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Auftragsvergabe im Mai Auftragsvergabe im Mai: Technikmuseum Dessau soll ab Mitte 2019 modernisiert werden

Von Annette Gens 06.02.2018, 10:45
Mitglieder des Fördervereins Technikmuseum am Sonnabend beim Neujahrsempfang.
Mitglieder des Fördervereins Technikmuseum am Sonnabend beim Neujahrsempfang. Sebastian

Dessau - Der Umbau des Technikmuseums „Hugo Junkers“ kann voraussichtlich eher als gedacht beginnen. „Wenn alles gut läuft, dann starten die Umbauarbeiten Mitte 2019“, freut sich Michael Otto, Vorsitzender des Fördervereins Technikmuseum, darüber, dass sich die Verzögerungen der Ausschreibungen nach Beschwerde eines Architekten in Grenzen halten.

In der neuen Ausschreibung wurden die Kritikpunkte berücksichtigt, erklärte Otto. Die Veröffentlichung der Planungsleistungen für die bauliche Rekonstruktion der Museumshalle sowie die Umbau- und Neugestaltung der Außenbereiche ist inzwischen erfolgt. „Wir erwarten am 15. Februar die Teilnahmeanträge und bis Mitte April die Angebote“, sagte er beim Neujahrsempfang des Technikmuseums am Samstag.

Voraussichtlich Ende Mai soll die Jury über die Auftragsvergabe entscheiden. Der Stadtrat hatte bereits 2017 für das Vorhaben im Technikmuseum gestimmt. Es sollen sechs Millionen Euro investiert werden. 90 Prozent der Summe steuert das Land bei, die verbleibenden zehn Prozent der Umbaukosten bestreitet die Stadt.

Einweihung des „neuen“ Technikmuseums nicht mehr pünktlich zum Bauhausjubiläum

Doch der ursprüngliche Plan, das „neue“ Technikmuseum im Bauhausjubiläumsjahr eröffnen zu können, geht nicht auf. Ein Fakt, der im Förderverein inzwischen nicht so dramatisch gesehen wird. „Wir weihen unser Museum erst 2020 ein“, so Otto selbstbewusst und freut sich auf einen Baustart im Bauhaus-Jubiläumsjahr sowie über positive Ergebnisse, die der Verein 2017 erzielte.

Dazu zählt der Baufortschritt an einem Nachbau einer Junkers1. Von diesem Flugzeugtyp verließ 1915 ein einziges Flugzeug die Junkerswerke, das später im Deutschen Museum München ausgestellt war und dort im Zweiten Weltkrieg bei einem Bombenangriff zerstört wurde. Der erste flugfähige freitragende Ganzmetalleindecker der Welt wird seit 2016 im Technikmuseum durch die Arbeitsgruppe J1 nachgebaut.

„Haben wir uns noch im vergangenen Jahr über die erfolgreich auf den Weg gebrachte Finanzierung des Projekts gefreut, so können inzwischen wesentliche Teile des ersten Ganzmetallflugzeugs der Welt sehen und anfassen“, lobte Otto die präzise Arbeit der AG, die aus 25 Mitgliedern unterschiedlicher Berufe besteht. Man merke deutlich, dass die Arbeiten dieses Mal keine zehn Jahre in Anspruch nehmen würden.

Das Flugplatzfest ist nur ein Höhepunkt 2018

An ihrer J1 baut die AG immer dienstags und donnerstags unter den Augen der Museumsbesucher. Viele Gäste kommen vierteljährlich, um den Baufortschritt verfolgen zu können, sagt AG-Leiter Peter Schenke und betont, dass die J1 für die Arbeitsgruppe trotz der Erfahrungen beim Nachbau einer F 13 ein völliger Neubeginn war.

Zur Verfügung standen am Anfang drei Konstruktionszeichnungen, die die AG aus dem Bernd-Junkers-Archiv erhalten hat. Inzwischen ist die Flugzeugkabine im Rohbau fertiggestellt. Auch die Segmente der rechten Tragfläche sind auf der Helling angebracht. Die AG ist gerade dabei, die Tragfläche zu beplanken. Unterstützt wird die Arbeitsgruppe von einigen Unternehmen der Region. So konnte sie zum Beispiel auf moderne Lasertechnik zurückgreifen. Auch ein Versuchsmotor wurde gebaut.

Fliegen wird die J1 nie. Fliegen werden Junkers-Maschinen aber im Mai zum 13. Junkers-Flugplatzfest, wo es voraussichtlich zum Treffen der Junkers F 13 (Nachbau) mit ihrer großen Schwester Ju 52 der Lufthansa kommen soll. Das Flugplatzfest ist aber nur ein Höhepunkt 2018. Eingeweiht werden soll im Technikmuseum die Köthener Rundbogenhalle. Die Mehrheit der Fördervereinsmitglieder hat sich dafür ausgesprochen, dort ein Studiendepot einzurichten. (mz)

Peter Schenke vor der Tragfläche der J1, die beplankt wird.
Peter Schenke vor der Tragfläche der J1, die beplankt wird.
Gens