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Nach Rauswurf in Frankleben Nach Rauswurf in Frankleben: Verstoßene Pferde vom Verein Poni haben in Mücheln ein neues Zuhause

Von Diana Dünschel 23.01.2018, 12:02
Auf dem Gelände des Wasserschlosses in Mücheln hat der Verein Poni ein neues Domizil gefunden.
Auf dem Gelände des Wasserschlosses in Mücheln hat der Verein Poni ein neues Domizil gefunden. Peter Wölk

Mücheln - „Eskalation vorm Pferdestall - Schlossbesitzer in Frankleben räumt Gelände von Reitverein“, beschrieb die MZ am 13. November 2017 das Ende eines langen vor mehreren Gerichtsinstanzen ausgetragenen Streits um Pachtvertrag, Nutzungsrechte und Geld zwischen dem Schlossbesitzer, der Stiftung „Kulturgut Schloss Frankleben“, und dem Reitverein Poni. „Zwangsräumung“ nannte es der Schlossbesitzer, „Akt der Selbstjustiz“ sagt der Vereinsvorsitzende Gert Angermann. Am Ende stand der seit 2013 in Frankleben ansässige Reitverein ohne Stall, aber mit Pferden da.

Nach Rauswurf in Frankleben: Verein Poni hat in Wasserschloss Mücheln neues Zuhause gefunden

Inzwischen gibt es für Poni, die Abkürzung für „Projekt orientierte nachhaltige Initiative für selbstbestimmtes Leben“, einen Neuanfang. „Der Verein ist umgezogen“, informiert Gert Angermann. Er habe sich im ehemaligen Pferdestall des Wasserschlosses im Müchelner Ortsteil St. Ulrich niedergelassen. Der Mietvertrag sei privat geschlossen worden. Der Verein bewirtschafte das Gelände, zu dem auch ein Reitplatz gehöre.

Um den Leuten Gelegenheit zu geben, den Verein kennenzulernen, habe man vor Ort bereits sehr erfolgreich einen Weihnachtsmarkt veranstaltet. Es gebe inzwischen auch wieder Zulauf zum Reitbetrieb und da besonders großes Interesse seitens der Kinder.

Verstoßene Pferde leben jetzt auf dem Wasserschloss in Mücheln - aber auch das ist nur eine Übergangslösung

Auch die Franklebener Vereinsmitglieder würden sich da sehr engagieren. Vorrang habe natürlich, das jahrelang nicht bewirtschaftete Gelände wieder herzurichten. In Mücheln, wo man vom Wasserschloss-Besitzer offen aufgenommen worden sei, gehe die Arbeit also ununterbrochen weiter. Das Konzept des Vereins werde fortgeführt, zu dem es in einem Flyer heißt: „Reitunterricht für Kinder nach reformpädagogischen/ Montessori-Prinzipien mit Zeit und Raum für Eigeninitiative, Kreativität, angstfreies Ausprobieren und Spielen mit dem Pferd. Artgerechter Umgang mit den Tieren und ein pädagogischer Leitfaden werden miteinander verbunden.“

Was damit gemeint ist, fasst der Vereinschef so zusammen: „Wir hatten schon sportliche Erfolge, aber wir sind kein reiner Reitbetrieb. Zu unserem Gesamtpaket gehört auch Betreuung und Lebenshilfe für Jugendliche.“

Ein Problem habe man allerdings mit dem neuen Domizil , so Gert Angermann. Es sei zu verbaut, was sich schwer mit dem Ziel vereinbaren lasse, mit den Pferden in der Natur zu sein. Dafür sei es in St. Ulrich einfach zu eng. Deshalb suche man längerfristig nach einem geeigneteren Standort. (mz)