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Großer Umbau in Zeitz Bahnhof Zeitz wird saniert: Vom Keller bis zum Dach wird alles neu

Von Angelika Andräs 20.02.2018, 09:01
Jörg Meinecke vom Sachgebiet Liegenschaften der Stadt hat nicht nur einen Plan, bei ihm laufen die Fäden in Sachen Bahnhof zusammen.
Jörg Meinecke vom Sachgebiet Liegenschaften der Stadt hat nicht nur einen Plan, bei ihm laufen die Fäden in Sachen Bahnhof zusammen. René Weimer

Zeitz - Ortstermin Bahnhof: Ein Teil des Dachs ist bereits frisch gedeckt und strahlt in der Wintersonne. Im Westflügel wird mit Hochdruck gearbeitet, Leitungen werden verlegt, Trockenbauwände eingezogen. In der großen Halle ist alles wie immer, allerdings nur so lange, wie man nicht hinter die Türen schaut.

Bahnhof in Zeitz: Alles neu vom Keller bis zum Dach

Auch da wurde nämlich schon begonnen, alles für eine neue Nutzung vorzubereiten. Spätestens im Frühjahr 2019 hat die prächtige Immobilie, die seit 2015 Eigentum der Stadt Zeitz ist, ihren alten Glanz zurück: neues Dach, abgestrahlte Fassade, innen alles schick von Toilette bis Bistro.

5,5 Millionen Euro sind bis jetzt verplant, es könnte aber mehr werden. „Ein neuer Bahnhof von oben bis unten!“, sagt Stadtmitarbeiter Jörg Meinecke, lacht und fügt an: „Wir sind Bahnhof.“

Meinecke ist Herr über den Zeitzer Bahnhof. Er hat die Schlüsselgewalt und erzählt mindestens so locker und flüssig aus der großartigen Geschichte des Gebäudes, wie er von dessen Zukunft spricht. Schwärmt, möchte man sagen.

Zieht eine Disko in Bahnhof Zeitz?

Der Sachgebietsleiter Liegenschaften der Zeitzer Stadtverwaltung hat einen Plan. Mehrere Bögen Papier, die verraten, was hier künftig entstehen soll. Die zeigen, wo Mauern eingerissen, neue gezogen, Decken abgehangen oder freigelegt werden. Und dann steht er in der ehemaligen Mitropa, zeigt einmal in die Runde und sagt: „Hier gibt es einen Interessenten, der eine Diskothek eröffnen will.“ Disco im Bahnhof, das klingt gut. Und eine Bar ist im angrenzenden Erker auch noch geplant.

Bahnhof Zeitz: Warum der Buchladen abgerissen wird

Während hier noch Gespräche laufen, sind anderswo die Pläne schon weiter gediehen. Wenn am 31. März der Bahnhofsbuchladen schließt, zieht die Reiseagentur erst einmal in diese Räume. Dann beginnt der Um- und Ausbau des „Fahrkartenschalters“.

Meinecke zeigt und erklärt: „Dort, wo jetzt das Verkaufsfenster ist, befindet sich dann die Eingangstür. Und sobald der Reiseshop wieder in seinen neugestalteten Räumen ist, erfolgt der Abriss auf der anderen Seite.“

Alles, was jetzt Buchladen ist und früher einmal Gepäckannahme war, verschwindet. Damit entsteht eine Art Innenhof mit zweierlei Funktionen: Einmal erfolgt dort der Zugang zu den Bahnsteigen, wenn die Bahnhofshalle abends abgeschlossen und gesichert ist.

Zum anderen gibt es dort einen Freisitz - mit Baum - für das neue Bahnhofsbistro und Café. Das wird dort eingerichtet, wo es früher schon einmal Bistro und Laden gab - direkt angrenzend an den Buchladen an der Ecke zum Durchgang zu den Bahnsteigen. Hier ist mit dem Betreiber alles schon in trockenen Tüchern, wie Jörg Meinecke bestätigt.

Bahnhof Zeitz: Im Westflügel geht es baulich zur Sache

Der nächtliche Bahnsteigzugang von der anderen Seite führt da entlang, wo sich früher die Toilette befand. „Hier im Durchgang kann man dann gut gesichert sein Fahrrad abstellen“, so Meinecke, „vielleicht E-Bikes mieten und natürlich aufladen.“

Und die Decke wird durch eine Glaskuppel gekrönt. Entkernt ist schon alles. Richtig zur Sache geht es baulich allerdings erst einmal im Westflügel. Hier wollen die ersten Mieter, ein hiesiges Planungsbüro, bereits am 1. April am Start sein.

Eine Wohnung wäre dann dort auch noch zu vermieten: vielleicht für Eisenbahnfreunde, mit Blick auf die Gleise. Meinecke ist froh, dass die Stadt ihren Bahnhof gekauft hat. „Die Bahn hätte hier nichts gemacht!“, sagt er, „aber jetzt wird der Bahnhof wieder ein Schmuckstück, schön, wie zur Einweihung 1915.“ (mz)