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Alte Mühle wird saniert Alte Mühle wird saniert: Ferienwohnungen sollen entstehen

Von Diana Dünschel 21.01.2018, 14:00
Mühlenbesitzer Karsten Liebmann steht im neu gestalteten Innenhof. Im Gebäude rechts entstehen Ferienwohnungen.
Mühlenbesitzer Karsten Liebmann steht im neu gestalteten Innenhof. Im Gebäude rechts entstehen Ferienwohnungen. Peter Wölk

Mücheln - Die Gutsmühle in Mücheln ist eine Baustelle. Jeder, der an der Geisel entlang geht und hier vorbeikommt, sieht schon deutliche Fortschritte. Auch dank Fördermitteln konnten Dächer, Fenster und Türen des altehrwürdigen Gebäudes erneuert werden.

Das Torhaus, der Eingang zu dem Ensemble neben dem Wasserschloss in St. Ulrich, hat ein völlig neues Aussehen bekommen. Was man von außen wegen des Bauzauns nicht sehen kann: Auch der Innenhof ist offen und wieder schön.

Die Außenanlagen im Hof wurden neu gestaltet. Wo vorher Wildwuchs herrschte, laden bald gemauerte Bänke zum Verweilen ein.

Betrachtet Mühlenbesitzer Karsten Liebmann aus Schkopau seine Gebäude, sieht er im Geist schon die fertigen drei Ferienwohnungen, das Kreativzentrum und ein Büro zur Energieberatung, die hier alle noch in diesem Jahr pünktlich zum 150-jährigen Jubiläum des letzten Mühlenumbaus entstehen sollen.

Er selbst nennt sich schon Kreativ-Müller in spe und trägt zum Vor-Ort-Termin mit der MZ ein Shirt mit seinem selbst entworfenen Kreativ-Logo.

Sein Traum ist ein Begegnungszentrum für die Müchelner. Es soll ein Raum werden, in dem man sich je nach Lust und Laune zum Kaffee trifft oder gemeinsam kocht oder bastelt oder dank absenkbarer Leinwand einem Bildervortrag lauscht.

Ein Architekt hat dafür verschiedene mobile Ausstattungen entworfen. Sie können bei Nicht-Gebrauch in der zum Objekt gehörenden großen Scheune gelagert werden, so der 54-jährige Ingenieur. „Ich habe 20, 25 verschiedene Ideen, was man alles machen kann“, sagt er.

Man müsse die Konzepte einfach mal durchprobieren, um zu sehen, was bei den Müchelnern ankommt, wo Bedarf sei. „Und man braucht natürlich Leute, die mitmachen.“

Der Innenausbau beginne in den nächsten Wochen. Das betreffe auch das Haus mit den geplanten Ferienwohnungen. Einzigartig: Vom Wohnzimmer einer Wohnung im Erdgeschoss aus wird man dank einer Verglasung den direkten Blick auf das sich drehende große Wasserrad haben.

Dank der Semesterarbeit von Studenten der Hochschule Merseburg weiß Karsten Liebmann, dass man mit dem Rad Strom von 100 Watt pro Stunde für eine Handytankstelle erzeugen kann. Die ist auch geplant. Der Schkopauer hat deshalb extra Kontakt zu einem Metallgestalter aufgenommen. Denn den geringen Strom anders zu verwerten sei nicht sinnvoll, so der Kreativ-Müller. „Da soll es wenigstens attraktiv sein.“

Für ihn war es immer ein Traum, eine Wassermühle wiederzubeleben. „Es gab früher so viele in Deutschland“, sagt er. „So viel Historie, die uns verloren geht. Als ich die Mühle in Mücheln das erste Mal sah, war es um mich geschehen. Die musste ich haben. Nur mit dem Haben ist es natürlich nicht getan.“ Da hält es Karsten Liebmann mit Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ (mz)