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Versandhandel aus Halle expandiert Relaxdays aus Halle (Saale) expandiert: Neue Jobs beim Online-König "Relaxdays"

Von Dirk Skrzypczak 24.01.2018, 06:00
Martin Menz hat schon früh sein Unternehmergespür entwickelt. 
Martin Menz hat schon früh sein Unternehmergespür entwickelt.  Christoph Jann/Lichtform Studios Lizenz

Halle (Saale) - Die erste positive Wirtschaftsmeldung des neuen Jahres kommt vom halleschen Internet-Versandhandel „Relaxdays“. Wie Firmenchef Martin Menz der MZ sagte, wolle er sein Unternehmen vergrößern. Menz expandiert in Richtung Star Park und übernimmt dort die ehemalige Kohlefabrik im Gewerbegebiet Queis.

Außerdem wird „Relaxdays“ seinen Worten zufolge das Aldi-Zentrallager in Könnern beziehen. Ende 2017 hatte der Discounter das Objekt verlassen. „Wir haben beide Immobilien zeitgleich angemietet und wollen die neuen Lager so schnell wie möglich betreiben“, erklärt Menz. Die Zahl der Mitarbeiter soll bis Ende 2018 von derzeit 100 auf 140 steigen.

Weltweit erfolgreicher Versandhandel „Relaxdays“: Martin menz wurde mit 20 zum Firmenchef

Es ist der nächste Paukenschlag von Halles Online-König. 2006 hatte der heute 32-Jährige mit seinem Internethandel in der Wohnung der Eltern begonnen. Sein Startkapital betrug 2.000 Euro. Und das erste Produkt, das er verkaufte, waren Kopf-Massagekrallen. Sein Studium brach er ab. Er habe Abi und den Führerschein, hatte er mal gesagt. Erfolg hat er trotzdem.

„Man muss doch nur schauen, wo die Leute heute einkaufen. Das große Geschäft wird über das Internet abgewickelt“, sagt er. Die MZ bekam den Unternehmer am Montagabend in Berlin ans Telefon. Am Dienstag war er zu Kundengesprächen in Helsinki, am Mittwoch wird er in Peking erwartet. „Wir beziehen unsere Waren aus aller Welt und kaufen natürlich dort ein, wo wir wettbewerbsfähige Preise finden. Das ist natürlich der asiatische Markt“, sagt Menz. Ihm gehe es um Nachhaltigkeit.

Versandhandel „Relaxdays“: Von Fußmatten bis zum Kochlöffel ist fast alles im Sortiment

2.500 Artikel bietet „Relaxdays“ an - die Produktpalette reicht von Möbeln aus Bambus über Wohn- und Gartenutensilien bis hin zur Freizeit. Fußabtreter, Lampen, Rankgitter, Fußballtore zum Aufklappen aber auch nur Kochlöffel - die Vielfalt ist groß.

Mittlerweile ist „Relaxdays“ auch bei Amazon gelistet. Allerdings sind die Grenzen des Wachstums am Firmensitz in der Berliner Straße erreicht - aus 13.000 Quadratmetern Lagerfläche sollen deshalb 45.000 werden. „Dann können wir bis Jahresende unser Angebot auf 4.000 Artikel ausbauen.“ Menz rechnet damit, dass sich der Firmenumsatz von 20 Millionen Euro in 2017 auf 28 bis 30 Millionen in diesem Jahr steigern wird.

Versandhandel „Relaxdays“ zieht an den Star Park: Alte Grillkohle-Produktionsstätte in Queis war jahrelang Sorgenkind

Mit der alten Grillkohle-Produktionsstätte im Gewerbegebiet Queis kümmert sich Menz zudem um ein seit Jahren leerstehendes Gelände, das in der Vergangenheit für Schlagzeilen sorgte und vor allem Feuerwehren in Atem hielt. Alleine 2010 hatte es in der einstigen Brikettfabrik drei Mal gebrannt. Der Grundstein für die Grillkohle-Fabrik war im Sommer 2008 gelegt worden. Die Stadt Landsberg verkaufte damals aus ihrem voll erschlossenen Gewerbegebiet in Queis eine Fläche von rund vier Hektar an den Investor.

Das Gelände grenzt direkt an den Star Park an der Autobahn 14. Eine Investitions-Summe in Höhe von rund sechs Millionen Euro sollte nach Angaben der „Tom Produktions GmbH“ in das Projekt fließen. Die Brände hatten allerdings für Unmut in der Stadt Landsberg gesorgt. 20.000 Tonnen Grillkohlebriketts pro Jahr sollen hier in Spitzenzeiten hergestellt worden sein. Seit zwei Jahren ist die Anlage allerdings verwaist.

Versandhandel „Relaxdays“: Modernisierung des Gebäudes in Queis notwendig

„Der Gebäudezustand geht so. Wir werden aber rund 100.000 Euro in den Brandschutz und andere Modernisierungen investieren müssen“, sagt Menz. Weitere 500. 000 Euro sollen in die Lagereinrichtung fließen. „In Könnern ist an der Halle nicht viel zu tun. Aber auch dort werden im Laufe des Jahres Veränderungen für rund eine halbe Million Euro notwendig sein, damit wir die Örtlichkeiten für unsere Bedürfnisse anpassen können“, erklärt der Geschäftsführer.

Man werde auch in Kürze mit der Suche nach Mitarbeitern beginnen und zeitnah schon zehn bis zwölf Leute einstellen, um die neuen Betriebsstätten in Queis und Könnern auf Vordermann zu bringen. (mz)

Die ehemalige Brikett-Fabrik in Queis steht seit zwei Jahren leer.
Die ehemalige Brikett-Fabrik in Queis steht seit zwei Jahren leer.
Dirk Skrzypczak