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HFC-Urgestein Hallescher FC: Wie sich HFC-Urgestein Toni Lindenhahn seine Zukunft vorstellt

Von Christoph Karpe 13.02.2018, 11:20
Toni Lindenhahn (r.) stoppt Hachings Star Sascha Bigalke.
Toni Lindenhahn (r.) stoppt Hachings Star Sascha Bigalke. Imago

Halle (Saale) - Die Frage nach dem körperlichen Befinden von Toni Lindenhahn am Tag danach beantwortet Rico Schmitt lachend: „Er ist kaputt“, meint der nur. Ein Trainer liebt diesen Zustand der totalen Erschöpfung bei seinen Profis. Schließlich ist dieser ein untrügliches Zeichen für aufopferungsvollen Einsatz am Arbeitsplatz. So, wie ihn eben Lindenhahn beim 1:1 in Unterhaching gezeigt hatte.

„Er hat seinen Job ausgezeichnet gemacht, die linke Außenbahn abgesichert, den starken Hachinger Außenverteidiger gestoppt, Löcher gestopft und immer gerackert. Viel mehr kann man nicht verlangen“, schwärmt Schmitt, bevor er dick eingemummelt vom Stadion aus auf eine kleine Jogging-Tour startete.

HFC: Lob für Lindenhahn, Kritik an den jungen Spielen

Noch etwas Bemerkenswertes hatte der Trainer zuvor parat gehabt: „Die jungen Spieler, die sich immer so gut wähnen, sollten sich einmal hinterfragen, warum ich Toni und nicht sie auf der linken Außenbahn spielen lassen habe.“

Weil Lindenhahn nämlich im Training immer Gas gebe, sich nach zahlreichen Wehwehchen und ernsten Verletzungen stets zurückgekämpft hat. Deshalb gab er dem 27-Jährigen den Job als Viertbesetzung: Nach dem Ausfall von Martin Röser (Schulter) und den Erkrankungen von Niklas Landgraf und Erik Zenga herrschte akute Not.

Lindenhahn zu bringen, schien Schmitt die beste Lösung. Obwohl der zuletzt meist rechts oder in der Zentrale im Einsatz war - wenn er denn ran durfte.

Selbst Lindenhahn war von seinem Startelf-Einsatz überrascht

Oft war dies in dieser Saison nicht der Fall. Lediglich elf Mal durfte Lindenhahn mitmischen, nur fünf Mal als Starter über 90 Minuten. Vor dem Haching-Spiel hatte er im November in Würzburg den Anpfiff auf dem Feld erlebt.

Und so hatte Schmitt mit seiner Aufstellung auch Lindenhahn selbst verblüfft. „Beim Frühstück vor dem Spiel sagte mir der Trainer, dass ich links spielen soll. Das war schon überraschend, weil ich die ganze Woche im Training meinen Part auf rechts hatte“, erzählt der Lieskauer.

Und trotzdem lieferte er in ungewohnter Umgebung eine Vorstellung, „bei der ich gezeigt habe, dass auf mich Verlass ist, wenn ich gebraucht werde. Marschieren, Pressing spielen, defensiv denken - das liegt in meinen Genen“, sagt Lindenhahn.

Auslaufender Vertrag: Noch keine Gespräche mit HFC-Urgestein Lindenhahn

Mit 227 Einsätzen in neun Jahren, 125 davon in Liga drei, ist „Linde“ der aktuelle Rekordspieler des Klubs. Aber bleibt er den Rot-Weißen über die Saison hinaus erhalten? Auch Lindenhahns Vertrag läuft aus.

„Eine Optionsklausel, dass er sich bei einer bestimmten Spielanzahl automatisch verlängert, habe ich nicht. Und Gespräche gab es bisher keine mit mir“, sagt Lindenhahn. Er kann es verstehen. „Erst einmal muss die Finanzkrise ausgeräumt und die Lizenzfrage geklärt werden. Das ist das Wichtigste.“

Lindenhahn will beim HFC bleiben - gerne auch länger

Doch bleiben möchte er schon gern beim HFC. Sogar über das Karriereende hinaus. „Ich könnte mir später auch einen Job in der Sponsorenpflege vorstellen. Ich kenne ja bestimmt zwei Drittel der Geldgeber.“

Noch kribbelt es ihm aber gewaltig in den Füßen. „Ich lebe Fußball. Natürlich würde ich gegen Karlsruhe gern wieder von Beginn an spielen. Aber ich kann nicht in den Kopf des Trainers schauen und sehen, was er plant“, sagt Toni Lindenhahn. Und dann korrigiert er dessen Eindruck: „Kaputt fühle ich mich jedenfalls überhaupt nicht.“ (mz)