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Gruppenvergewaltigung in Dessau Eritreer-Prozess in Dessau-Roßlau: Ein Angeklagter gesteht Gruppenvergewaltigung

13.03.2018, 09:10
Die Angeklagebank am Dienstag
Die Angeklagebank am Dienstag Lutz Sebastian

Dessau-Roßlau - Im Vergewaltigungsprozess gegen vier Männer aus Eritrea hat am Dienstag ein Angeklagter die Tat gestanden. Yonas A. räumte am zweiten Verhandlungstag über seinen Anwalt ein, die 56-Jährige vergewaltigt zu haben. Was die anderen getan haben, dazu schwieg der Mann. „Jeder soll sich selbst äußern.“ A. ließ aber erklären: „Jeder wollte teilhaben, wir waren wie durchgedreht.“ Er schäme sich und wolle sich entschuldigen.

Die 56-jährige Dessauerin war im August vorigen Jahres im Dessauer Stadtzentrum vergewaltigt worden. Der Prozess hatte vorige Woche begonnen. Damals hatte ein Angeklagter die Tat eingeräumt, seine eigene Beteiligung aber vehement bestritten. Ein zweiter Angeklagter beteuerte, dass er infolge ungewohnten Alkoholgenusses sich an nichts erinnern könne.

Die Männer hatten hinter der ehemaligen Philan-Schule einen Kasten Bier getrunken. Das Opfer sei zuerst gekommen, habe nach Pfandflaschen gefragt, sagte A. vor Gericht. Sie habe gebeten, die Flaschen zu verstecken. Nach der Rückkehr sei es zu der Tat gekommen.

Am zweiten Verhandlungstag wurden mehrere Polizisten gehört, die in der Tatnacht im Einsatz waren. Das Opfer selbst war nach der Tat gegen 1.20 Uhr selbst im Polizeirevier erschienen und hatte Anzeige erstattet. Die Polizisten hatten am Tatort unter anderem ein Basecap, eine Zigarettenschachtel und eine kleine Blutspur gefunden.  (mz/tst)