichtenagentur afp hergefallen.

„Ich war gerade dabei, das Objektiv zu wechseln, als die Spieler auf mich zu kamen“, sagte Fotograf Yuri Cortez nach dem Spiel am Mittwochabend in Moskau. „Sie kamen immer näher und brachten mich zu Fall, das war Wahnsinn, sie waren überglücklich. Und plötzlich wurde ihnen klar, dass ich unten drunter lag.“

Cortez wahrte auch unter dem Berg der Spieler seine Reflexe als Fotograf und schoss einige Nahaufnahmen vom kroatischen Jubel. Schließlich fragten die Spieler ihn, wie es ihm gehe. Einer sammelte seine Objektive auf und Verteidiger Domagoj Vida gab Cortez sogar ein Küsschen. 

+++Kroatien durch 2:1 nach Verlängerung gegen England im WM-Finale+++

Kroatien steht erstmals im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft. Der frühere Bayern-Profi Mario Mandžukić erzielte am Mittwochabend im Moskauer Luschniki-Stadion den entscheidenden Treffer zum 2:1 (1:1, 0:1) nach Verlängerung gegen England. Am Sonntag geht es an gleicher Stelle im Endspiel gegen Frankreich. Kieran Trippier von Tottenham Hotspur brachte England mit einem Freistoß in der 5. Minute in Führung. Ivan Perišić (68.) erzielte den Ausgleich. Mandžukić sorgte in der 109. Minute für die Entscheidung.

Für die Kroaten ist es der größte Erfolg ihrer Fußball-Geschichte. 1998 zog das Team um den heutigen Verbandschef Davor Suker durch ein 3:0 im Viertelfinale gegen Deutschland das erste Mal ins WM-Halbfinale ein, unterlag dann aber dem damaligen Gastgeber Frankreich 1:2. Im Spiel um Platz drei wurden die Niederlande 2:1 bezwungen.

England verpasste den ersten Finaleinzug seit 1966. In 88 Jahren WM-Geschichte stand das Mutterland des Fußballs überhaupt nur beim Heimerfolg 1966 gegen Deutschland im Finale. Wie 1990 nach der Halbfinal-Niederlage gegen Deutschland geht es nun nur um den dritten WM-Platz. Gegner am Samstag in St. Petersburg ist Belgien. 

+++Fünfstellige Geldstrafen gegen England und Uruguay wegen Socken+++

Die Fußballverbände Englands und Uruguays sind vom Weltverband FIFA für Missachtung verschiedener Leitlinien während der WM bestraft worden. Während die Engländer für Verstöße gegen die Medien-und Marketingrichtlinien eine Buße von rund 60.000 Euro zahlen müssen, wurde Uruguay für das gleiche Vergehen und zu spätes Erscheinen im Stadion beim Viertelfinale gegen Frankreich (0:2) mit knapp 43.000 Euro zur Kasse gebeten.

Mehrere englische Spieler hatten vor und während des Viertelfinales gegen Schweden (2:0) unautorisierten Werbedruck auf ihren Socken getragen und damit gegen die Richtlinien der FIFA verstoßen. Im Fall der Uruguayer habe laut FIFA ein Spieler des Teams gegen die Franzosen den gleichen Verstoß begangen. Die FIFA habe beide Verbände zuvor bereits um Einhaltung der Vorgaben gebeten, teilte der Weltverband mit.

+++ Nils Petersen verteidigt Sonderbehandlung für Nationalspieler +++

Nils Petersen hat eine Sonderbehandlung für Spieler der deutschen Nationalmannschaft verteidigt. „Ich verstehe den öffentlichen Zwiespalt, aber meine Meinung ist: Die Nationalspieler verdienen es in einem gewissen Maß, verwöhnt zu werden“, sagte der Stürmer des Bundesligisten SC Freiburg in der „Sport Bild“ und ergänzte: „Die Belastung ist enorm hoch, wenn ich an die Spieler von Bayern denke: Sie haben nur englische Wochen, Spieler wie Kimmich auch noch den Confed Cup gespielt.“

Während Petersen „mit Freiburg mal die Beine hochlegen“ könne, „müssen diese Spieler immer weiter powern. Zumal die Aufmerksamkeit und der Druck von außen riesig sind, sei es von den Fans oder den Medien. Du spielst plötzlich für 80 Millionen Menschen“.

Viele würden das Leben eines Nationalspielers „unterschätzen“, sagte der 29-Jährige, der in der Vorbereitung auf die WM in Russland zur DFB-Elf von Bundestrainer Joachim Löw gehörte. Für die Endrunde wurde Petersen aber nicht nominiert. „Ich war nur zwölf Tage bei der deutschen Mannschaft dabei, aber diese Tage haben unheimlich viel Kraft gekostet“, sagte Petersen und resümierte: „Ich kann verstehen, dass es für die Nationalspieler eine Sonderbehandlung gibt und sie etwas in Watte gepackt werden.“ (dpa)

+++Nach Halbfinal-Pleite: „Frankreich spielt Anti-Fußball“+++

Die belgischen Fußballstars Thibaut Courtois und Eden Hazard sind nach der Halbfinal-Niederlage ihres Teams wütend auf die Taktik der Franzosen. „Frankreich spielte Anti-Fußball“, sagte Courtois der belgischen Zeitung „Het Nieuwsblad“.

Er habe nicht erwartet, dass ein Stürmer wie Olivier Giroud so weit entfernt vom Tor agieren würde. Es sei ihr Recht, so zu spielen, weil sie wüssten, dass die Belgier mit diesem Stil Schwierigkeiten hätten. „Aber das ist nicht schön anzuschauen. Diese Mannschaft war nicht besser als wir.“ Frankreich habe gut verteidigt, aber das sei alles. Kleinigkeiten hätten das Spiel entschieden.

Der Torwart von FC Chelsea wurde in seiner Meinung von seinem Club-Kameraden Hazard unterstützt. „Ich würde lieber mit diesem belgischen Team verlieren als mit diesem französischen gewinnen“, sagte dieser. Courtois monierte mit Blick auf ein Foul an Hazard vor dem Strafraum, das der uruguayische Referee Andrés Cunha nicht geahndet hatte, der Schiedsrichter sei nicht gut gewesen. Die Franzosen hätten viel zu viel Zeit geschunden und der Schiedsrichter habe ein klares Foul an Hazard nicht gepfiffen.

Nach dem Führungstreffer durch Samuel Umtiti zu Beginn der zweiten Halbzeit zogen sich die Franzosen weit zurück und verteidigten tief. Frankreich trifft am Sonntag in Moskau im Finale auf den Gewinner des zweiten Halbfinales zwischen England und Kroatien an diesem Mittwoch. Belgien spielt am Samstag in Sankt Petersburg im Spiel um Platz Drei gegen den Verlierer des zweiten Halbfinales.  

+++Umtiti köpft Frankreich ins Finale – Aus für Belgien+++

Frankreich steht zum dritten Mal nach 1998 und 2006 im Endspiel einer Fußball-Weltmeisterschaft. Die Equipe Tricolore gewann das Halbfinale in St. Petersburg gegen Belgien mit 1:0 (0:0). Abwehrspieler Samuel Umtiti (51.) köpfte das entscheidende Tor für die Franzosen, die 1998 vor heimischer Kulisse den WM-Titel gegen Brasilien (3:0) erobert hatten. 2006 unterlagen sie in Berlin gegen Italien im Elfmeterschießen.Gegner im Endspiel am Sonntag (17.00 Uhr MESZ/ZDF und Sky Deutschland) ist der Gewinner des zweiten Vorschlussrundenduells zwischen England und Kroatien am Mittwoch (20.00 Uhr MESZ/ZDF und Sky Deutschland) in Moskau. (SID)

+++Amazon Music: Traurige Songs hatten bei deutschem WM-Aus Konjunktur+++

Einer Mitteilung von Amazon Music zufolge wurden nach Deutschlands WM-Aus gegen Südkorea außerdem mehr traurige Lieder gespielt als üblich: Titel wie „Hurt“ von Johnny Cash und „Everybody Dies in Their Nightmares“ des vor kurzem erschossenen Rappers xxxtentacion seien deutlich häufiger aufgerufen worden als in den vier Wochen zuvor, teilte das Unternehmen mit. 

Bei „Hurt“ hätten sich die Abrufe verdreifacht, „Live it up“ habe hingegen um 63 Prozent nachgelassen. Genaue Abrufzahlen nannte Amazon Music allerdings nicht.

+++Zwölfjähriger bringt Macron zum Lachen und darf mit zum Halbfinale+++

Ein zwölfjähriger Junge, der Frankreichs Staatschef einst mit Fragen zu dessen Auto zum Lachen gebracht hat, darf Emmanuel Macron zum Fußball-WM-Halbfinale nach Sankt Petersburg begleiten. Der Junge namens Yannel sei Teil der Präsidenten-Delegation, bestätigte der Élysée-Palast am Dienstag. Frankreich trifft am Abend auf Belgien.

Yannel hatte Macron im vergangenen Sommer mit Fragen zu dessen Auto bestürmt, wie auf einem Twitter-Video auf Macrons Account zu sehen ist. Unter anderem wollte der Junge wissen, ob der Präsidenten-Wagen ein „Transformer“ sei - also ein Roboter, der sich wie in der gleichnamigen Superhelden-Saga in ein Auto verwandeln kann.

Getroffen hatten sich die beiden bei einem Besuch des Präsidenten in einem Ferienlager. Macron nahm Yannel kurzerhand mit zu dem Wagen. Der Auto-Fan inspizierte den Unterboden und durfte auch einmal einsteigen. Etwas Angst habe er schon vor der Reise mit Macron, sagte Yannel dem Sender BFMTV am Dienstag. Aber er freue sich auch darauf und werde die französische Mannschaft anfeuern. „Ich werde so tun, als wäre ich ihr Trainer.“

+++Kuriose Halbfinal-Vorbereitung: England trainiert mit einem Gummihuhn+++

Englands Fußball-Nationaltrainer Gareth Southgate setzt in der Vorbereitung für das WM-Halbfinale gegen Kroatien (20 Uhr/ZDF und Sky) weiter auf den Spaßfaktor und auf ungewöhnliche Trainingsmethoden. Am Dienstag ließ der Coach seine Spieler mit einem Gummihuhn trainieren, das Harry Kane und Co. sich gegenseitig unter großem Gelächter zuwarfen. Die kuriose Übung im englischen Trainingslager in Repino bei St. Petersburg diente zum Warmmachen und kam bei den Spielern sichtlich gut an.

Es ist nicht das erste Mal, dass England während des Turniers über die Aktivitäten der Three Lions schmunzeln muss. Zuvor hatte Mittelfeldspieler Jesse Lingard Fotos gepostet, auf denen die Spieler im Schwimmbad ein Wettrennen auf aufblasbaren Einhörnern veranstalteten. Bisher hat Southgates Mannschaft mit den kuriosen Trainingsmethoden Erfolg. Am Mittwoch kann England erstmals seit dem Gewinn der Weltmeisterschaft im Jahr 1966 wieder ein WM-Finale erreichen.

+++Ex-Özil-Coach Wenger: Erdogan-Debatte hatte Einfluss auf Leistung+++

Für Mesut Özils ehemaligen Trainer Arsène Wenger hat die Affäre um die Erdogan-Fotos einen negativen Einfluss auf die Leistungen des deutschen Nationalspielers beim WM-Vorrunden-Aus in Russland gehabt. „Ich kenne Özil gut, er ist ein fantastischer und außergewöhnlicher Fußballer. Aber er und Gündogan haben darunter gelitten, was vor der WM passiert ist“, sagte der langjährige Coach des FC Arsenal dem katarischen Kanal beIN Sports.

Özil habe bei der Weltmeisterschaft teilweise „mit angezogener Handbremse“ und nicht frei aufgespielt. „Ich habe gedacht, das ist nicht der wahre Özil, den ich kenne“, sagte Wenger. Der Arsenal-Profi sei jemand, der Unterstützung brauche und keine Konflikte wolle. „Als ich ihn habe spielen sehen, hatte ich das Gefühl, dass es Situationen gab, in denen er nach vorne hätte kommen können, aber stattdessen lieber den sicheren Pass gespielt hat“, sagte Wenger.

Im Vorfeld der WM hatten Özil und Ilkay Gündogan durch gemeinsame Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für einen Eklat gesorgt, dessen Nachwirkungen die deutsche Elf durch das Turnier begleiteten. DFB-Präsident Reinhard Grindel und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff forderten zuletzt eine öffentliche Erklärung des bislang schweigenden Weltmeisters Özil. 

+++ Dankert und Zwayer mit Finalchancen +++

Die deutschen Schiedsrichter Bastian Dankert und Felix Zwayer haben die Chance auf einen Einsatz als Chef-Video-Assistenten im Finale der Fußball-WM in Russland. Das Duo schaffte den Sprung auf die Liste der zehn möglichen Unparteiischen für die Video-Teams der letzten vier Spiele des Turniers, die der Fußball-Weltverband Fifa am Montag veröffentlichte. Auch Mark Borsch, Assistent des schon nach Hause geschickten Schiedsrichters Felix Brych, bleibt darüber hinaus noch weiter im Turnier. Der Mönchengladbacher überprüft im Video-Team vor allem Abseitssituationen.

Bei den Referees sind insgesamt noch zwölf im Rennen um den Platz im Endspiel. Die größten Finalchancen dürfen sich vor allem der Iraner Alireza Faghani, der Argentinier Nestor Pitana und Björn Kuipers aus den Niederlanden ausrechnen. Auch Malang Diedhiou aus Senegal besitzt noch Aussichten auf einen Einsatz in den letzten beiden Spielen.

Das erste Halbfinale zwischen Frankreich und Belgien leitet am Dienstag der Uruguayer Andres Cunha. Das zweite Vorschlussrundenduell England gegen Kroatien pfeift der Türke Cüneyt Cakir. Der Münchner Brych musste nach nur einem Einsatz in der Vorrunde bereits vor den Viertelfinals abreisen. (dpa)

+++ Molina neuer Sportdirektor des spanischen Fußball-Verbandes +++

José Francisco Molina ist nach dem frühzeitigen WM-Aus neuer Sportdirektor des spanischen Fußball-Verbandes. Dies teilte der Verband am Montag mit, noch am gleichen Tag sollte der 47 Jahre alte frühere Torhüter offiziell vorgestellt worden. Der neunmalige Nationalspieler ist der erste neue Verantwortliche in der Sportlichen Leitung des Weltmeisters von 2010, der nach der kurzfristigen Trennung von Nationaltrainer Julen Lopetegui in Russland bereits im Achtelfinale ausgeschieden war. Das nach dem Rücktritt von Fernando Hierro freigewordene Traineramt übernimmt Ex-Barcelona-Coach Luis Enrique.

+++ Grindel nimmt Löw und Bierhoff in die Pflicht +++

DFB-Präsident Reinhard Grindel hat Bundestrainer Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff erneut das Vertrauen für den Umbruch in der Fußball-Nationalmannschaft ausgesprochen, die Sportliche Leitung nach dem WM-Scheitern aber auch in die Pflicht genommen. „Wir hatten uns für den Neuaufbau mit Jogi Löw entschieden. Und es gibt bis heute niemanden, der das anders sieht. Gleichwohl erwarten wir eine tiefgreifende Analyse der Leistungen der Nationalmannschaft und der Gründe für ihr Ausscheiden“, sagte Grindel in einem Interview dem „Kicker“ (Montag). Mit konkreten Ergebnissen der WM-Aufarbeitung ist laut Grindel wohl erst kurz vor dem nächsten Länderspiel am 6. September gegen Frankreich zu rechnen.

„Jogi Löw hat am Dienstag in einem ersten Schritt erläutert, warum eine ganze Reihe Spieler seinem Urteil nach nicht die Leistung gezeigt hat, zu der sie fähig sind. Eine weitergehende Analyse, wie er sie sich vorstellt, bedarf eine gewisser Zeit. Die wollen wir ihm geben“, sagte Grindel. „Denn es geht um gravierende Veränderungen, möglicherweise im Team, beim Team hinter dem Team, auch bei einzelnen Abläufen, die die Darstellung der Mannschaft in der Öffentlichkeit betreffen. Darüber werden wir Ende August mit dem Präsidium intensiv diskutieren und dann hoffentlich Weichen stellen, die uns zu alter Stärke führen.“

+++Fifa verwarnt kroatischen Ex-Leverkusener Vida nach Ukraine-Äußerung+++

Der kroatische Abwehrspieler Domagoj Vida ist von der FIFA für seine Ukraine-Äußerungen verwarnt worden. Das teilte der Fußball-Weltverband am Sonntag mit. In einem Video jubelte der 29-jährige Torschütze kurz nach dem Spiel in der Nacht auf Sonntag: „Ehre für die Ukraine!“ Sein Kollege Ognjen Vukojevic ergänzte: „Das ist ein Sieg für Dynamo und für die Ukraine.“

Kroatien war durch ein 4:3 im Elfmeterschießen gegen WM-Gastgeber Russland ins WM-Halbfinale eingezogen und trifft am Mittwoch in Moskau auf England. Für Vida hat die durch die FIFA-Disziplinarkommission ausgesprochene Verwarnung keine unmittelbaren Konsequenzen. Nur im Wiederholungsfall müsste er striktere Sanktionen befürchten.
Die Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine sind seit der Annexion der Schwarzmeerhalbinsel Krim 2014 und der Unterstützung der prorussischen Separatisten in der Ostukraine zerrüttet.

In dem Konflikt sind nach UN-Angaben mehr als 10 000 Menschen getötet worden. Offiziell gilt ein Waffenstillstand, der aber von beiden Seiten verletzt wird.
Vida, der bis Ende 2017 vier Jahre lang für den ukrainischen Erstligisten Dynamo Kiew spielte, betonte später, es handle sich bei dem Video um einen Witz. „Das hat gar nichts mit Politik zu tun“, sagte der Ex-Leverkusener dem russischen Sportportal sports.ru. Er habe in Kiew noch immer Freunde. Man könne das Video nur scherzhaft auffassen, sagte Vida. 

+++Spaniens Übergangs-Trainer Hierro tritt zurück+++

Spaniens Nationaltrainer Fernando Hierro ist nach dem frühen Scheitern seines Teams bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland zurückgetreten. Wie der spanische Verband RFEF am Sonntag mitteilte, wird der frühere Profi von Real Madrid auch nicht in sein Amt als RFEF-Sportdirektor zurückkehren. Hierro und der Verband hätten ihre Zusammenarbeit beendet.

Spanien hatte bei der WM als einer der Titelanwärter gegolten, war aber bereits im Achtelfinale an Russland gescheitert. Hierro war als Nationaltrainer kurzfristig eingesprungen, nachdem Julen Lopetegui wenige Tage vor der WM vom Verband entlassen worden war. Lopetegui hatte ohne Wissen der RFEF-Oberen für die kommenden Saison einen Wechsel zu Real Madrid ausgehandelt.

+++Löw sucht Distanz – keine öffentlichen Auftritte bis Mitte August+++

Joachim Löw wird nach der WM-Pleite bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland bis Mitte August keinen öffentlichen Auftritt wahrnehmen. Der 58-Jährige fährt nach Informationen der Welt am Sonntag von Mitte Juli bis August in den Urlaub. Bis zu seiner Rückkehr möchte er öffentlich nicht auftreten, keine Interviews geben und zunächst für sich reflektieren, was zuletzt alles schiefgelaufen ist, berichtet die WamS.

Der Bundestrainer war nach dem historischen Vorrunden-Aus mit der deutschen Nationalmannschaft stark in die Kritik geraten. Auch über einen möglichen Rücktritt Löws wurde spekuliert und diskutiert. Der Bundestrainer und der Deutsche Fußball-Bunde (DFB) bestätigten doch Löws Vertrag, der bis 2022 läuft.

+++Kroatien besiegt Russland im Elfmeterschießen+++

Kroatiens Nationalmannschaft trifft im WM-Halbfinale auf das Fußball-Mutterland England. Die Kicker von Balken gewannen ihr Viertelfinale in Sotschi gegen Gastgeber Russland mit 4:3 im Elfmeterschießen, nach Verlängerung hatte es 2:2 (1:1, 1:1) gestanden.Der Hoffenheimer Andrej Kramaric (39.) und der Ex-Leverkusener Domagoj Vida (101.) erzielten die Treffer für die Kroaten. Denis Tscheryschew (31.) mit seinem vierten Turniertreffer und Mario Fernandes (115.) markierten die Tore für die Russen. 

+++England zieht ins Halbfinale ein+++

Englands Fußball-Nationalmannschaft hat nach 28 Jahren wieder das Halbfinale einer Fußball-Weltmeisterschaft erreicht. Das Team von Trainer Gareth Southgate setzte sich am Samstag in Samara gegen Schweden mit 2:0 (1:0) durch. Vor 39 991 Zuschauern trafen Verteidiger Harry Maguire (30.) und Mittelfeldspieler Dele Alli (59.) per Kopfball. Die Engländer feierten einen verdienten Erfolg und dürfen weiter von ihrem zweiten WM-Titel nach dem Triumph 1966 träumen.

+++ Podolski und Bayer antworten Fox Brasil +++

Das ging wohl nach hinten los: Der brasilianische TV-Sender Fox Brasil hatte nach dem Deutschland-Aus mit einem Lach-Tweet reagiert - wohl als Revanche in Erinnerung an das blamable 1:7 bei der Heim-WM gegen das DFB-Team vor vier Jahren.

Nun aber ging das Viertelfinale gegen Belgien verdient verloren und die Selecao muss sich einiges anhören.  Während Weltmeister Lukas Podolski nur einen grüblerischen Emoji Richtung Brasilien schickt, zitiert Bayer Leverkusen eine Liedzeile der englischen Band The Verve. Ein bisschen Rache muss im Sport eben erlaubt sein.

+++ Ikea oder Fish and Chips? +++

Schwedens Fußball-Star Zlatan Ibrahimovic (36) hat die frühere englische Ikone David Beckham zu einer kuriosen Wette herausgefordert. Vor dem WM-Viertelfinale ihrer beiden Nationalmannschaften am Samstag (16.00 Uhr MESZ/ARD und Sky Deutschland) in Samara schrieb Ibrahimovic auf Twitter: „Yo, David Beckham, wenn England gewinnt, gebe ich dir ein Abendessen, wo auch immer aus, aber wenn Schweden gewinnt, kaufst du mir bei Ikea, was auch immer ich will, okay?“

Beckham, der früher bei Zlatans jetzigem Klub Los Angeles Galaxy in der nordamerikanischen Major League Soccer spielte, antwortete prompt: „Wenn Schweden gewinnt, werde ich persönlich mit dir zu Ikea fahren und dir kaufen, was auch immer du für deine neue Villa in L.A. brauchst“, schrieb der 43-Jährige bei Instagram: „Aber wenn England gewinnt, möchte ich, dass du zu einem England-Spiel ins Wembley-Stadion kommst, ein England-Trikot trägst und in der Halbzeitpause Fish and Chips isst.“

+++Brasilien bringt Belgien mit Eigentor ins Halbfinale+++

Rekordweltmeister Brasilien ist im Viertelfinale der Fußball-WM in Russland gescheitert. Der fünfmalige Titelträger musste sich am Freitag in Kasan Belgien mit 1:2 (0:2) geschlagen geben. Vor 42 873 Zuschauern besiegelten Fernandinho mit einem Eigentor (13. Minute) und der Ex-Wolfsburger Kevin De Bruyne (31.) den Viertelfinal-K.o. für die letzte nicht-europäische Mannschaft im Turnier. Der eingewechselte Ex-Leverkusener Renato Augusto konnte nur noch verkürzen (76.). Belgien steht damit zum zweiten Mal nach 1986 in einem WM-Halbfinale und kann am Dienstag gegen Frankreich erstmals den Einzug ins Endspiel schaffen. 

+++Frankreich steht im Halbfinale+++

Frankreichs Fußball-Nationalmannschaft hat als erstes Team das Halbfinale der WM in Russland erreicht. Die Elf von Trainer Didier Deschamps setzte sich am Freitag in Nischni Nowgorod gegen Uruguay mit 2:0 (1:0) durch. Vor 43 319 Zuschauern trafen Innenverteidiger Raphaël Varane in der 40. Minute sowie Antoine Griezmann (61.) mit einem Schuss aus der Distanz, den Uruguays Torwart Fernando Muslera durch die Finger rutschen ließ. Vier Jahre nach dem Viertelfinal-Aus gegen die DFB-Elf in Brasilien erreichte Frankreich zum dritten Mal ein Halbfinale. Gegner am Dienstag ist entweder Rekordweltmeister Brasilien oder Belgien.

+++ England-Trainer Gareth Southgate winkt Vertragsverlängerung +++

Teammanager Gareth Southgate winkt nach den starken WM-Auftritten der englischen Nationalmannschaft eine vorzeitige Vertragsverlängerung. Nach einem Bericht des „Telegraph“ will der englische Fußballverband FA die im aktuellen Vertrag (bis 2020) verankerte Klausel zur Verlängerung um zwei weitere Jahre ziehen – sobald die Three Lions sich für die EM 2020 qualifiziert haben.

Bislang hieß es, die FA wolle darüber erst nach dem Ende der Europameisterschaft entscheiden. Die Verantwortlichen sollen aber so sehr von der Arbeit des früheren U21-Nationaltrainers überzeugt sein, dass sie ihm schon früher das Vertrauen für die WM 2022 in Katar aussprechen wollen.

Southgate (47) hatte das Amt im September 2016 zunächst interimsmäßig übernommen, nachdem sein Vorgänger Sam Allardyce über einen Enthüllungsskandal gestolpert war. Wenig später unterschrieb Southgate einen Vierjahresvertrag mit der Option auf eine Verlängerung um zwei weitere Jahre.

Bei der WM in Russland führte Southgate das junge Team der Three Lions ins Viertelfinale, wo am Samstag (16 Uhr MESZ/ARD und Sky Deutschland) in Samara Schweden als Gegner wartet. Bei einem Sieg stünde England erstmals seit 28 Jahren wieder in einem WM-Halbfinale.

+++ Bierhoff gesteht Fehler im Umgang mit Mesut Özil ein +++

Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff hat Fehler im Umgang mit Fußball-Nationalspieler Mesut Özil eingestanden. In einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ (Freitag) sprach der 50-Jährige erstmals öffentlich darüber, ob eine Nichtnominierung des Mittelfeldspielers für die Fußball-WM in Russland nach dem Erdogan- Skandal gerechtfertigt gewesen wäre.

„Wir haben Spieler bei der deutschen Nationalmannschaft bislang noch nie zu etwas gezwungen, sondern immer versucht, sie für eine Sache zu überzeugen. Das ist uns bei Mesut nicht gelungen. Und insofern hätte man überlegen müssen, ob man sportlich auf ihn verzichtet“, sagte Bierhoff.

Im Vorfeld der WM hatten Özil und Teamkollege Ilkay Gündogan durch gemeinsame Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für einen Eklat gesorgt, dessen Nachwirkungen die Nationalmannschaft durch das Turnier begleiteten. Gündogan hatte später betont, er und Özil hätten mit den Bildern kein politisches Statement setzen wollen.

Trotz des Vorfalls waren beide Spieler für die Endrunde nominiert wurde, Özil durfte im Trainingslager dem obligatorischen Medientag fernbleiben. Weltmeister Deutschland schied in der WM-Vorrunde aus.
Bierhoff schränkte allerdings ein, dass „Mesut das, was von ihm erwartet wurde, aus bestimmten und offensichtlichen Gründen so hätte nicht sagen können.

Ilkay Gündogan hat gesprochen und hat sich auch sehr geöffnet“, sagte der Europameister von 1996. „Trotzdem ist er ebenso und weiterhin hart kritisiert worden.“ Die Profis sollen aber weiter ihre eigene Meinung sagen dürfen: „Wir wollen offene und ehrliche Ansagen, keine angepassten und weichgespülten.“ (dpa) 

+++Polizei ermittelt gegen User wegen Beleidigungen gegen Neumann+++

Nach den Beleidigungen im Internet gegen die ZDF-WM-Kommentatorin Claudia Neumann wird die Mainzer Polizei ermitteln. Der Sender hatte Strafanzeige gegen zwei Nutzer wegen Beleidigung und öffentlicher Aufforderung zu Straftaten erstattet.

„Die zuständige Polizeidienststelle wurde mit der Aufnahme der Ermittlungen betraut“, teilte die Staatsanwaltschaft Mainz am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur mit. Zunächst soll es darum gehen, wer die bisher unbekannten Verfasser auf Facebook und Instagram waren.

Neumann ist die einzige Frau, die im deutschen Fernsehen Spiele der Fußball-WM in Russland kommentiert hat. Viele Beleidigungen gegen sie waren frauenfeindlich. Neumann hatte die Anfeindungen in der „Zeit“ als „einfach grauenvoll“ bezeichnet.

+++Neymar lag bei WM schon 14 Minuten am Boden+++

Brasiliens Superstar Neymar Jr. ist ein Ausnahmekönner am Ball und die große Hoffnung der Selecao. Bei der WM in Russland hat der Star von Paris Saint-Germain jedoch viel Spott geerntet, weil er bei vielen Fouls theatralisch zu Boden ging. Und den Boden so schnell auch nicht wieder verließ.

Das Schweizer Nachrichtenportal „RTS“ hat nachgerechnet: Neymar lag bei den vier WM-Spielen Brasiliens bereits 13 Minuten und 50 Sekunden am Boden. Das entspricht rund drei Minuten auf dem Rasen pro Spiel. Viele Spieler wie Ronaldo haben Neymar zwar verteidigt, aber den Ruf als theatralischer Spieler hat sich der 26-Jährige in Russland verdient.

+++Uefa lässt künftig wie bei WM vierte Einwechslung in der Verlängerung zu+++

Wie bei der Weltmeisterschaft in Russland ist künftig auch in den meisten europäischen Fußball-Wettbewerben bei Verlängerungen die Einwechslung eines vierten Spielers möglich. Das gab die Europäische Fußball-Union (Uefa) am Donnerstag in einer Mitteilung bekannt. Diese Neuerung tritt mit Beginn der kommenden Saison in den Uefa-Wettbewerben Champions League, Europa League und Super Cup sowie in der Europameisterschafts-Qualifikation in Kraft.

In der in diesem Jahr erstmals angesetzten Nations League ist die Einwechslung eines vierten Spielers in der Verlängerung lediglich im Finale möglich, teilte die UEFA dazu weiter mit. Nach einer zweijährigen Testphase hatten die Regelhüter des International Football Association Board IFAB im vergangenen März die Neuerung der vierten Einwechslung in die offiziellen Regularien aufgenommen. Sie gilt seit dieser Weltmeisterschaft. Der Russe Alexander Jerochin war am Sonntag in Moskau im Achtelfinale gegen Spanien in der 97. Minute der erste Spieler, der als vierter Mann ins Match gekommen war.

Unter anderem der Deutsche Fußball-Bund hatte an dem Pilotprojekt teilgenommen. Im DFB-Pokal darf seit dem Achtelfinale der Saison 2016/17 ein viertes Mal in der Verlängerung gewechselt werden. Auch bei der U21-EM in Polen vor einem Jahr war dies bereits erlaubt.

+++Japans Trainer Nishino tritt zurück – Gerüchte über Klinsmann+++

Japans Fußball-Verband will den Vertrag von Trainer Akira Nishino nach dem Achtelfinal-Aus bei der WM in Russland nicht verlängern. „Wir werden Nishino nicht überreden, weiterzumachen, nachdem seine Zeit als Nationaltrainer endet“, sagte Verbandschef Kozo Tashima nach der Rückkehr des Teams nach Japan am Donnerstag. Als Nachfolger für Nishino ist Medienberichten zufolge auch der frühere Bundestrainer Jürgen Klinsmann im Gespräch, mit ihm soll der Verband demzufolge bereits Verhandlungen aufgenommen haben.

Der Verband wollte die Gerüchte um Klinsmann und mögliche weitere Trainerkandidaten nicht kommentieren. „Es ist noch nichts entschieden“, sagte Tashima am Donnerstag auf die Frage, wer der nächste Nationaltrainer des Landes werde. Der vorherige Sportdirektor Nishino hatte das Amt im April nach der plötzlichen Trennung von Vahid Halilhodzic übernommen. Er hatte die Blauen Samurai zum dritten Mal in die K.o.-Runde einer WM geführt, dort schied die Mannschaft beim 2:3 gegen Belgien durch ein Gegentor in der Nachspielzeit aus.

+++ WM für Schiedsrichter Brych wohl beendet +++

Die WM in Russland ist für Schiedsrichter Felix Brych einem Bericht der „Bild“ zufolge mit nur einem Vorrunden-Einsatz beendet. Der Münchner steht nicht mehr auf der Liste für die weiteren Partien in der K.o.-Runde, wie die Zeitung am Mittwoch schrieb. Der Weltverband Fifa wollte dies zunächst nicht bestätigen, kündigte aber eine Mitteilung an.

Brych hatte bei der WM das brisante Duell der Schweiz mit Serbien geleitet und war danach wegen eines nicht gegebenen Elfmeters von serbischer Seite angefeindet worden. Als bislang letzte deutsche Referees hatten Walter Eschweiler und Adolf Prokop 1982 bei einer WM jeweils nur einen Auftritt gehabt. Bei seiner ersten WM in Brasilien vor vier Jahren hatte Brych noch zwei Vorrundenspiele geleitet.

+++ Claudia Neumann wehrt sich gegen Hetzer: „Geht länger zur Schule“ +++

Nach Tagen der Anfeindungen hat sich ZDF-Kommentatorin Claudia Neumann erstmals zu den sexistischen Beleidigungen gegen sie geäußert. „Ich finde das einfach grauenvoll“, sagte die 54-Jährige der „Zeit“ (Donnerstag). „Man kann den Menschen nur immer wieder zurufen: Geht länger zur Schule. Bildet euch weiter, erweitert euren Bewusstseinshorizont, dann lernt man auch, andere Haltungen zu tolerieren.“ Die Hetze gerade in sozialen Netzwerken sei „kein Claudia-Neumann-Problem, sondern ein gesellschaftliches Phänomen“. Während der Fußball-Weltmeisterschaft ist Neumann online aufs Übelste beschimpft worden. Das ZDF stellte Strafantrag gegen zwei Nutzer.

Neumann ist die einzige Frau, die im deutschen Fernsehen Spiele der WM in Russland kommentiert hat - viele Beleidigungen waren frauenfeindlich. „Vielleicht brauchen Männer ihre kleine Oase des Rückzugs, in der man sie Kind sein lässt“, sagte Neumann nun dazu. Verändert habe sie ihre Arbeit angesichts der Hetzer nicht. „Ich knicke doch nicht vor diesen Leuten ein.“