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Gegenprotest angekündigt Gegenprotest angekündigt: Neonazis haben mehrere Kundgebungen in Roßlau angemeldet

Von Lisa Garn 13.02.2018, 07:00

Dessau-Roßlau - Das Netzwerk „Gelebte Demokratie“ und das Bündnis „Dessau Nazifrei“ rufen wieder zum Protest gegen mehrere Aufmärsche von Rechten in den kommenden Wochen auf. „Wie in den Vorjahren liegen der Versammlungsbehörde mehrere Anmeldungen aus dem linken und rechten politischen Spektrum vor“, so Dessau-Roßlaus Stadtverwaltung auf MZ-Anfrage. Das betrifft Termine am kommenden Dienstag sowie auch für Anfang und Mitte März.

Für den 13. Februar haben Neonazis Kundgebungen in Roßlau angemeldet. Unter der Überschrift „Ein Licht für Dresden“ soll an der Zerbster Brücke und am Parkplatz Dessauer Straße demonstriert werden.

Anmeldungen an zwei Wochenenden die Organisation der Gegenproteste erschweren

Am 13. und 14. Februar 1945 war Dresden bombardiert worden, bei dem alliierten Luftangriff starben rund 25.000 Menschen, fast die gesamte Innenstadt wurde zerstört. Jedes Jahr marschierten an diesem Datum in Dresden Rechtsextreme auf - Demokratie-Bündnisse stellten sich dem Missbrauch des Gedenkens entgegen.

Die großen Aufmärsche fanden in den vergangenen Jahren nicht mehr statt, allerdings machen kleinere Gruppen nach wie vor mobil. Zuletzt auch in anderen kleineren Städten wie in Roßlau.

Für den 7. März haben Rechtsextreme in Dessau Kundgebungen am Kreisverkehr Sieben Säulen und auf dem Parkplatz Vorderer Tiergarten angemeldet sowie für den 10. und 17. März weitere Aufmärsche. Anlässlich der Bombardierung Dessaus am 7. März 1945 finden alljährlich sogenannte Trauermärsche von Rechten quer durch die Stadt statt. Und wie in fast jedem Jahr sollen Anmeldungen an zwei Wochenenden die Organisation der Gegenproteste erschweren.

An beiden Wochenenden sind mehrere Aktionen vom Netzwerk „Gelebte Demokratie“ geplant

Die sind bereits in vollem Gange. Wie Steffen Andersch vom Netzwerk „Gelebte Demokratie“ erklärte, sind an beiden Wochenenden mehrere Aktionen an verschiedenen Orten geplant, unter anderem Mahnwachen und Gegenkundgebungen. Das komplette Programm wird Mitte Februar veröffentlicht.

Am 10. März finden auch eine Menschenkette und Meile der Toleranz statt, die den Bereich des Bauhauses mit abdeckt. 2017 hatte in der Stadt für große Empörung gesorgt, dass Rechte erstmals vor dem Bauhaus aufmarschiert waren. Einer Institution, die die Nationalsozialisten 1932 geschlossen hatten.

Das Bündnis „Dessau Nazifrei“ erklärt auf seiner Facebookseite zu den angekündigten Aufmärschen von Rechten: Man werde sich „geschichts-revisionistischer und nationalistischer Propaganda“ entschlossen in den Weg stellen und kündigt ebenfalls Gegenveranstaltungen an. (mz)