"JungKerls" aus Mücheln: "JungKerls" aus Mücheln: Was aus der einstigen Schülerband geworden ist

Mücheln - Dass einstige Schülerbands auch mehr als 25 Jahre später noch existieren, ist eher ungewöhnlich. Die „JungKerls“ aus Mücheln sind aber das beste Beispiel dafür, dass ein Hobby eine Handvoll Menschen durch alle Lebenslagen und über mehrere Bundesländer hinweg verbinden kann. Erst am vergangenen Wochenende hatte die Band wieder einen Auftritt beim Mittelstandsball im Müchelner Schützenhaus.

Im Jahr 1991 war es die engagierte Bio-Lehrerin des gerade eröffneten Müchelner Geiseltalgymnasiums Regina Patzschke, die die Idee zu einer Schülerband hatte. Als sich die ersten interessierten Schüler meldeten, die entweder in der Musikschule oder beim Bergmannsorchester ein Instrument spielen gelernt hatten, formte Musikschullehrer Hartmut Ranscht aus den Solokünstlern eine Band, die ihre Lieblingsmusik coverte. So jedenfalls erinnern sich die Gründungsmitglieder, die damals die elfte Klasse besuchten.

Sie wissen noch, dass der Musiklehrer eigene Keyboards mitbrachte, dass zweimal pro Woche im Musikraum mit der schuleigenen Anlage geprobt wurde und dabei „Zucht und Ordnung“ herrschte und dass der erste Auftritt auf dem Schulflur stattfand.

Nach dem Abi war klar, dass die Band weitermachen wollte. Vom eigenen Ersparten wurde eine eigene Musikanlage angeschafft. Geprobt wurde bei Hartmut Ranscht zu Hause. Dessen Vater begrüßte sie immer mit „Jung Kerls“. Und weil man sich ja nicht mehr „Schülerband des Geiseltalgymnasiums“ nennen konnte, ist durch ihn der bis heute bestehende Name „JungKerls“ entstanden, wobei neben Silvio Romany, Marcus Pfeil, Robert Tengler, Marko Rumpelt und Thomas Tambach mit Maren Köhler auch eine „Kerlin“ dabei ist.

Bundeswehr, Studium, erster Job, Familiengründung, Hausbau oder Umzug - nichts konnte die Schulfreunde auseinanderbringen, zwischen denen sich eine tiefe Freundschaft entwickelt hat. Handgemachte Musik machen, „ohne Schnickschnack“, wie es Maren Köhler formuliert, ist ihr Ziel und ihr schönstes Hobby. Ihr Repertoire sind deutsche und englische Titel von Rock über Pop bis Schlager, wobei jeder Musiker auch gleichzeitig Sänger ist. Eine Handvoll Auftritte im Jahr geben sie, sind zum Beispiel Stammband beim Johannesbier in Leiha.

Inzwischen sind sogar schon ihre Kinder in ihre Fußstapfen getreten. So hat zum Beispiel die 16-jährige Tochter von Silvio Romany ihre eigene Band „Allein unter Mädchen“, worauf ihr Papa sehr stolz ist. (mz)